Ukraine

Published On: Montag, 06.06.2022By

Ukraine: Rückschlag im Kampf um Sjewjerodonezk

In der Ostukraine hat sich die Situation der ukrainischen Truppen in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk wieder verschlechtert. „Die Kämpfe verlaufen ziemlich dynamisch“, sagte der Militärgouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, heute. Nach der Zurückeroberung von etwa der Hälfte der Stadt hätten sich die ukrainischen Einheiten wieder ins Industriegebiet zurückziehen müssen. Laut dem Bürgermeister von Sjewjerodonezk habe die Ukraine zuletzt aber genug Soldaten zusammengezogen, um die Russen aus der Stadt zu vertreiben.

Bericht: Moskau droht US-Medien mit Akkreditierungsentzug

Russland droht US-Medien einem Reuters-Bericht zufolge mit dem Entzug ihrer Akkreditierungen, sollte sich der Umgang mit russischen Journalistinnen und Journalisten in den USA nicht verbessern.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, habe mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollten russische Reporter in den USA nicht frei arbeiten können, sagen drei Insider mit Kenntnis eines Treffens von Sacharowa mit US-Medien in Moskau. Sollte sich die Situation nicht ändern, müssten US-Journalistinnen und -Journalisten das Land verlassen.

Selenskyj: 75 Mio. Tonnen Getreide stecken fest

Bis zum Herbst können nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis zu 75 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine feststecken. Kiew benötige Antischiffswaffen, die die sichere Durchfahrt seiner Exporte gewährleisten könnten, sagt Selenskyj in der Hauptstadt.

Gemeinsam mit Großbritannien und der Türkei sei aber auch die Idee erörtert worden, dass die Marine eines Drittlandes die Durchfahrt der ukrainischen Getreideexporte durch das von Russland beherrschte Schwarze Meer garantiere. Der beste Garant dafür sei jedoch die Bewaffnung der Ukraine, so Selenskyj.

Russland ist dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge zahlenmäßig in der umkämpften ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk in der Überzahl. Die Ukraine habe aber die Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen, sagt Selenskyj.

Sollte Russland im Donbas einen Durchstoß erzielen, werde es schwer für die Ukraine. Vom Donbas aus könne Russland strategisch wichtige industrielle Ziele in der Zentralukraine angreifen.

Lawrow: Werden Ukrainer weiter zurückdrängen

Russland will die ukrainischen Streitkräfte angesichts der angekündigten westlichen Lieferungen von Waffen mit größerer Reichweite weiter von seinen Grenzen zurückdrängen. „Je größer die Reichweite der gelieferten Systeme ist, desto weiter werden wir die Nazis von der Linie entfernen, von der aus die russischsprachigen Länder und die Russische Föderation bedroht werden könnten“, sagt Außenminister Sergej Lawrow heute.

Die USA und Großbritannien haben sich zuletzt bereiterklärt, Mehrfachraketenwerfer vom Typ M142 Himars und M270 zu liefern, die bis zu 80 Kilometer entfernte Ziele erreichen sollen.

Bürgermeister glaubt an Verteidigung von Sjewjerodonezk

Die Ukraine hat dem Bürgermeister der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk zufolge genug Truppen dort angesammelt, um russische Angriffe zurückzuschlagen. Die Straßenkämpfe dauerten an, beide Seiten seien nicht willens, sich zurückzuziehen, sagt Olexander Strjuk im ukrainischen Fernsehen. Russland setze alles daran, Sjewjerodonezk einzunehmen, sagt ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Es werde dazu weder an Soldaten noch an Gerät gespart.

Schwieriger Alltag in Mariupol

Nach Monaten schwerer Kämpfe versuchen die verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohner der südlichen Hafenstadt Mariupol zu einem geregelten Alltag zurückzukehren. Mariupol befindet sich mittlerweile unter der Kontrolle des russischen Militärs. Zerstörte Gebäude zeugen von monatelangen Gefechten. Inmitten der Zerstörung besuchen Menschen einen improvisierten Lebensmittelmarkt, Kinder kehren von der Schule nach Hause zurück.

Moskau: Verhinderter Lawrow-Flug „feindliche Aktion“

Russland hat die Sperrung des Luftraums durch drei osteuropäische Länder für den geplanten Flug seines Außenministers Sergej Lawrow nach Serbien als „feindliche Aktion“ bezeichnet. Solche Aktionen könnten Probleme bei der Planung hochrangiger diplomatischer Treffen verursachen, aber sie würden Russland nicht daran hindern, Kontakte zu befreundeten Ländern zu pflegen, so der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow.

Lawrow selbst spricht von einer beispiellosen Aktion. Lawrow will nun seine serbischen Gesprächspartner nach Moskau einladen. Niemand könne die russisch-serbischen Verbindungen zerstören, wie Lawrow dazu noch sagt.

Raketenangriff auf Druschkiwka

Im Osten der Ukraine haben die Kampfhandlungen in den vergangenen Wochen zugenommen. Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Druschkiwka sind mehrere Häuser zerstört worden.

IAEA plant Einsatz im AKW Saporischschja

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) arbeitet an den Modalitäten für den Einsatz ihrer Experten an dem vom russischen Militär kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine. Das geschehe auf Wunsch der Ukraine, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem Gouverneursrat der UNO-Organisation. Das AKW Saporischschja befindet sich im Südosten der Ukraine und ist das größte in Europa. Anfang März hatten es russische Truppen unter ihre Kontrolle gebracht.

CNN: Pkw-Kolonne verlässt Donezk Richtung Westen

Aus dem noch von der Ukraine kontrollierten Teil der Region Donezk ist CNN-Angaben zufolge eine lange Kolonne ziviler Fahrzeuge Richtung Westen aufgebrochen. In den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk haben sich in den letzten Wochen die Kampfhandlungen verschärft – im Fokus steht derzeit weiter Sjewjerodonezk und damit die östlichste von der ukrainischen Regierung noch kontrollierten Stadt

GB: Angriff auf Kiew zielte wohl auf Waffenlieferungen

Der gestrige Raketenangriff auf Kiew war nach Angaben des britischen Geheimdienstes wahrscheinlich ein Versuch, die Versorgung der ukrainischen Fronteinheiten mit westlicher Militärtechnik zu unterbrechen. Das geht laut „Guardian“ aus einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums hervor.
Zerstörtes Gebäude in Kiew
Reuters/Valentyn Ogirenko

Russischer Staatsfonds deutlich im Wert gestiegen

Der Wert des russischen Staatsfonds hat sich zuletzt deutlich erhöht. Er belief sich zum 1. Juni auf rund 198 Milliarden Dollar (185 Mrd. Euro), wie aus Reuters-Angaben von heute veröffentlichten Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Einen Monat zuvor waren es noch 155,2 Milliarden Dollar.

Der sprunghafte Anstieg kam zustande, weil im Mai Einnahmen aus dem Jahr 2021 an den Fonds überwiesen wurden, wie das Ministerium erklärte. Der Staatsfonds speist sich vor allem aus Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten.

Bericht: Berlin erwägt Dauervisa für russische Dissidenten

Die deutsche Regierung will einem Medienbericht zufolge rund 70 russischen Dissidenten einen Daueraufenthalt in Deutschland ermöglichen. Die kremlkritischen russischen Journalistinnen und Journalisten, die nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine mit einem 90-Tage-Schengen-Visum nach Deutschland geflüchtet waren, sollen dauerhaft in Deutschland leben und arbeiten können, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf Regierungskreise. Ihre Kurzzeitvisa sollten dazu in langfristige Visa umgewandelt werden.

„Müssen Fähigkeit bewahren, miteinander zu sprechen“

Der US-Botschafter in Moskau rät der russischen Regierung von einer Schließung ihrer diplomatischen Vertretung in Washington ab. „Wir müssen die Fähigkeit bewahren, miteinander zu sprechen“, sagt John Sullivan in einem heute veröffentlichten Interview der russischen Nachrichtenagentur TASS.

Trotz vieler Krisen, Spionageskandale und Kaltem Krieg sind die diplomatischen Beziehungen zwischen Moskau und Washington seit ihrer Aufnahme im Jahr 1933 nie abgebrochen worden. „Soweit ich weiß, hat die russische Regierung einen möglichen Abbruch der diplomatischen Beziehungen erwähnt“, so Sullivan: „Wir können nicht einfach die diplomatischen Beziehungen abbrechen und aufhören, miteinander zu reden.“

Die russische Führung hat einem Medienbericht zufolge mit Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten Schwarzmeer-Hafen Odessa abgestimmt. „In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten“, schreibt die kremlnahe Tageszeitung „Iswestija“ heute unter Berufung auf Regierungskreise.

Raketenlieferung für Ukraine

Großbritannien will der Ukraine Raketenwerfer liefern, die Ziele bis zu 80 Kilometer entfernt erreichen können. Ukrainische Soldaten sollten in Großbritannien für den Einsatz der neuen Waffensysteme ausgebildet werden.

Hackerangriff auf russisches Bauministerium

Hacker haben offenbar die Website des russischen Ministeriums für Bau-, Wohnungs- und Versorgungswesen angegriffen. Eine Internetsuche nach der Seite führt zu einem Schild mit der Aufschrift „Ruhm der Ukraine“ in ukrainischer Sprache. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA zitiert dazu einen Vertreter des Ministeriums mit den Worten, die Website sei nicht erreichbar, aber die persönlichen Daten der Nutzer seien geschützt.

Gouverneur: Lage in Sjewjerodonezk verschlechtert

In Sjewjerodonezk hat sich die Lage für die ukrainische Seite nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk etwas verschlechtert. Es gebe intensive Straßenkämpfe, sagt Serhij Gajdaj dem staatlichen Fernsehen. „Unseren Verteidigern ist es gelungen, eine gewisse Zeit einen Gegenangriff zu führen, sie haben fast die Hälfte der Stadt befreit. Aber jetzt hat sich die Situation für uns wieder ein wenig verschlechtert.“ Ukrainische Soldaten hielten jedoch Stellungen im Industriegebiet der Stadt, die in der Region Luhansk liegt.

Bericht: Russische Truppen rücken auf Slowjansk vor

Die russischen Truppen rücken nach britischen Angaben auf die Stadt Slowjansk in der Region Donezk vor. Zudem gehen die schweren Kämpfe in Sjewjerodonezk in der Nachbarregion Luhansk weiter, teilt das Verteidigungsministerium per Twitter aus dem aktualisierten Geheimdienstbericht mit.

Lawrow muss Serbien-Reise absagen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow kann nach Angaben aus Moskau wegen einer fehlenden Fluggenehmigung nicht zu seinem geplanten zweitägigen Besuch nach Serbien reisen. Ein ranghoher Ministeriumsmitarbeiter bestätigte der russischen Agentur Interfax zufolge einen entsprechenden serbischen Medienbericht, nach dem Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro keine Genehmigung für den Überflug der russischen Regierungsmaschine erteilt hätten.

Lawrow ist wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit westlichen Sanktionen belegt. Zudem ist der europäische Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Der Minister wollte sich ab heute mit der serbischen Führung treffen, um etwa über die Versorgung des Landes mit russischer Energie zu sprechen. Auf die Frage, ob der Besuch abgesagt sei, entgegnete der Ministeriumsmitarbeiter: „Die Diplomatie hat bisher nicht die Fähigkeit zum Beamen erlangt.“

GB will Raketenwerfer liefern

Großbritannien will der Ukraine Raketenwerfer liefern, die Ziele bis zu 80 Kilometer entfernt erreichen können. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagt heute per Mitteilung, die hochleistungsfähigen M270-Raketenwerfer würden es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, sich besser gegen „den brutalen Einsatz von Langstreckenraketen“ gegen ukrainische Städte zu verteidigen. Ukrainische Soldaten sollten in Großbritannien für den Einsatz der neuen Waffensysteme ausgebildet werden.

Selenskyj besucht Front in Soledar

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Städte Lyssytschansk und Soledar nur wenige Kilometer südlich der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk besucht. Zwei gestern ausgestrahlte Videos zeigen Selenskyj bei Gesprächen mit Soldaten in bunkerähnlichen Gebäuden und bei der Verleihung von Auszeichnungen. „Ihr alle habt den Sieg verdient – das ist das Wichtigste. Aber nicht um jeden Preis“, so Selenskyj.

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