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250.000 Abokündigungen bei der „Washington Post“

geralt (CC0), Pixabay
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Laut einem Medienbericht hat die „Washington Post“ (WP) etwa zehn Prozent ihrer Abonnenten verloren, nachdem die Zeitung auf Anweisung ihres Besitzers Jeff Bezos auf eine Wahlempfehlung für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen verzichtet hat. Innerhalb von nur drei Tagen kündigten über 250.000 Leserinnen und Leser ihre Abos, berichtete der Rundfunksender NPR.

Die Entscheidung, rund zehn Tage vor der Wahl keine Wahlempfehlung abzugeben, stieß auf erhebliche Kritik. Viele Kommentatoren äußerten, Bezos habe aus Sorge um seine geschäftlichen Interessen vor dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump nachgegeben.

Jeff Bezos betonte am Montag, dass er bei der „Washington Post“ keine persönlichen Interessen verfolge. Er verwies darauf, dass viele Menschen Medien als parteiisch wahrnehmen, und kündigte an, dass die Zeitung künftig grundsätzlich keine Wahlempfehlungen mehr geben werde.

Journalistinnen und Journalisten der „WP“ berichteten, dass bereits eine Empfehlung für die heutige Vizepräsidentin Kamala Harris vorbereitet worden war, diese jedoch von Bezos nicht genehmigt wurde.

Obwohl Bezos Amazon nicht mehr persönlich leitet, ist sein Vermögen überwiegend in Aktien des Unternehmens gebunden. Zudem besitzt er die Weltraumfirma Blue Origin, die auf staatliche Aufträge angewiesen ist. Eine mögliche Regierung unter Trump könnte potenziell nachteilige Auswirkungen auf seine Unternehmen haben.

Bezos erwarb die „Washington Post“ im Jahr 2013. Die Zeitung hatte in den 1970er Jahren den „Watergate“-Skandal aufgedeckt, der zum Rücktritt von Präsident Richard Nixon führte. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 und 2020 hatte die „WP“ den demokratischen Kandidaten Hillary Clinton und Joe Biden ihre Unterstützung ausgesprochen.

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