Was ist eine mündelsichere Anlage?

Published On: Samstag, 05.08.2023By Tags:

Der Begriff „mündelsichere Anlage“ stammt aus dem deutschen Recht und bezeichnet Anlageformen, die besonders sicher sind. Das Ziel mündelsicherer Anlagen ist, das Risiko von Kapitalverlusten zu minimieren. Sie kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn Gelder von Minderjährigen oder rechtlich betreuten Personen – den sogenannten Mündeln – angelegt werden sollen. Hierbei geht es um den Schutz des Vermögens derer, die selbst nicht in der Lage sind, über ihr Vermögen zu bestimmen.

Die Kriterien für mündelsichere Anlagen sind in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegt. Beispiele für mündelsichere Anlagen sind:

Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze des Bundes.
Pfandbriefe und Kommunalobligationen, die von inländischen Kreditinstituten herausgegeben werden.
Sparbücher bei staatlich garantierten Banken.
Festverzinsliche Wertpapiere von Ländern und Gemeinden.
Bestimmte Rentenfonds.

Wichtig zu wissen ist, dass „mündelsicher“ nicht zwangsläufig „renditestark“ bedeutet. Mündelsichere Anlagen sind in erster Linie darauf ausgerichtet, das Kapital zu bewahren und nicht unbedingt, hohe Renditen zu erwirtschaften. In Zeiten niedriger Zinsen kann das bedeuten, dass die Rendite solcher Anlagen sogar unter der Inflationsrate liegt, wodurch real ein Kaufkraftverlust entstehen kann.

Dennoch ist die Mündelsicherheit für bestimmte Situationen – insbesondere wenn es um den Schutz von Vermögenswerten von Minderjährigen oder betreuten Personen geht – sehr sinnvoll. Wer das Geld eines Mündels anlegen möchte, sollte sich vorher genau informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einholen, um sicherzustellen, dass die gewählte Anlageform den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

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