Es klingt unglaublich, wenn man die Meldung der Staatsanwaltschaft zum Unternehmen P&R liest. Vorausgesetzt, das die dort genannten Zahlen stimmen, dann reden wir hier nicht nur über „ein großes Insolvenzverfahren“, sondern möglicherweise auch über eines „der größten Betrugsverfahren an Anlegern“. Ein Graus auch für die P&R Vermittler und deren Anleger.
Eigentlich ist das unvorstellbar, so Rechtsanwalt Frank Rüdiger Scheffler von der Kanzlei Tiefenbacher in Chemnitz. Diese Nachricht muss man auch erst einmal „sacken lassen“.
Knapp eine Million Container können ja nicht einfach so verschwinden bei P&R, sondern hier müssten ja dann, sofern sich die Nachricht bestätigt, die verantwortlichen und handelnden Personen im Hause P&R bewusst ein Betrugssystem organisiert und abgewickelt haben. Und das dann auch noch über Jahre hinweg. Dass dies keinem aufgefallen sein soll, wäre dann natürlich auch schon bemerkenswert.
Nun muss man die Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten und ob sich der Vorgang mit diesen unglaublichen Zahlen dann auch bewahrheitet.
Natürlich gilt für alle Beteiligten hier auch die Unschuldsvermutung, aber eine echte „Hammernachricht“ ist das schon.
Wir haben kurz auch mit einigen P&R-Vermittlern gesprochen, die unsere Nachricht gar nicht fassen und glauben wollten. Vermittler, die teilweise schon über 20 Jahre für die P&R-Gruppe tätig waren und Anlegerkapital an diese vermittelt haben. Sollten sich die Zahlen so bestätigen, dann stellt sich natürlich auch die Frage, was mit den ganzen Einnahmen passiert ist, die man ja dann eigentlich für NICHTS bekommen hat?
In welche Kanäle ist das Geld möglicherweise geflossen? Unglaublich, diese Nachricht ist einfach unglaublich!
Es wird sicherlich nicht die letzte Hammernachricht in diesen P&R-Verfahren gewesen sein, da sind wir uns sicher. Umso wichtiger ist es aber aus unserer Sicht, dass man jetzt auch im Insolvenzverfahren genau hinschaut, was dort passiert, denn der „Insolvenzkuchen“ ist eben mal auf ein Drittel geschrumpft.
Alleine das bedeutet dann ja rein rechnerisch, dass die Anleger von P&R möglicherweise schon jetzt mindestens 60 % ihres Kapitals verloren haben könnten. Auch die Mieteinnahmen, die jetzt noch eingehen, werden damit natürlich auch drastisch sinken. Über den „traurigen Rest“ wird man sich nun die nächsten Jahre mit dem Insolvenzverwalter streiten müssen…
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