Die Entwicklung der Energiepreise im letzten Jahr ließ Mieterinnen und Mieter bereits ahnen, dass ihre Nebenkostenabrechnung dieses Jahr wenig erfreulich sein würde. Doch es gibt Ausnahmen wie bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Magdeburg, der Wobau.

Dort rechnet Prokuristin Anja Mulkau damit, dass etwa 70 Prozent der Mieterinnen und Mieter eine Gutschrift erhalten werden. Die Wobau profitiert von der Nutzung von Fernwärme, deren Preisentwicklung moderater verlief als bei gasversorgten Liegenschaften.

Leider ist das Beispiel der Wobau eher eine Ausnahme. Energieberaterin Birgit Holfert von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt erläutert, dass die meisten Mieterinnen und Mieter aufgrund hoher Energiepreise im letzten Jahr nun mit Nachzahlungen in ihren Abrechnungen konfrontiert werden. Viele hatten ihre Abschläge nicht angepasst, was sich jetzt in teils hohen Nachzahlungssummen von mehreren hundert bis tausend Euro auswirkt.

Der Mieterverein Magdeburg und der Deutsche Mieterbund raten dazu, die Abrechnungen genau zu prüfen, bei Unklarheiten rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und Belegeinsicht zu fordern. Auch andere Wohnungsbaugesellschaften wie die Dresdner WID und die Kommunale Wohnungsgesellschaft Erfurt (Kowo) erwarten gestiegene Nebenkostenabrechnungen für den Zeitraum Oktober 2021 bis September 2022, bedingt durch die massiv gestiegenen Brennstoffkosten. Die Mieterinnen und Mieter sollten sich auf höhere Heizkosten-Nachforderungen einstellen.