Krankenhausreform

Published On: Montag, 10.07.2023By Tags:

Die Ampel-Koalition plant eine umfassende Reform der Krankenhausversorgung, um eine moderne und bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen. Das Ziel ist es, unnötige Klinikschließungen zu vermeiden und eine qualitativ hochwertige Versorgung auch in ländlichen Gebieten zu gewährleisten. Das bisherige System der Fallpauschalen hat zu ökonomischen Zwängen geführt, wodurch viele Krankenhäuser von der Schließung bedroht sind. Eine Regierungskommission hat Vorschläge erarbeitet, die nun von Bund, Ländern und Fraktionen weiter konkretisiert werden.

Die Reformpläne sehen vor, den Krankenhäusern Pauschalen für die Vorhaltung einer guten Versorgung zu gewähren. Dadurch können die Länder besser planen, wo Krankenhäuser benötigt werden. Es sollen bundeseinheitliche Krankenhaus-Levels eingeführt werden, um das Leistungsniveau transparenter zu gestalten. Kleine Krankenhäuser ohne ausreichende personelle und apparative Ausstattung können komplexe Eingriffe nicht mehr abrechnen. Zudem sollen Vorhaltebudgets eingeführt werden, um Kliniken auch für das Vorhalten von Leistungen zu vergüten.

Die Reformpläne stoßen jedoch auf Widerstand, insbesondere von den Bundesländern, die ihre Kompetenzen bei der Krankenhausplanung erhalten wollen. Eine Einigung zwischen Bund und Ländern wird angestrebt, um gemeinsame Eckpunkte festzulegen. Die Reform soll 2024 in Kraft treten.

Die bisherige Fallpauschalenfinanzierung hat zu Problemen geführt, darunter unnötige medizinische Eingriffe und Schwierigkeiten bei der Finanzierung bestimmter Fachbereiche. Die Reformpläne sollen das Vergütungssystem grundlegend ändern und mehr Transparenz schaffen. Zudem sollen mehr Behandlungen ambulant statt stationär erfolgen, um das Personal effizienter einzusetzen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Es gibt jedoch Bedenken und Kritik an den Reformplänen. Einige Länder betonen die regionalen Unterschiede und fordern, dass ihre Kompetenzen bei der Krankenhausplanung gewahrt bleiben. Auch die Krankenhäuser selbst fordern finanzielle Unterstützung, um Schließungen zu verhindern. Lauterbach räumt ein, dass es trotz der Reform Klinikenschließungen geben wird, da es zu viele Krankenhäuser gibt.

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