Ein User hat uns auf dieses Unternehmen aufmerksam gemacht, vor allem auf den hohen Jahresfehlbetrag, den die Gesellschaft in der nun hinterlegten Bilanz ausweist. In der Tat 26 Millionen Euro sind dann mal eine Hausnummer.
Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG
Hannover
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020
Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020
1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Gegenstand der Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG (im Folgenden: Vermilion KG) ist die Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas sowie sonstiger bergbaulicher Rohstoffe im In- und Ausland einschließlich der Verarbeitung, Verwertung und des Transports dieser Erzeugnisse.
Die Vermilion KG gehört zur Vermilion Energy Inc., einem kanadischen Unternehmen der Öl- und Gasindustrie mit Sitz in Calgary. Vermilion Energy Inc. ist seit mehr als 20 Jahren mit der Exploration und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen erfolgreich am Markt tätig. Neben den ursprünglichen Produktionsgebieten im Westen Kanadas erfolgte auch der Einstieg in die Öl- und Gasförderung in Europa und Australien.
Im Geschäftsjahr 2014 wurde die Präsenz der Gruppe in Europa weiter ausgebaut durch den Erwerb einer 25%igen Beteiligung am Konsortium Dümmersee-Uchte durch die Vermilion KG. Das Konsortium fördert Erdgas aus vier Lagerstätten in Niedersachsen. Betriebsführer des Konsortiums ist die Mobil Erdgas-Erdöl GmbH, vertreten durch die ExxonMobil Production Deutschland GmbH.
Im Rahmen der Transaktion wurde auch ein Anteil von 0,4 % an der Erdgas Münster GmbH erworben, welche für die Aufbereitung und den Transport des geförderten Gases verantwortlich ist.
Im Jahr 2015 hat die Vermilion KG eine Vereinbarung zur Übernahme von Anteilen an Beteiligungslizenzen zur Exploration von Erdöl und Erdgas von der Mobil Erdgas-Erdöl GmbH (MEEG) und der BEB Erdgas und Erdöl GmbH & Co. KG (BEB) getroffen, die bisher von der ExxonMobil Production Deutschland GmbH betrieben und verwaltet wurden. Gemäß den Bedingungen des Vertrages wurden der Vermilion KG jeweils 50 % der aktuellen Anteile der MEEG und der BEB in diesen Lizenzen mit einem entsprechenden Arbeitsprogramm übertragen. Im Berichtsjahr sind Verpflichtungen in ausgewählten Lizenzen weggefallen durch eine einvernehmliche Aufgabe der Lizenzen.
Am 28. Juni 2016 wurde mit der Neptune Energy Deutschland GmbH, Lingen, ein Kaufvertrag zum Erwerb von Beteiligungen in produzierenden Öl- und Gasfeldern abgeschlossen. Diese Akquisition ermöglichte es der Vermilion KG, ihre Reserven- und Produktionsbasis zu erhöhen und erstmals die Betriebsführung für produzierende Lagerstätten zu übernehmen. Die Transaktion beinhaltete auch die Übernahme eines 50%igen Anteils an der Hannoverschen Erdölleitung GmbH sowie eine geringe Aufstockung des Anteils an der Erdgas Münster GmbH. Die Vermilion KG hat neben technischen Dienstleistungen für die Hannoversche Erdölleitung GmbH auch die kaufmännische Betriebsführung dieser Gesellschaft übernommen.
Während die Produktion im Geschäftsjahr 2020 die Erwartungen weitgehend erfüllt hat, ergaben sich durch die Corona-Pandemie wesentliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Öl- und Gaspreise. Dies resultierte in einer deutlichen Reduzierung der Umsatzerlöse.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt ca. 1,2 Mrd. kWh Erdgas verkauft (Vorjahr: 1,4 Mrd. kWh).
Bei der Vermarktung des Erdgases ist die Vermilion KG von der Entwicklung der Energiemärkte abhängig. Das Jahr 2020 war gekennzeichnet durch eine drastische Reduzierung der Gaspreise im Vergleich zum Vorjahr. Der durchschnittliche Grenzübergangspreis für Erdgas fiel von 15,1 EUR/MWh im Januar 2020 (Vorjahr: 19,1 EUR/MWh) bis auf 8,7 EUR/MWh im Juli 2020 und erholte sich bis auf 15,3 EUR/MWh im Dezember 2020 (Vorjahr: 15,8 EUR/MWh). Im Jahresdurchschnitt betrug der Grenzübergangspreis 12,3 EUR/MWh (Vorjahr: 15,5 EUR/MWh).1 Die durch die Vermilion KG erzielten Gaspreise nahmen einen analogen Verlauf.
Wie auch im Vorjahr blieb Erdgas der zweitwichtigste Energieträger in Deutschland. Der inländische Gasabsatz sank 2020 um 4 % auf 945 Mrd. kWh (Vorjahr 982 Mrd. kWh).2 Die Förderung aus inländischen Gasfeldern war 2020 mit 5,2 Mrd. m3 weiter rückläufig (Vorjahr: 6,1 Mrd. m3 ).3
Die niedersächsische Landesregierung hat die Förderabgabensätze auf Erdgas für 2020 auf 0 % reduziert. In den Folgejahren werden die Förderabgabesätze auf Erdgas auf 5 % 2021 und auf 10 % ab 2022 angehoben.
Die Produktion von Erdöl erhöhte sich 2020 auf 48.346 Tonnen (2019: 46.662 Tonnen). Zum Verkauf wurden im Jahr 2020 insgesamt 354.052 bbl gebracht (Vorjahr: 329.513 bbl). Die Notierungen für Dated Brent fielen im Jahresdurchschnitt 2020 auf 42,0 USD/bbl (Vorjahr: 64,3 USD/bbl). Die Verkäufe der Vermilion KG sind vollständig an diese Notierung gebunden.
Die von der Vermilion KG betriebenen Erdöllagerstätten sowie die durch Dritte operierten Erdöllagerstätten sind von der Förderabgabe auf Erdöl befreit. Befreit von der Förderabgabe wurden seit 2018 ebenfalls die bei der Erdölproduktion geförderten Erdölbegleitgase.
Im Unternehmen waren zum 31. Dezember 2020 32 Mitarbeiter angestellt und zwei weitere durch die Vermilion Energy Inc. entsandte Mitarbeiter beschäftigt. Weiteres Personal wurde über Dienstleistungsverträge gebunden.
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die Vermilion KG orientiert sich bei der Steuerung des Geschäftsbetriebes insbesondere an folgenden finanziellen Leistungsindikatoren:
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Umsatzerlöse |
― |
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsen und Zuführungen zu den Rückbau-Rückstellungen |
― |
Jahresergebnis |
1 Angaben nach Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – Monatliche Entwicklung des Grenzübergangspreises
2 Angaben nach BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.), Januar 2021
3 Angaben nach BVEG (Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V.), März 2021
Als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen insbesondere die Verkaufsmengen an Erdöl und Erdgas.
Ertragslage
Im Berichtsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 28,0 Mio. EUR erzielt (Vorjahr: 43,5 Mio. EUR). Diese entfallen mit 22,5 Mio. EUR (Vorjahr: 38,5 Mio. EUR) auf den Öl- und Gasverkauf und mit 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,7 Mio. EUR) auf damit in Zusammenhang stehende Preissicherungsgeschäfte. Weitere Umsatzerlöse in Höhe von 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR) wurden durch den Verkauf von Schwefel (0,3 Mio. EUR) und in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,8 Mio. EUR) durch Dienstleistungen im Rahmen der Betriebsführerschaft erzielt. Die Umsätze befinden sich am unteren Ende der Vorjahresprognose (Umsatzerwartung zwischen 28 und 32 Mio. EUR).
Der Materialaufwand in Höhe von 19,0 Mio. EUR (Vorjahr: 21,2 Mio. EUR) betrifft im Wesentlichen die Abrechnungen der Betriebskosten durch externe Betriebsführer, Betriebskosten der eigenen Aktivitäten sowie Kosten für die Aufbereitung und den Transport des Erdgases und Erdöls.
Gegenüber dem Vorjahr ist der Materialaufwand rückläufig, insbesondere durch Einleitung von Kostensenkungsmaßnahmen, um den gesunkenen Umsatzerlösen zu begegnen.
Insbesondere durch eine Reduzierung des Personalbestandes hat sich der Personalaufwand von 3,7 Mio. EUR 2019 auf 3,1 Mio. EUR 2020 reduziert. Zusätzlich wurden die Möglichkeiten zur Einführung von Kurzarbeit im Verwaltungsbereich genutzt. Zum Bilanzstichtag waren 32 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 37).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 20,9 Mio. EUR (Vorjahr: 22,6 Mio. EUR) beinhalten vor allem Beratungskosten in Höhe von 4,0 Mio. EUR sowie die Zuführung zu den Rückstellungen Rückbau/Farm-in in Höhe von 12,6 Mio. EUR.
Das Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsen, Beteiligungserträgen und Zuführung zu der Rückbau- und Farm-in-Rückstellung betrug im Berichtsjahr 5,8 Mio. EUR (Vorjahr: 9,1 Mio. EUR). Den um 15,5 Mio. EUR gesunkenen Umsatzerlösen stehen höhere sonstige betriebliche Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie aus den abgeschlossenen Preissicherungsgeschäften entgegen.
Der Aufwand für Abschreibungen beträgt 18,5 Mio. EUR (Vorjahr: 11,7 Mio. EUR). Die Erhöhung basiert sowohl auf der jährlichen Einschätzung der wirtschaftlich zu fördernden Reserven, welche durch die aktuellen Öl- und Gaspreisszenarien negativ beeinflusst wurden, als auch auf der Abschreibung von Explorationslizenzen in Höhe von 3,9 Mio. EUR sowie weiteren außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 2,8 Mio. EUR.
Das Finanzergebnis und das Beteiligungsergebnis des Berichtsjahres betragen in Summe -1,1 Mio. EUR (Vorjahr: -0,9 Mio. EUR), geprägt durch Zinsen aus Auf- bzw. Abzinsungen langfristiger Rückstellungen.
Das Jahresergebnis des Berichtsjahres hat sich verschlechtert auf -26,4 Mio. EUR (Vorjahr: -13,4 Mio. EUR). Die Prognose aus dem Vorjahr (-17 Mio. EUR bis -12 Mio. EUR) wurde somit nicht erreicht. Ursache ist insbesondere eine höhere Zuführung zu den Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme wird auf der Aktivseite überwiegend durch das Anlagevermögen geprägt. Die Passivseite umfasst im Wesentlichen das Eigenkapital und die Rückstellungen.
Zugänge zum Anlagevermögen erfolgten in Höhe von 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 12,6 Mio. EUR), insbesondere für die Verlegung einer neuen Injektionsleitung für Lagerstättenwasser.
Den Zugängen des Berichtsjahres standen Abschreibungen von 18,5 Mio. EUR gegenüber, so dass sich das Anlagevermögen um 12,2 Mio. EUR auf 126,9 Mio. EUR verringert hat.
Die liquiden Mittel betragen 1 TEUR (Vorjahr: 1 TEUR).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Forderungen aus Öl- und Gaslieferungen, Mietvorauszahlungen sowie Forderungen aus Umsatzsteuervoranmeldungen.
Finanzlage
Das Eigenkapital beläuft sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 auf 5,2 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote hat sich durch das weiterhin negative Jahresergebnis von 21 % 2019 auf 4 % 2020 verschlechtert.
Das Fremdkapital wird überwiegend von den langfristigen Rückstellungen für betriebstypische Risiken (Rückbau) bestimmt. Die Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die für Dezember 2020 abgerechneten Betriebs- und Transportkosten sowie ein unter den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ausgewiesenes Darlehen in Höhe von 6,5 Mio. EUR, welches von der Hannoversche Erdölleitung GmbH, Hannover, an die Vermilion KG ausgereicht wurde.
Zur Absicherung kurzfristiger Finanzierungsbedarfe wurde mit Wirkung zum 1. Juni 2020 eine Darlehensvereinbarung mit der Vermilion Netherlands Coöperative U.A., Amsterdam/Niederlande, abgeschlossen. Diese Vereinbarung ermöglicht der Vermilion KG, überschüssige Finanzmittel im Cash Pool der Vermilion-Gruppe anzulegen, aber auch den geschäftsbezogenen Finanzbedarf über den Cash Pool abzudecken.
Zusammenfassende Darstellung
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Vermilion KG weist im Berichtsjahr eine Verschlechterung der operativen Ergebnisse auf. Aufgrund der weiterhin hohen Abschreibungen und gestiegenen Zuführungen zu den Rückstellungen blieb das Jahresergebnis weiterhin negativ und aufgrund einer durch die Corona-Pandemie beeinflussten negativen Preisentwicklung unter den Erwartungen. Trotz des Jahresfehlbetrags steht der Gesellschaft weiterhin ein ausreichendes Eigenkapital zur Verfügung. Die Finanzierung der Gesellschaft ist sichergestellt.
3. Risikobericht
Die Vermilion-Gruppe hat ein systematisches, auf das Gesamtunternehmen bezogenes Risikomanagement implementiert. Es dient dazu, Risiken und Gefährdungen bezüglich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zu identifizieren, Methoden zur Risikominimierung zu erarbeiten und zu implementieren sowie die Risikominimierung zu überwachen. Mit Hilfe einer regelmäßig aktualisierten Risikomatrix werden Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen diverser Risiken bewertet und für wesentliche Risiken entsprechende Kontrollen eingeführt.
Nach der Übernahme der Betriebsführung für eigene Öl- und Gasfelder wurden 2017 die Richtlinien der Vermilion Energy Inc. bezüglich Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz implementiert.
Nach Einschätzung der Geschäftsführung liegen bestandsgefährdende Risiken derzeit nicht vor.
Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Ertragslage ergeben sich aus der Gas- und Ölpreisentwicklung. Dieses Risiko wird permanent bewertet, nach Abwägung von Chancen und Risiken werden fallweise Preissicherungsinstrumente in Zusammenarbeit mit der Vermilion-Gruppe eingesetzt.
Die begrenzte Anzahl von bonitätsmäßig einwandfreien (Groß-)Kunden für das geförderte Öl und Gas wird nicht als signifikantes Risiko eingeschätzt, da ein sehr liquider Erdöl- und Erdgasmarkt besteht. Hinsichtlich der Liquiditätsrisiken verweisen wir auf die Darstellung im Abschnitt Finanzlage.
Weitere Risiken bestehen hinsichtlich der prognostizierten Öl- und Gasmengen und deren Förderbarkeit sowie bezüglich der Integrität der technischen Ausrüstungen. Diese dem Geschäftsbetrieb immanenten Risiken (z.B. geologische, technische und Umweltrisiken) werden regelmäßig bewertet.
In regelmäßigen Sitzungen mit Vertretern des Gesellschafters und der Vermilion Energy Inc. werden die aktuelle Geschäftsentwicklung im Vergleich zu Hochrechnungen und Budgets analysiert und Maßnahmenpläne zwecks Zielerreichung entwickelt.
4. Chancen- und Prognosebericht
Die Schaffung und der Ausbau einer langfristig soliden Reservenbasis ist ein wichtiges Ziel der Vermilion KG. Dazu wird die Vermilion KG in den bestehenden Lizenzen versuchen, alle Potenziale zu nutzen, um dem natürlichen Reservenrückgang durch die laufende Produktion entgegenzuwirken.
Der 2015 abgeschlossene Vertrag mit MEEG und BEB sowie die 2018 und 2019 geschlossenen Nachträge bieten mittelfristig die Chance, die Reservenbasis durch Exploration zu erhöhen. Mit der ersten als Bohrbetriebsführer realisierten Explorationsbohrung (Burgmoor Z5) wurde dazu 2019 der erste Schritt realisiert. Die Bohrung soll im zweiten Halbjahr 2021 in Betrieb genommen werden.
Die Maßnahmen zur Stabilisierung und Erhöhung der Produktion in den erworbenen Lagerstätten waren erfolgreich und werden weitergeführt. 2020 ist der Bau einer Lagerstättenwasserleitung im Feld Vorhop/Knesebeck abgeschlossen worden, um das Wasserinjektionsvolumen zu erhöhen und somit eine höhere Ölproduktion zu ermöglichen.
Am 28.12.2020 wurde mit der Wintershall Dea Deutschland GmbH ein Kaufvertrag zum Erwerb weiterer Öl- und Gaslagerstätten abgeschlossen. Dieser Vertrag wird die laufende Produktion des Unternehmens deutlich erhöhen. In den erworbenen Lagerstätten wird Vermilion als Betriebsführer tätig sein. Die Erfüllung aller Bedingungen zur Wirksamkeit des Vertrages wurde zum 30. April 2021 erreicht.
Weiteres Wachstum in Deutschland durch zusätzliche Akquisitionen wird auch künftig angestrebt.
Das Geschäftsjahr 2021 ist bisher geprägt durch eine Erholung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Öl- und Gaspreise im ersten Quartal 2021 haben ein deutlich höheres Niveau als im Vorjahreszeitraum erreicht. 2020 begonnene Kostenreduzierungen in allen Bereichen des Unternehmens werden weiterhin umgesetzt. Die bereits 2019 abgeschlossenen Preissicherungsgeschäfte beinhalten eine ca. 50%-ige Absicherung der für 2021 erwarteten Gasproduktion und tragen somit zu einer Stabilisierung der Ergebnisse bei. Die Umsätze für 2021 werden in einer Bandbreite von 53 bis 63 Mio. EUR erwartet.
Gegenüber 2020 wird ein deutlich höheres, positives Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsen und Zuführungen zu den Rückbau-Rückstellungen erwartet.
Weiterhin werden hohe Abschreibungen aus den Akquisitionen 2014, 2016 und 2020 das Ergebnis belasten. Das Jahresergebnis wird sich gegenüber 2020 dennoch deutlich verbessern. Je nach Gas- und Ölpreisentwicklung wird ein Ergebnis zwischen 0,0 Mio. EUR und +10,0 Mio. EUR erwartet.
Hannover, 2. Juni 2021
John William Liutkus, Geschäftsführer
EURO | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
A Anlagevermögen | 126.861.419,79 | 139.124.972,66 |
I Immaterielle Vermögensgegenstände | 28.519.497,00 | 32.539.050,00 |
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 28.519.496,00 | 32.539.049,00 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 1,00 | 1,00 |
3. Geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 |
II Sachanlagen | 97.250.858,33 | 105.494.858,20 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 1.163.013,11 | 1.144.806,81 |
2. erworbene Bohrungen und Zugänge zu Erdgas- und Erdölvorkommen sowie technische Anlagen und Maschinen | 79.478.561,79 | 84.653.205,16 |
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstatttung | 215.991,15 | 371.401,88 |
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 16.393.292,28 | 19.325.444,35 |
III Finanzanlagen | 1.091.064,46 | 1.091.064,46 |
Beteiligungen | 1.091.064,46 | 1.091.064,46 |
B Umlaufvermögen | 10.001.865,13 | 12.625.880,85 |
I Vorräte | 1.497.506,00 | 1.704.996,23 |
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 99.132,13 | 101.896,28 |
2. Fertige Erzeugnisse und Waren | 1.398.373,87 | 1.603.099,95 |
II Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 8.503.388,01 | 10.920.342,08 |
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2.953.269,99 | 3.134.773,11 |
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 531.901,92 | 4.396.390,88 |
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 148.254,90 | 0,00 |
4. Sonstige Vermögensgegenstände | 4.869.961,20 | 3.389.178,09 |
III Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 971,12 | 542,54 |
C Rechnungsabgrenzungsposten | 441.258,01 | 564.289,47 |
Summe Aktiva | 137.304.542,93 | 152.315.142,98 |
EURO | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
A Eigenkapital | 5.248.287,56 | 31.672.886,90 |
I Kapitalanteile | 20.000,00 | 20.000,00 |
– des persönlich haftenden Gesellschafters | 20,00 | 20,00 |
– des Kommanditisten | 19.980,00 | 19.980,00 |
II Rücklagen | 45.157.080,16 | 45.157.080,16 |
III Verlustvortrag | -13.504.193,26 | -73.416,34 |
IV Jahresfehlbetrag | -26.424.599,34 | -13.430.776,92 |
B Rückstellungen | 121.047.274,63 | 112.451.037,23 |
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 387.473,00 | 349.543,00 |
2. Sonstige Rückstellungen | 120.659.801,63 | 112.101.494,23 |
C Verbindlichkeiten | 11.008.980,74 | 8.191.218,85 |
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.151.873,32 | 1.188.733,39 |
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 1.345.461,91 | 403.015,99 |
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 6.500.000,00 | 6.586.987,14 |
4. sonstige Verbindlichkeiten | 11.645,51 | 12.482,33 |
Total Passiva | 137.304.542,93 | 152.335.142,98 |
2020 | 2019 | |
1. Umsatzerlöse | 28.044.192,87 | 43.515.045,16 |
2. Verminderung oder Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -204.726,08 | 510.238,66 |
3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 0,00 | 51.358,12 |
4. Sonstige betriebliche Erträge | 8.384.678,52 | 3.224.176,28 |
5. Materialaufwand | -18.971.966,31 | -21.165.739,13 |
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | -653.104,78 | -757.736,38 |
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -18.318.861,53 | -20.408.002,75 |
6. Personalaufwand | -3.149.606,26 | -3.697.139,27 |
a) Löhne und Gehälter | -2.588.036,13 | -3.280.819,73 |
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | -561.570,13 | -416.319,54 |
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -18.536.012,84 | -11.677.445,60 |
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -20.937.353,66 | -22.610.344,94 |
9. Erträge aus Beteiligungen | 90.918,22 | 36.853,18 |
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 17.240,82 | 511.152,49 |
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen | 0,00 | -682.679,52 |
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.161.964,62 | -1.446.252,35 |
13. Ergebnis nach Steuern | -26.424.599,34 | -13.430.776,92 |
14. Jahresfehlbetrag | -26.424.599,34 | -13.430.776,92 |
Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020
1. Allgemeine Angaben
Die Gesellschaft ist unter der Firma Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover im Handelsregister des Amtsgerichts Hannover unter der Nummer HRA 204599 eingetragen.
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.
Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen gelten für die Gesellschaft die Vorschriften für eine große Kapitalgesellschaft.
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewendet (§ 275 Abs. 2 HGB).
2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Es wurden die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:
In Konsortien genutzte Anlagegegenstände werden entweder bei jedem Partner entsprechend der Beteiligung am Konsortium (Bruchteilseigentum) oder ausschließlich beim Betriebsführer bilanziert. Die im Falle der vollständigen Erfassung beim Betriebsführer von den nicht operierenden Partnern geleisteten Zahlungen (Mietvorauszahlungen) werden unter den sonstigen Vermögensgegenständen, erhaltene Zahlungen unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Von der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens nach § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB wird abgesehen.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Anschaffungskosten umfassen neben dem Anschaffungspreis auch Nebenkosten sowie nachträgliche Anschaffungskosten. Anschaffungspreisminderungen werden abgesetzt.
Für die erworbenen Bohrungen und Zugänge zu Erdgas- und Erdölvorkommen wird die förderabhängige Abschreibungsmethode angewandt. Danach ermittelt sich der Abschreibungssatz pro Bohrung bzw. Feld aus dem Verhältnis der Gas- bzw. Ölproduktion des Geschäftsjahres zum Reservenbestand. Bei allen anderen Gegenständen des Sachanlagevermögens kommt ausschließlich die lineare Methode zur Anwendung. Der Abschreibungszeitraum entspricht der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer.
Fehlbohrungen werden voll abgeschrieben.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden mit den Anschaffungskosten bilanziert.
Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet.
Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den zum Bilanzstichtag ermittelten niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.
Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips. Die Bewertung der fertigen Erzeugnisse erfolgt zu angefallenen Herstellungskosten. Die angesetzten Herstellungskosten enthalten die Fertigungs- und Materialeinzelkosten, die Sonderkosten der Fertigung, ferner angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie die Kosten des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen, die auf den Zeitraum der Herstellung entfallen, werden nicht einbezogen.
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert.
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Ausgaben im Geschäftsjahr, die Aufwendungen für die Zeit nach dem Bilanzstichtag betreffen.
Latente Steuern wurden nach den Grundsätzen des § 274 HGB ermittelt. Der Berechnung von latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 31,6 % zugrunde gelegt. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen im Anlagevermögen und bei Rückstellungen sowie aus körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen. Von dem Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.
Die Bewertung der Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Der Rückstellungsbetrag ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Verpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist.
Der Rückstellungsbetrag ist unter Einbeziehung von Trendannahmen hinsichtlich der zukünftigen Anwartschafts- bzw. Rentenentwicklung sowie Fluktuationswahrscheinlichkeiten ermittelt worden.
Die Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde mit 1 % p.a. angesetzt. Als Pensionierungsalter wurde bei allen Berechnungen das Alter der frühestmöglichen Inanspruchnahme einer vorzeitigen Altersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bestimmt.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die „Richttafeln 2018 G“ von Klaus Heubeck verwendet. Der zugrundeliegende Rechnungszinssatz für die Pensionsverpflichtungen beträgt 2,30 % p.a. (10-Jahresdurchschnitt). Der handelsrechtliche Rechnungszins ergibt sich, indem die von der Deutschen Bundesbank gemäß § 253 Abs. 2 HGB für Dezember 2020 veröffentlichten Zinssätze nach Maßgabe des in der Rückstellungsabzinsungsverordnung vorgegebenen Verfahrens bei einer durchschnittlichen mittleren Restlaufzeit von 15 Jahren auf Dezember 2020 fortgeschrieben wurden. Des Weiteren wurde ein Gehaltstrend in Höhe von 1,70 % p.a. und ein Rententrend in Höhe von 1,80 % p.a. unterstellt. Der Unterschiedsbetrag zu einer Rückstellung, die mit dem durchschnittlichen Zinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst wird, beträgt 52 TEUR und ist ausschüttungsgesperrt.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Bei Rückstellungen von mehr als einem Jahr werden künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Auf diese Gesamtverpflichtung am Ende des Ansammlungszeitraums wird eine Barwertabzinsung auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Als Abzinsungssätze werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze verwendet, die von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung monatlich ermittelt und bekannt gegeben werden.
Für Jubiläums- und Sterbegeldverpflichtungen wurde ein Rechnungszins von 1,6 % p.a. sowie ein Gehaltstrend in Höhe von 2 % p.a. angesetzt.
Die Rückstellungen für Feldesräumung und Verfüllung werden aufgrund bergrechtlicher Vorschriften gebildet. Die Rückstellungen werden als Ansammlungsrückstellung gebildet. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Die Ermittlung der Erfüllungsbeträge erfolgt entsprechend den von den Mitgliedern des BVEG (Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V.) angesetzten Verfüllungspauschalen für Bohrungen bzw. der Größe und Menge der zu planierenden Flächen und Ausrüstungen. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden pauschal mit den erwarteten Inflationsfaktoren berücksichtigt.
Bei der Bewertung der langfristigen Rückstellungen werden Auswirkungen aus Änderungen des Abzinsungssatzes oder Zinseffekte aus einer geänderten Schätzung der Restlaufzeit im operativen Ergebnis ausgewiesen.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden bei Zugang zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei kurzfristigen Posten erfolgt zum Bilanzstichtag gemäß § 256a HGB eine Bewertung zum Stichtagskurs. Posten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr liegen nicht vor.
3. Erläuterungen zur Bilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert im Anlagespiegel dargestellt (Anlage zum Anhang).
Um den Besonderheiten der Geschäftstätigkeit Rechnung zu tragen, wurde die Bilanzposition „technische Anlagen und Maschinen“ um die Bezeichnung „erworbene Bohrungen und Zugänge zu Erdgas- und Erdölvorkommen“ erweitert.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Forderungen aus den erbrachten Erdöl- und Erdgaslieferungen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 532 TEUR (Vorjahr: 4.396 TEUR) betreffen Lieferungen und Leistungen mit Konzerngesellschaften.
Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 4.870 TEUR (Vorjahr: 3.389 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Mietvorauszahlungen an den Betriebsführer 3.329 TEUR (Vorjahr: 2.184 TEUR), sonstige Forderungen gegen die Erdgas Münster GmbH, Münster 354 TEUR (Vorjahr: 0) sowie aus Umsatzsteuer 352 TEUR (Vorjahr: 1.128 TEUR).
Rechnungsabgrenzungsposten
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten von 441 TEUR (Vorjahr: 564 TEUR) betrifft Versicherungsbeiträge und Wartungskosten für Software.
Eigenkapital
Das Eigenkapital beinhaltet die Kapital- und Verlustvortragskonten der Gesellschafter sowie das Rücklagenkonto.
Rückstellungen
Die Rückstellungen gliedern sich wie folgt:
31.12.2020 | 31.12.2019 | |
TEUR | TEUR | |
Rückbau | 90.121 | 77.249 |
Farm-in-Verpflichtungen | 27.553 | 32.181 |
Ausstehende Abrechnungen | 2.183 | 1.741 |
Förderabgaben | 641 | 704 |
Pensionsverpflichtungen | 388 | 350 |
Personalaufwendungen | 161 | 226 |
Rückstellungen, gesamt | 121.047 | 112.451 |
Verbindlichkeiten
Sämtliche Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 1.345 TEUR (Vorjahr: 403 TEUR) entfallen auf Lieferungen und Leistungen, davon gegenüber dem Gesellschafter in Höhe von 8 TEUR (Vorjahr: 9 TEUR) sowie aus dem Cash Pooling einschließlich darauf entfallender Zinsen in Höhe von 1.287 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, entfallen in Höhe von 6.500 TEUR auf ein Darlehen der Hannoverschen Erdölleitung GmbH, Hannover, sowie auf Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 87 TEUR).
Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert.
4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse in Höhe von 28.044 TEUR (Vorjahr: 43.515 TEUR) betreffen die Erlöse aus dem Verkauf von Erdöl und Erdgas inkl. zugehöriger Preis-Hedgings 26.920 TEUR (Vorjahr: 42.183 TEUR), aus dem Verkauf von Schwefel 351 TEUR (Vorjahr: 511 TEUR) sowie aus Konzern- und anderen Dienstleistungen 773 TEUR (Vorjahr: 820 TEUR) und wurden vollständig im Inland erzielt.
Bestandsveränderungen
Aus der Minderung des Bestandes ergibt sich im Geschäftsjahr ein Aufwand in Höhe von 205 TEUR (Vorjahr Ertrag: 510 TEUR), welcher aus dem Verbrauch der Öl-Vorräte resultiert.
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betrieblichen Erträge belaufen sich 2020 auf 8.385 TEUR (Vorjahr: 3.224 TEUR) und enthalten mit 4.855 TEUR im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen aus Farm-in-Verträgen (Vorjahr: 2.447 TEUR).
Materialaufwand
Der Materialaufwand in Höhe von 18.972 TEUR (Vorjahr: 21.166 TEUR) ist gekennzeichnet durch die Kosten der eigenoperierten Felder, weiterbelastete Kosten externer Betriebsführer, Kosten für die Gasaufbereitung sowie Transportkosten für Öl und Gas.
Abschreibungen
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen wurden in Höhe von 18.536 TEUR (Vorjahr: 11.677 TEUR) vorgenommen. Von diesem Betrag entfallen 6.713 TEUR auf außerplanmäßige Abschreibungen.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 20.937 TEUR (Vorjahr: 22.610 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung sowie nicht produktionsbezogene Fremdleistungen (7.791 TEUR), Aufwendungen für Feldesräumung und Bohrlochverfüllung und Zuführung zu den Rückstellungen für den Farm-in-Vertrag (12.648 TEUR) und staatliche Förderabgaben (498 TEUR).
Beteiligungsergebnis
Die Erträge aus Beteiligungen von 91 TEUR (Vorjahr: 37 TEUR) resultieren aus der Beteiligung an der Erdgas Münster GmbH, Münster.
Finanzergebnis
Die Zinserträge von 17 TEUR (Vorjahr: 511 TEUR) resultieren ausschließlich aus der mit verbundenen Unternehmen abgeschlossenen Cash-Pool-Vereinbarung innerhalb der Vermilion-Gruppe.
Die Zinsaufwendungen von 1.162 TEUR (Vorjahr: 1.446 TEUR) betreffen den Aufzinsungsaufwand für die Bewertung der Rückbau- und sonstigen langfristigen Rückstellungen.
5. Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte
Es bestehen Zahlungsverpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von insgesamt 575 TEUR (Vorjahr: 523 TEUR), davon 189 TEUR (Vorjahr: 174 TEUR) innerhalb eines Jahres.
Angaben zu Beteiligungen
Beteiligung | Eigenkapital 31.12.2020 | Jahresergebnis 2020 | ||
Name | Sitz | % | TEUR | TEUR |
Hannoversche Erdölleitung GmbH | Hannover | 50,0 | 351 | 48 |
Erdgas Münster GmbH | Münster | 0,4 | 7.287 | 9.086 |
Derivative Finanzinstrumente
Zur Absicherung des Risikos sich ändernder Verkaufspreise aus dem Verkauf von Erdgas wurden für das Geschäftsjahr 2020 derivative Finanzinstrumente (SWAPs, Collars) eingesetzt, wobei insgesamt ein Volumen von 3.420 Mwh Erdgas/Tag (Mittelwert 2020) in Höhe von 9,8 Mio. EUR abgesichert wird. In diesem Zusammenhang werden auf Grundlage von Mikro-Hedging antizipative Bewertungseinheiten gebildet, sofern die Tatbestandsvoraussetzungen zur Bildung der Bewertungseinheiten vorliegen. Die Bewertungseinheiten werden nach der Einfrierungsmethode gebucht. Die Wirksamkeit der Hedges wird anhand eines Critical-Term-Match nachvollzogen.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde im Rahmen des Hedgings im Saldo ein Ertrag von 4.462 TEUR (Vorjahr: 3.715 TEUR) realisiert, der entsprechend dem zugrundeliegenden Geschäften in den Umsatzerlösen ausgewiesen wird. Der wirksame Teil der Sicherungsgeschäfte wird gemäß § 254 HGB in Bewertungseinheiten einbezogen. Die entsprechenden derivativen Finanzinstrumente werden deshalb nicht bilanziert. Der Buchwert der schwebenden Sicherungsgeschäfte zum Bilanzstichtag beträgt daher 0 TEUR.
Des Weiteren wurden hinsichtlich des unwirksamen Teils der abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente im Geschäftsjahr 2020 Beträge von 3.439 TEUR in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Zum 31. Dezember 2020 bestehen zwei Verträge zur Absicherung des Erdgaspreises, über die für das Jahr 2021 insgesamt eine Menge von 788 GWh abgesichert ist. Die prognostizierte Produktionsmenge für Erdgas ist damit 2021 zu ca. 50% abgesichert.
Persönlich haftende Gesellschafterin
Persönlich haftende Gesellschafterin im Berichtszeitraum war mit einem gezeichneten Kapital von 25.000,00 EUR die Vermilion Germany GmbH, Hannover (Amtsgericht Hannover, HRB 217202). Die persönlich haftende Gesellschafterin ist zugleich geschäftsführende Komplementärin.
Geschäftsführung
Geschäftsführer bei der Komplementärin Vermilion Germany GmbH, Hannover, war im Berichtszeitraum Herr John William Liutkus, Diplom-Ingenieur (Hannover). Der Geschäftsführer ist stets einzelvertretungsbefugt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
Der Geschäftsführer hat von der Gesellschaft bzw. deren Komplementärin keine Bezüge für die Geschäftsführungstätigkeit erhalten.
Mitarbeiter
Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 35 Mitarbeiter. Zum Bilanzstichtag waren 32 Mitarbeiter beschäftigt.
Honorar des Abschlussprüfers
Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers beläuft sich im Geschäftsjahr auf 46 TEUR und betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.
Konzernabschluss
Die Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG ist ein 99,9%-iges Tochterunternehmen der Vermilion Germany Holding B.V., Amsterdam/Niederlande, und wird in den Konzernabschluss der Vermilion Energy Inc., Calgary, Alberta, Kanada (größter und kleinster Konsolidierungskreis), einbezogen. Der konsolidierte Konzernabschluss wird auf der Website des Unternehmens www.vermilionenergy.com veröffentlicht.
Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG erstellt keinen eigenen Zahlungsbericht nach § 341t HGB. Es erfolgt eine Einbeziehung in den Konzernzahlungsbericht der Vermilion Inc., welcher auf der Website des Unternehmens veröffentlicht wird (www.vermilionenergy.com/responsibility/ paymentstogovernment.cfm).
Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.
Hannover, 2. Juni 2021
John William Liutkus, Geschäftsführer
Anlagespiegel
Anschaffungs- oder Herstellungskosten | |||||
01.01.2020 | Zugang | Abgang | Umbuchung | 31.12.2020 | |
EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
Immaterielle Vermögensstände | 51.314.338,48 | 0,00 | -3.866.396,00 | 0,00 | 47.447.942,48 |
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 42.693.498,30 | 0,00 | -3.866.396,00 | 0,00 | 38.827.102,30 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 8.620.840,18 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 8.620.840,18 |
3. geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Sachanlagen | 214.339.380,79 | 6.272.459,99 | -3.055.475,42 | -0,02 | 217.556.365,34 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 1.263.924,81 | 2.999,17 | -10.674,81 | 81.232,50 | 1.337.481,67 |
2. Erworbene Bohrungen und Zugänge zu Erdgas- und Erdölvorkommen sowie technische Anlagen und Maschinen | 192.861.022,55 | 8.994.266,22 | -2.774.354,93 | -81.232,52 | 198.999.701,32 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 888.989,08 | 30.684,72 | -93.783,73 | 0,00 | 825.890,07 |
4. Geleistetete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 19.325.444,35 | -2.755.490,12 | -176.661,95 | 0,00 | 16.393.292,28 |
Finanzanlagen | 1.773.743,98 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.773.743,98 |
Beteiligungen | 1.773.743,98 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.773.743,98 |
Anlagevermögen Gesamt | 267.427.463,25 | 6.272.459,99 | -6.921.871,42 | -0,02 | 266.778.051,80 |
Abschreibungen | ||||
01.01.2020 | Zugang | Abgang | 31.12.2020 | |
EUR | EUR | EUR | EUR | |
Immaterielle Vermögensstände | 18.775.288,48 | 4.019.553,00 | -3.866.396,00 | 18.928.445,48 |
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 10.154.449,30 | 4.019.553,00 | -3.866.396,00 | 10.307.606,30 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 8.620.839,18 | 0,00 | 0,00 | 8.620.839,18 |
3. geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Sachanlagen | 108.844.522,59 | 14.516.459,84 | -3.055.475,42 | 120.305.507,01 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 119.118,00 | 66.019,87 | -10.669,31 | 174.468,56 |
2. Erworbene Bohrungen und Zugänge zu Erdgas- und Erdölvorkommen sowie technische Anlagen und Maschinen | 108.207.817,39 | 14.181.098,30 | -2.867.776,16 | 119.521.139,53 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 517.587,20 | 92.679,72 | -368,00 | 609.898,92 |
4. Geleistetete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 176.661,95 | -176.661,95 | 0,00 |
Finanzanlagen | 682.679,52 | 0,00 | 0,00 | 682.679,52 |
Beteiligungen | 682.679,52 | 0,00 | 0,00 | 682.679,52 |
Anlagevermögen Gesamt | 128.302.490,59 | 18.536.012,84 | -6.921.871,42 | 139.916.632,01 |
Restbuchwert | ||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |
EUR | EUR | |
Immaterielle Vermögensstände | 28.519.497,00 | 32.539.050,00 |
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 28.519.496,00 | 32.539.049,00 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 1,00 | 1,00 |
3. geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 |
Sachanlagen | 97.250.858,33 | 105.494.858,20 |
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 1.163.013,11 | 1.144.806,81 |
2. Erworbene Bohrungen und Zugänge zu Erdgas- und Erdölvorkommen sowie technische Anlagen und Maschinen | 79.478.561,79 | 84.653.205,16 |
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 215.991,15 | 371.401,88 |
4. Geleistetete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 16.393.292,28 | 19.325.444,35 |
Finanzanlagen | 1.091.064,46 | 1.091.064,46 |
Beteiligungen | 1.091.064,46 | 1.091.064,46 |
Anlagevermögen Gesamt | 126.861.419,79 | 139.124.972,66 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS
An die Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG, Hannover
Prüfungsurteile
Wir haben den Jahresabschluss der Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG, Hannover, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Vermilion Energy Germany GmbH & Co. KG, Hannover, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
• |
entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a HGB geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und |
• |
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a HGB geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
• |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
• |
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
• |
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
• |
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Berlin, den 4. Juni 2021
Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steffen Branz, Wirtschaftsprüfer
Matthias Könke, Wirtschaftsprüfer
Mit Gesellschafterbeschluss vom 28.06.2021 wurde der Jahresabschluss zum 31.12.2020 festgestellt.
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