Was ist passiert?
- In Texas ist ein zweites Kind an Masern gestorben – im Rahmen eines anhaltenden Ausbruchs, der seit Januar über 480 Menschen im Bundesstaat infiziert hat.
- 56 Erkrankte mussten bislang stationär behandelt werden.
- Der erste Todesfall ereignete sich im Februar in der Region Lubbock; das Kind war nicht gegen Masern geimpft.
Warum ist das relevant?
- Masern gelten als hoch ansteckende Virusinfektion, die durch eine zweifache Impfung (MMR: Masern, Mumps, Röteln) in über 97 % der Fälle vermeidbar ist.
- Dennoch nimmt die Impfquote in Teilen der USA ab – unter anderem wegen Desinformation, Misstrauen gegenüber Behörden und anti-vaxxer-Kampagnen.
Robert F. Kennedy Jr. mischt sich ein
- Robert F. Kennedy Jr., Gesundheitsminister unter Trump und prominenter Impfkritiker, kündigte einen Besuch in Texas an.
- Statt Impfungen empfahl er öffentlichkeitswirksam Vitamin A und Lebertran zur Behandlung bzw. Vorbeugung von Masern.
- Folge: Mehrere Kinder mussten wegen Vitamin-A-Vergiftungen ärztlich behandelt werden.
Fazit: Seine Äußerungen führen zu gesundheitlichen Gefahren durch falsche Selbstmedikation.
Masern – längst kein Thema mehr? Denkste.
- Viele betrachten Masern als „Kinderkrankheit“ von früher, die durch Impfungen längst eliminiert sei.
- Tatsächlich sind sie in den USA durch fallende Impfquoten wieder auf dem Vormarsch.
- Weitere Ausbrüche wurden in Ohio, New Mexico und Kansas gemeldet.
Gesellschaftskritische Betrachtung
- Der Fall zeigt deutlich, wie gefährlich die Politisierung von Gesundheitsthemen geworden ist.
- Wenn ein amtierender Gesundheitsminister (wie Kennedy Jr.) wissenschaftlich nicht haltbare Empfehlungen gibt, untergräbt er:
- die Glaubwürdigkeit medizinischer Fachleute
- den gesellschaftlichen Konsens zur Impfung
- den Schutz der Schwächsten – v.a. Kinder, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können und auf die Herdenimmunität angewiesen sind.
Was bleibt?
- Der Masernausbruch in Texas ist kein medizinisches, sondern ein politisch-gesellschaftliches Problem.
- Der Fall illustriert, wie Populismus im Gesundheitsbereich konkret Menschenleben kosten kann.
- Es braucht klare Kommunikation, Vertrauen in evidenzbasierte Medizin – und politische Verantwortung statt gefährlicher Ratschläge.
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