Zusammengekarrte Demonstranten in Erfurt

Published On: Sonntag, 16.02.2020By

Nach Veranstalterangaben haben am gestrigen Tag rund 18.000 Menschen an einer Protestveranstaltung in Erfurt teilgenommen.

Nach offiziellen Polizeiangaben waren es dann 9.000 Menschen. Es ging natürlich wieder einmal um die Wahl zum Thüringer Ministerpräsidenten, die FDP-Mann Thomas Kemmerich gegen Bodo Ramelow gewonnen hatte.

Dies in einer freien und demokratischen Wahl in einem deutschen Landtag. Natürlich war die LINKE mit ihrem Kandidaten Bodo Ramelow „not amused“ über den Vorgang, denn eigentlich hatte die Linke erwartet, dass ihr Kandidat Ramelow dann im 3. Wahlgang zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt werden würde. Hat nicht geklappt.

Anmerken muss man auch, dass Bodo Ramelow nicht über eine eigene Mehrheit im Thüringer Landtag verfügt.

Thomas Kemmerich war mit den Stimmen von CDU, FDP und auch der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden, was in der Folge dann Deutschland politisch aufgewühlt hatte, denn es war das erste Mal, dass ein Ministerpräsident mit den Stimmen der AfD ins Amt gehoben wurde.

Nun also am gestrigen Tage der Proteste in Erfurt, jedoch nicht von betroffenen Thüringer Bürgern, sondern zusammengekarrten Demonstranten aus ganz Deutschland. Nun gut, wir leben in einer Demokratie, aber die Glaubwürdigkeit einer solchen Veranstaltung muss man dann schon in Zweifel ziehen. Geht es hier in Wirklichkeit darum, die Demokratie zu retten oder geht es darum nur eine Partei und einen Kandidaten zu unterstützen, der eine demokartsiche Wahl verloren hat?

Wir können uns unsere Demokratie nicht backen, sondern müssen lernen, auch dann mit demokratischen Wahlergebnissen zu leben, wenn uns das Ergebnis in der Konsequenz dann nicht gefallen mag. Ausblenden darf man bitte auch nicht, dass die AfD in Thüringen über 25 % der Wähler bei der letzten Landtagswahl an sich binden konnte.

Man muss sich hier die Frage stellen, warum diese Menschen die AfD gewählt haben? Es dürfte vor allem um Unzufriedenheit mit den derzeitigen Parteien gehen, die man durch die Stimmabgabe zugunsten der AfD dann auch zum Ausdruck bringen will.

Wie sich eine Partei, die man nicht mögen muss, sich dann in einer freien und geheimen Wahl verhält, das muss in einer Demokratie auch ausgehalten werden.

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