Otmar Knoll und die Wirtschaftswoche – auch ein Stellvertreterkrieg „weisser Kapitalmarkt gegen grauen Kapitalmarkt“?

Published On: Donnerstag, 03.07.2014By Tags: , , ,

Zugegeben, Otmar Knoll blieb mit manchen seiner Antworten auch uns gegenüber in der Vergangenheit sehr reserviert, bezieht sich dabei immer auf Datenschutz und Verschwiegenheitserklärung. Im Immobilienbereich nachvollziehbar, denn er müsste ja auch die Zustimmung des an der Transaktion Beteiligten haben, um wirklich alles zu veröffentlichen. Wenn er die nicht bekommt, dann kann er auch nichts sagen. Oft enthalten Kaufverträge eben auch Verschwiegenheitserklärungen. Nichts ungewöhnliches. Was uns verwundert, ist, mit welcher Intensität die WiWo gegen Unternehmen des „grauen Kapitalmarktes“ vorgeht. Da kommt einem schon manchmal der Gedanke, dass man hier im Auftrag der Banken und Versicherungen einen Stellvertreterkrieg führt und dies mit Erfolg. Keine Frage ist, gibt es auf und im grauen Kapitalmarkt mehr „schwarze Schafe“ als bei den Banken, aber es gibt auch mehr Marktteilnehmer. Ein Gesichtspunkt keine Entschuldigung. Für jede Enthüllung in diesem Bereich muss man, egal wem, dann auch dankbar sein, denn es kann helfen, weiteren Schaden zu vermeiden. Ich kenne viel Unternehmen des grauen Kapitalmarktes, gegen die in der Vergangenheitvon Seiten der Staatsanwaltschaft ermittelt wurde, das Verfahren nach kurzer Zeit aber komplett eingestellt wurde. Oft sind Anzeigenerstatter entweder Anlegerschutzanwälte, so soll es im Fall Fairvesta zum Beispiel sein, und auch Privatpersonen. Jeder, der eine Strafanzeige erstattet, hat einen Grund, das ist völlig in Ordnung. Aber nicht vergessen, die Erstattung der Strafanzeige alleine ist kein Beweis für unkorrektes oder strafbares Handeln. Genau um das herauszufinden sind Staatsanwaltschaften da. Richtig schreibt die WiWo, „es gilt die Unschuldsvermutung“, ob dies einem Unternehmen etwas nützt, welches dann unter Dauerbeschuss steht, kann ich nicht erkennen.

Das Otmar Knoll mit diesen Dingen seit langem leben muss, macht das Geschäft sicherlich nicht einfach für ihn. So könnte es eben genau sein, dass er die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen für sich „positiv“ sieht, denn genau dies kann ja die Korrektheit seines Geschäftsmodells bestätigen, zumindest aus juristischer Sicht. Wir alle sollten abwarten, was bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart herauskommt…………….dann sehen wir weiter.

12 Comments

  1. Stefftei Freitag, 04.07.2014 at 19:14 - Reply

    Wo ist denn da eine Vorverurteilung? Oder kennen Sie den Unterschied zw Vorermittlung und Ermittlungsverfahren nicht…..
    Nur weil die StA jetzt ein Strafverfahren eröffnet, heißt es noch lange nicht, dass irgendwer tatsächlich schuldig ist.

    Vielleicht sollten Sie PR Fachmann werden. Die sind auch Profis darin, die Worte so zu verdrehen, dass sie Ihnen in den Kram passen.

    • Angela Steinbrück Freitag, 04.07.2014 at 23:35 - Reply

      Aha, gerade waren wir noch bei Vorermittlungen, jetzt sind wir schon beim Strafverfahren.
      Lesen Sie doch selbst mal ihr Geschreibsel -das ist gerade der Vorteil beim geschriebenen Wort- bevor Sie auf andere losgehen.
      Wir sind hier nicht in Ihrer WiWo-Redaktion ;)

  2. Stefftei Donnerstag, 03.07.2014 at 21:29 - Reply

    Ja, bei Herrn O… kann einem wirklich anders werden.
    Allerdings kann auch der die StA nicht mal eben dazu bringen, ein Strafverfahren zu eröffnen.
    Und auch der Vergleich mit Coca Cola ist etwas sehr weit her geholt, aber ich denke das wissen Sie selbst.

    Lassen wir die StA ermitteln und dann sieht ja jeder, was dabei heraus kommt. Entweder hat Fairvesta wirklich eine blütenweiße Weste und die eierlegende Wollmilchsau gefunden, oder aber eben nicht.

    • Angela Steinbrück Freitag, 04.07.2014 at 15:34 - Reply

      Was denn nun ?

      1.Zitat:
      … dass die Vorermittlungen offenbar genügend Anhaltspunkte ergeben haben, um jetzt ein Ermittlungsverfahren anzufangen.
      Es geht also bei Weitem nicht mehr einfach nur um eine Anzeige von irgendwem.
      * Zitatende

      — 2.Zitat:
      Lassen wir die StA ermitteln und dann sieht ja jeder, was dabei heraus kommt.
      Entweder hat Fairvesta wirklich eine blütenweiße Weste und die eierlegende Wollmilchsau gefunden, oder aber eben nicht.
      * Zitatende

      Einmal eine lupenreine Vorverurteilung, dann wieder Ergebnisoffen.
      Auweia, auweia …!

  3. Erna Meinersteht Donnerstag, 03.07.2014 at 19:55 - Reply

    Ne , der Vergleich mit Christian Wulf hinkt nicht . Auch da wurde eine Sau erstmal durchs Dorf getrieben . Und diese Klugscheisserei , würde Coca-Cola mit 100% echter Transparenz arbeiten , wüssten die Mitbewerber auch wie die Brühe zusammengebraut wird . Niemand zwingt Anleger bei Fairvesta zu investieren , die Spielregeln stehen von vornherein fest und soweit ich mich erinnere wurden sämtliche Zahlungsversprechen bis heute erfüllt , oder nicht ?

  4. Stefftei Donnerstag, 03.07.2014 at 13:20 - Reply

    Also das Verfahren gegen Wulf mit dem von Fairvesta zu vergleichen, hinkt ja gewaltig. 1. ging es bei Wulf um ihn als Privatperson, 2. um Peanutsbeträge. Das man für so ein paar Kröten überhaupt ermittelt hat, war schon der Witz des Jahres.

    Ich denke, Fairvesta hat sich das selbst zuzuschreiben. Würden die zu 1000% mit echter Transparenz arbeiten, dann wäre der letzte Kritiker schon längst verstummt, oder aber er hätte Recht. Mit dieser Geheimniskrämerei nährt Fairvesta selbst sämtliche Verschwörungstheorien und gibt den Kritikern genug Futter.
    Da nützen auch keine Jubelpressemeldungen a la „Wir freuen uns, dass die StA endlich mal für Klarheit sorgt“ seitens Fairvesta etwas.

    Vertrauen schafft man generell nur mit Offenheit und Ehrlichkeit. Nicht nur im Bereich der Kapitalanlagen.

    • bhard58 Montag, 07.07.2014 at 09:08 - Reply

      Hallo Herr Stefftei,

      bitte überlegen Sie mal, was mit dieser Forderung der Offenlegung erreicht wird. Bei Fairvesta handelt es sich um einen Immobilienhandelsfonds und nicht um einen Immobilienfonds, d.h. es werden Immobilien aus „Sondersituationen“ günstig gekauft und nach einer verbesserten Vermietungssituation an institutionelle Investoren als Pakete weiterverkauft. Würde man alle Geschäftsgeheimnisse offen legen, dann hätten wieder mal die Banken gewonnen.
      Zum Schutze der Anleger würde ich diese verleumdenden Pressemitteilungen verbieten, denn die Folge ist doch, dass verunsicherte Anleger sich anwaltlichen Rat holen, Schreiben und Forderungen an die Fairvesta richten und dadurch Kosten die nicht dem Geschäftszweck dienen verursachen. So bekommt man auch Fonds in Schieflage!
      Warum wird nicht bei nachhaltigem Verdacht ein Gutachter eingesetzt der von der Seite bezahlt wird die unrecht hat?

  5. Erna Meinersteht Donnerstag, 03.07.2014 at 13:11 - Reply

    Wie viele Anleger sind geschädigt und wer hat warum angezeigt? Sicherlich anonym … und wenn ich dann eine vernünftige Strafanzeige formulieren kann und die Instrumente der „freien Presse“ in Gang setzen kann, dann bleibt der Staatsanwaltschaft gar nichts anderes übrig als zu ermitteln. Geht aus wie das Hornberger Schießen – ganz sicher …

  6. Angela Steinbrück Donnerstag, 03.07.2014 at 12:22 - Reply

    Auch bei Christain Wulf wurden Ermittlungsverfahren, Strafverfahren usw. eingeleitet.
    Was davon übrigblieb, ist hinreichend bekannt.
    Binsenweisheiten wie, wo Rauch ist, ist auch Feuer, verbieten sich selbstredend.
    Nichtsdestotrotz kommen sie aus taktischen Gründen, immer wieder aus der Mottenkiste.
    Genau dies sind auch die Gründe weshalb eisernes Schweigen allemal besser ist, als das gutgläubige Vertrauen auf (faire) Berichterstattungen,
    bei welchen jede Bekanntgabe von Details, postwendend zu weiteren Fouls führt.
    Leider nicht nur zum Schaden der Gesellschaften.
    Insbesondere unter den Investoren verbereitet man damit oft Angst und Schrecken!

  7. Stefftei Donnerstag, 03.07.2014 at 08:24 - Reply

    Mal zu den Verschwiegenheitsklauseln: wieso ist das nur bei Fairvesta so? Wie viele geschlossene Immofonds gab es bisher in Deutschland? Und wieviele Emissionshäuser haben so einen Wind um Kauf und Verkaufspreise, Mieteinnahmen und Käufer gemacht?? Mir fällt keins ein.
    Und das Geschäftsmodell von Fairvesta dafür jetzt als Grund anzugeben, gilt nicht.
    Und liest man mal ein paar mehr Artikel zum Thema Fairvesta und Staatsanwaltschaft (Manager-Magazin, Pro-Contra, etc), dann erfährt man auch, dass die Vorermittlungen offenbar genügend Anhaltspunkte ergeben haben, um jetzt ein Ermittlungsverfahren anzufangen.
    Es geht also bei Weitem nicht mehr einfach nur um eine Anzeige von irgendwem.

  8. Heinz Gerlach Donnerstag, 03.07.2014 at 06:43 - Reply

    Welches Unternehmen hat in der Vergangenheit freiwillig mehr Überprüfungen und Ratings durchführen lassen als Fairvesta? Ich kenne keins und bleibe dabei, könnte Otmar Knoll übers Wasser laufen würde diese Bergermann schreiben (na ja, mehr wohl abschreiben wie es ihr Stil ist): Seht mal, übers Wasser laufen kann er auch nicht … Keine weiteren Fragen!

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