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USA planen Minenlieferungen an die Ukraine: Eine nachdenkliche Wende

carlosalvarenga (CC0), Pixabay
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Laut einem Bericht der Washington Post hat US-Präsident Joe Biden die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine genehmigt. Die Entscheidung markiert eine bemerkenswerte und zugleich beunruhigende Wende in der Strategie des Weißen Hauses. Die Minen sollen gezielt im Osten der Ukraine eingesetzt werden, um dem Vorrücken russischer Truppen im Donbass entgegenzuwirken.

Es ist ein Schritt, der Fragen aufwirft. Lange hatte Washington gezögert, Waffen dieser Art zu liefern. Minen gelten als umstrittenes Mittel der Kriegsführung, nicht zuletzt wegen ihrer verheerenden Wirkung auf die Zivilbevölkerung – oft Jahre oder gar Jahrzehnte nach Ende eines Konflikts. Doch nun scheint die Realität auf dem Schlachtfeld diese Zurückhaltung überholt zu haben.

Eine Entscheidung unter Druck

Der Krieg in der Ukraine hat längst eine neue Dimension erreicht. Die russischen Streitkräfte rücken im Osten des Landes stetig vor, während die ukrainische Armee darum kämpft, ihre Positionen zu halten. Die Aussicht, dass Russland den Donbass vollständig unter Kontrolle bringt, hat in den westlichen Hauptstädten die Alarmglocken schrillen lassen.

Die Entscheidung für die Lieferung von Schützenminen, so argumentieren Vertreter des Pentagons, sei aus militärischer Sicht notwendig. Sie gehören zu den „effektivsten Mitteln“, um das Vorrücken feindlicher Truppen zu verlangsamen. Doch welchen Preis wird diese Effektivität haben?

Ein zweischneidiges Schwert

Minen sind zweifellos wirksam, um Panzer und andere militärische Einheiten zu stoppen. Doch sie unterscheiden nicht zwischen einem Soldaten und einem Zivilisten, der Jahre später unwissend in ein vermintes Gebiet gerät. Unzählige unschuldige Leben wurden durch solche Hinterlassenschaften in vergangenen Konflikten zerstört – in Ländern wie Afghanistan, Kambodscha oder Angola. Die Entscheidung, sie in der Ukraine einzusetzen, wird nicht nur militärische, sondern auch moralische und humanitäre Konsequenzen haben.

Präsident Biden und seine Berater wissen um diese Risiken. Doch die Aussicht, den Vormarsch der russischen Armee zu stoppen, scheint diese Bedenken zu überwiegen. Man könnte sagen, dass dies ein notwendiges Übel ist, ein Schritt, um die Ukraine in ihrer verzweifelten Lage zu unterstützen. Aber es ist ein Schritt, der tiefere Spuren hinterlassen könnte, als es heute absehbar ist.

Ein schwieriger Balanceakt

Es bleibt unklar, wie die internationalen Partner der USA und die Organisationen, die sich seit Jahrzehnten für das Verbot von Minen einsetzen, auf diese Entscheidung reagieren werden. Werden die langfristigen Risiken für die Zivilbevölkerung in Kauf genommen, um kurzfristige militärische Vorteile zu sichern?

Für die Ukraine geht es um das Überleben als souveräner Staat. Für die USA steht die Glaubwürdigkeit ihrer Unterstützung auf dem Spiel. Doch inmitten dieser geopolitischen Überlegungen darf nicht vergessen werden, dass Minen nach dem Ende der Kämpfe weiterhin tödlich bleiben – als stumme, unsichtbare Bedrohung in einer Zeit, in der der Frieden längst hätte zurückkehren sollen.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob diese Entscheidung den gewünschten Effekt hat. Doch schon jetzt steht fest: Dieser Krieg fordert Entscheidungen, die weder einfach noch ohne Konsequenzen sind.

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