Rund 20 Mio. € hat die Ship Invest Emissionshaus AG in den Jahren 2006 und 2007 von Privatanlegern für ihr das Fondsangebot Motorschiff Kollmar eingeworben. Das kann man aus den Bilanzen des Unternehmens entnehmen. Bei dem Schiff, welches hier den Fonds begründet, handelt es sich um ein im Jahr 1993 gebautes Vollcontainerschiff mit einer Ladekapazität von 1.661 TEU. Die Fondsgesellschaft Zweite RHW Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG hatte die damals bereits 13 Jahre alte MS Kollmar im Jahr 2006 von einem Unternehmen des Reeders John-Peter Wulff erworben, der zugleich Gründungsgesellschafter der Fondsgesellschaft und Mitaktionär des Emissionshauses Ship Invest war.
In einem von Nittel & Minderjahn Rechtsanwälte für einen Anleger der MS „Kollmar“ gegen die Gründungsgesellschafter des Fonds um Reeder John-Peter Wulff vor dem Landgericht Hamburg geführten Rechtsstreit wurden die Gründungsgesellschafter nunmehr zu Schadenersatz verurteilt (Urteil vom 16.07.2015 – nicht rechtskräftig). Danach müssen sie dem Anleger sowohl den Zeichnungsbetrag von 20.000 €, als auch den im Rahmen eines Sanierungskonzepts geleisteten weiteren Beitrag erstatten. Das Gericht ist unserer Auffassung gefolgt, dass der Prospekt des Fonds fehlerhaft ist, wie über wesentliche Aspekte des Schiffspools, in dem die MS „Kollmar“ fahren sollte, nicht informiert wird. Das Urteil hat über den Einzelfall hinaus Signalwirkung, weil sich jeder Zeichner des Fonds auf diesen Prospektfehler stützen und Schadenersatz verlangen kann.
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