1.000.000 Million

Published On: Dienstag, 04.07.2023By Tags:

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Europäische Union fast eine Million Asylanträge, die höchste Anzahl seit 2016. Laut der EU-Asylagentur (EUAA) wurden in den 27 EU-Staaten sowie in der Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein insgesamt 996.000 Asylanträge gestellt, was einem Anstieg von 53 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht.

Die endgültigen Zahlen wurden um 30.000 nach oben korrigiert. Dies ist der höchste Stand seit 2016, als 1,2 Millionen Menschen in Europa Asyl beantragten (2015 waren es 1,3 Millionen). Diese Zahlen berücksichtigen jedoch nicht die bis zu vier Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die in der EU vorübergehenden Schutz genießen.

Die EUAA sieht die Aufnahmesysteme der Mitgliedstaaten aufgrund der gestiegenen Zahlen „unter beträchtlichem Druck“. Deutschland verzeichnete mit Abstand die meisten Anträge (rund 244.000), gefolgt von Frankreich (156.000), Spanien (118.000), Österreich (109.000) und Italien (84.000). Diese fünf Länder machen zusammen 70 Prozent aller Asylanträge aus.

Die meisten Antragsteller stammten aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, Venezuela und Kolumbien. Über 70 Prozent waren Männer. Knapp 40 Prozent der Asylanträge wurden positiv entschieden, die höchste Anerkennungsquote seit 2017.

Auf EU-Ebene werden derzeit Pläne zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) diskutiert. Im Juni haben sich die EU-Innenminister auf strengere Asylregeln geeinigt, die Vorprüfungen von Asylanträgen an den EU-Außengrenzen und verpflichtende Solidarität bei der Aufnahme von Geflüchteten vorsehen. Länder, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, sollen Ausgleichszahlungen leisten. Es können jedoch noch Änderungen im Rahmen der Verhandlungen mit dem EU-Parlament vorgenommen werden.

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