Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage XII – Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) – Lisocabtagen maraleucel (neues Anwendungsgebiet: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, hochmalignes B-Zell-Lymphom, primär mediastinales großzelliges B-Zell-Lymphom und follikuläres Lymphom Grad 3B, nach 1 Vortherapie, Rezidiv innerhalb von 12 Monaten oder refraktär)

Published On: Donnerstag, 22.02.2024By Tags:

Bundesministerium für Gesundheit

Bekanntmachung
eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses
über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie:
Anlage XII – Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen
nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V)
Lisocabtagen maraleucel
(neues Anwendungsgebiet:
Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, hochmalignes B-Zell-Lymphom,
primär mediastinales großzelliges B-Zell-Lymphom und follikuläres Lymphom Grad 3B,
nach 1 Vortherapie, Rezidiv innerhalb von 12 Monaten oder refraktär)

Vom 16. November 2023

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung am 16. November 2023 beschlossen, die Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) in der Fassung vom 18. Dezember 2008/​22. Januar 2009 (BAnz. Nr. 49a vom 31. März 2009), die zuletzt durch die Bekanntmachung des Beschlusses vom 21. Dezember 2023 (BAnz AT 13.02.2024 B6) geändert worden ist, wie folgt zu ändern:

I.

In Anlage XII werden den Angaben zur Nutzenbewertung von Lisocabtagen maraleucel gemäß dem Beschluss vom 6. April 2023, zuletzt geändert am 1. Juni 2023, folgende Angaben angefügt:

Lisocabtagen maraleucel

Neues Anwendungsgebiet (laut Zulassung vom 28. April 2023):

Breyanzi wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3B (FL3B), die innerhalb von zwölf Monaten nach Abschluss der Erstlinien-Chemoimmuntherapie rezidivierten oder gegenüber dieser Therapie refraktär sind.

Anwendungsgebiet des Beschlusses (Beschluss vom 16. November 2023):

Siehe neues Anwendungsgebiet laut Zulassung.

1.
Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie

a)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Induktionstherapie mit

R-GDP (Rituximab, Gemcitabin, Cisplatin, Dexamethason) oder
R-ICE (Rituximab, Ifosfamid, Carboplatin, Etoposid) oder
R-DHAP (Rituximab, Dexamethason, Cytarabin, Cisplatin)
gefolgt von einer Hochdosistherapie mit autologer oder allogener Stammzelltransplantation bei Ansprechen auf die Induktionstherapie1
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Lisocabtagen maraleucel gegenüber einer Induktionstherapie mit R-GDP, R-ICE oder R-DHAP gefolgt von einer Hochdosistherapie mit autologer Stammzell­transplantation:
Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen
b1)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von 12 Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Therapie nach ärztlicher Maßgabe unter Berücksichtigung von

Polatuzumab in Kombination mit Bendamustin und Rituximab und
Tafasitamab in Kombination mit Lenalidomid
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Lisocabtagen maraleucel gegenüber der zweck­mäßigen Vergleichstherapie:
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
b2)
Erwachsene mit primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von 12 Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
Zweckmäßige Vergleichstherapie:

Pembrolizumab Monotherapie
oder

Nivolumab in Kombination mit Brentuximab Vedotin
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Lisocabtagen maraleucel gegenüber der zweck­mäßigen Vergleichstherapie:
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
Studienergebnisse nach Endpunkten:2

a)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied.
Morbidität ↑↑ Vorteil im Endpunkt Scheitern des kurativen Therapieansatzes (Ereignisrate und Ereignisfreies Überleben)
Gesundheitsbezogene Lebensqualität n. b. Es liegen keine bewertbaren Daten vor.
Nebenwirkungen Keine für die Nutzenbewertung relevanten Unterschiede. Im Detail Vor- und Nachteile bei spezifischen UE.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter beziehungsweise relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

Studie TRANSFORM:

Offene, randomisierte Phase III-Studie

Lisocabtagen maraleucel versus Induktionstherapie mit R-GDP, R-ICE oder R-DHAP gefolgt von Hoch­dosistherapie (HDT) mit autologer Stammzelltransplantation (autoSZT)
4. Datenschnitt vom 13. Mai 2022 (primäre Analyse)
Mortalität

Endpunkt Lisocabtagen maraleucel Induktionstherapie + HDT
+ autoSZT
Intervention vs.
Kontrolle
N Mediane Überlebenszeit
in Monaten[95 %-KI] Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
N Mediane Überlebenszeit
in Monaten[95 %-KI] Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
Hazard Ratio[95 %-KI] p-Werta
Gesamtüberleben
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b n. e.[29,5; n. b.] 28 (30,4) 92b 29,9[17,9; n. b.] 38 (41,3) 0,72[0,44; 1,18] 0,197
DLBCLc 60 n. e.[29,54; n. b.] 14 (23,3) 58 n. e.[17,01; n. b.] 24 (41,4) 0,49[0,26; 0,96] 0,036
HGBCLc 22 13,31[7,85; n. b.] 13 (59,1) 21 16,26[5,29; n. b.] 12 (57,1) 0,93[0,42; 2,05] 0,857
PMBCLc 8 n. e.[11,04; n. b.] 1 (12,5) 9 n. e.[17,87; n. b.] 1 (11,1) 1,30[0,08; 20,92] 0,854
FL3Bd 1 0
Effektmodifikation zum Endpunkt Gesamtüberleben für das Merkmal Alter (Interaktion: 0,007e)
< 65 Jahre 56 n. e.

9 (16,1)

67 n. e.[17,9; n. b.] 27 (40,3) 0,32[0,15; 0,68] 0,003f
≥ 65 Jahre 36 23,0[12,0; n. b.] 19 (52,8) 25 29,9[16,3; n. b.] 11 (44,0) 1,40[0,66; 2,96] 0,378f
Morbidität

Endpunkt Lisocabtagen maraleucel Induktionstherapie + HDT
+ autoSZT
Intervention vs.
Kontrolle
N Mediane Zeit
in Monaten[95 %-KI] Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
N Mediane Zeit
in Monaten[95 %-KI] Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
Hazard Ratio[95 %-KI] p-Werta
Absolute Differenz
(AD)k
Progressionsfreies Überleben (PFS)g
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b n. e.[12,55; n. b.] 37 (40,2) 92b 6,18[4,27; 8,57] 52 (56,5) 0,40[0,26; 0,62] < 0,0001
Scheitern des kurativen Therapieansatzes
N Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
Relatives Risiko[95 %-KI] p-Werto
Absolute Differenz
(AD)k
Ereignisrateh
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b 50 (54,3) 92b 76 (82,6) 0,67[0,55; 0,82] < 0,001
AD = –28,3 %
Tod 92b 4 (4,3) 92b 2 (2,2)
Progress nach Erreichen einer CR oder PR 92b 31 (33,7) 92b 47 (51,1)
Kein Erreichen einer CR oder PR bis 9 Wochen nach Randomisierung 92b 4 (4,3) 92b 17 (18,5)
Nicht-Erreichen einer CR bis zu Woche 18 nach Randomisierung 92b 8 (8,7) 92b 5 (5,4)
Beginn einer nachfolgenden antineoplastischen Therapie aufgrund von Wirksamkeitsbedenken 92b 3 (3,3) 92b 5 (5,4)
Ereignisfreies Überleben (EFS)
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b 11,7[6,0; n. b.] 50 (54,3) 92b 2,4[2,2; 4,5] 76 (82,6) 0,37[0,26; 0,53] < 0,001
AD = + 9,3 Monate
DLBCLi 60 n. e.[6,64; n. b.] 28 (46,7) 58 3,01[2,17; 5,62] 49 (84,5) 0,33[0,21; 0,53] < 0,0001
HGBCLi 22 4,34[4,01; 11,70] 19 (86,4) 21 2,17[0,85; 3,88] 19 (90,5) 0,43[0,22; 0,82] 0,0103
AD = + 2,17 Monate
PMBCLi 8 n. e.[4,21; n. b.] 3 (37,5) 9 2,17[0,95; n. b.] 7 (77,8) 0,23[0,06; 0,93] 0,039
FL3Bd 1 0
Symptomatik
EORTC-QLQ-C30
Es liegen keine verwertbaren Daten vorj
FACT-LymS
Es liegen keine verwertbaren Daten vorj
Gesundheitszustand (EQ-5D VAS)
Es liegen keine verwertbaren Daten vorj
Gesundheitsbezogene Lebensqualität

EORTC-QLQ-C30
Es liegen keine verwertbaren Daten vorj
Nebenwirkungen

Endpunkt Lisocabtagen maraleucel Induktionstherapie + HDT
+ autoSZT
Intervention vs.
Kontrolle
N Median in Monaten[95 %-KI] Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
N Median in Monaten[95 %-KI] Patientinnen und
Patienten mit Ereignis
n (%)
Hazard Ratio[95 %-KI] p-Werta
Absolute Differenz
(AD)k
Unerwünschte Ereignisse gesamt (ergänzend dargestellt)
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b 0,10[0,10; 0,30] 92 (100) 91b 0,10[0,10; 0,10] 90 (98,9)
DLBCLc 60 0,10[0,07; 0,26] 60 (100) 58 0,11[0,07; 0,13] 57 (98,3)
HGBCLc 22 0,13[0,07; 0,30] 22 (100) 20 0,07[0,03; 0,10] 20 (100)
PMBCLc 8 0,43[0,03; 0,72] 8 (100) 9 0,13[0,03; 0,30] 9 (100)
FL3Bd 1 0
Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE)
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b 4,4[2,2; n. b.] 44 (47,8) 91b 3,1[2,8; n. b.] 45 (49,5) 0,89[0,58; 1,36] 0,594
DLBCLc 60 4,4[2,79; n. e.] 24 (40,0) 58 3,65[2,73; n. e.] 29 (50,0) 0,73[0,42; 1,26] 0,252
HGBCLc 22 1,54[1,02; 3,52] 17 (77,3) 20 3,02[1,58; n. e.] 9 (45,0) 2,04[0,91; 4,60] 0,086
PMBCLc 8 n. e.[0,03; n. e.] 2 (25,0) 9 n. e.[0,30; n. e.] 4 (44,4) 0,51[0,09; 2,79] 0,436
FL3Bd 1 0
Schwere unerwünschte Ereignisse (CTCAE-Grad ≥ 3)
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b 0,60[0,40; 0,90] 85 (92,4) 91b 0,50[0,40; 0,80] 81 (89,0) 1,17[0,86; 1,61] 0,322
DLBCLc 60 0,54[0,39; 0,95] 54 (90,0) 58 0,67[0,36; 1,22] 50 (86,2) 1,17[0,79; 1,72] 0,437
HGBCLc 22 0,61[0,3; 0,92] 22 (100) 20 0,43[0,33; 0,85] 19 (95) 1,36[0,7; 2,65] 0,369
PMBCLc 8 1,08[0,03; 1,91] 7 (87,5) 9 0,33[0,26; 0,89] 8 (88,9) 0,374[0,11; 1,27] 0,114
FL3Bd 1 0
Therapieabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen
DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B 92b n. e.
0 (0)
91b n. e.
4 (4,4)
n. b.
0,054p
Spezifische unerwünschte Ereignisse (für Gesamtpopulation mit DLBCL, HGBCL, PMBCL, FL3B)
Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS; PT)q
92b n. e.[1,48; n. b.] 45 (48,9) 91b n. e.

0 (0)

n. b.
< 0,001p
Schwerwiegendes CRSl, r 92b n. e.
12 (13,0)
91b n. e.
0 (0)
n. b.
< 0,001p
Neurologische Toxizität (SOC Erkrankungen des Nervensystems)
92b 1,4[1,2; n. b.] 54 (58,7) 91b 3,3[2,8; n. b.] 44 (48,4) 1,36[0,90; 2,06] 0,141
Schwere neurologische Toxizitätm 92b n. e.
10 (10,9)
91b n. e.
5 (5,5)
2,61[0,71; 9,58] 0,148
Schwere Infektionen (SOC Infektionen und parasitäre Erkrankungen, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b n. e.
14 (15,2)
91b n. e.
19 (20,9)
0,62[0,31; 1,27] 0,191
Durchfall (PT)
92b n. e.

23 (25,0)

91b 3,3[3,0; n. b.] 39 (42,9) 0,43[0,26; 0,73] 0,002
Schleimhautentzündungen (PT)
92b n. e.
5 (5,4)
91b n. e.
14 (15,4)
0,25[0,09; 0,70] 0,009
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (SOC, SUE)
92b n. e.
2 (2,2)
91b n. e.
8 (8,8)
0,18[0,04; 0,90] 0,036
Akute Nierenschädigung (PT, SUE)s
92b n. e.
0 (0)
91b n. e.
5 (5,5)
n. b.
0,015p
allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort (SOC, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b n. e.
4 (4,3)
91b n. e.
10 (11,0)
0,30[0,09; 0,98] 0,046
Neutrophilenzahl erniedrigt (PT, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b n. e.
6 (6,5)
91b n. e.
0 (0)
n. b.
0,038p
Neutropenie (PT, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b 1,3[1,15; 1,41] 75 (81,5) 91b 3,0[1,9; n. b.] 47 (51,6) 1,80[1,24; 2,6] 0,002
AD = –1,7 Monate
Lymphopenie (PT, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b n. e.
24 (26,1)
91b n. e.
9 (9,9)
3,14[1,41; 7,00] 0,005
Febrile Neutropenie (PT, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b n. e.
11 (12,0)
91b n. e.
21 (23,1)
0,43[0,20; 0,90] 0,025
Thrombozytopenie (PT, CTCAE-Grad ≥ 3)n
92b n. e.[1,8; n. b.] 46 (50,0) 91b 2,2[1,2; 2,9] 62 (68,1) 0,60[0,41; 0,89] 0,011
a Effekt, KI und p-Wert aus Cox-Proportional-Hazards-Modell, stratifiziert nach bestem Gesamtansprechen auf die Erstlinientherapie (refraktär [SD, PD, PR oder CR mit Rezidiv < 3 Monate] vs. rezidiviert [CR mit Rezidiv ≥ 3 und < 12 Monate]) und sAAIPI (0 oder 1 vs. 2 oder 3), sofern nicht anders angegeben.
b Von der Gesamtpopulation sind auch Erwachsene mit T-Zell/​Histiozyten-reichem großzelligen B-Zell-Lymphom umfasst, welche nicht Teil der Zulassungspopulation sind (n = 1 Lisocabtagen Maraleucel; n = 4 Induktionstherapie + HDT + autoSZT).
c Angaben des pharmazeutischen Unternehmers aus Anhang 4J zum Modul 4B.
d Für die Lymphom-Entität FL3B liegen keine Subgruppenanalysen vor.
e basierend auf Cox-Proportional-Hazards-Modell mit Behandlung, Subgruppenmerkmal und Interaktionsterm (Behandlung x Subgruppenmerkmal)
f Unstratifiziertes Cox-Proportional-Hazards-Modell
g Angaben aus dem Dossier des pharmazeutischen Unternehmers.
h Da in die Ereignisrate (gesamt) jeweils nur die qualifizierenden Ereignisse eingehen, wird auf die Darstellung von Effektschätzern der Einzelkomponenten verzichtet.
i Angaben aus dem Anhang zur schriftlichen Stellungnahme des pharmazeutischen Unternehmers.
j Zu Studienbeginn liegen jeweils nur für einen geringen Anteil der randomisierten Patientinnen und Patienten Erhebungen vor (etwa 54 %). Zudem steigt der Anteil fehlender Werte im Studienverlauf stark sowie differenziell zwischen den Studienarmen an. Aufgrund von diskrepanten Angaben innerhalb des Dossiers bleibt unklar, aus welchen Gründen bereits zu Studienbeginn ein hoher Anteil fehlender Werte vorliegt. Ohne Kenntnis des Anteils der rein zufällig fehlenden Werte kann nicht beurteilt werden, ob die Ergebnisse grundsätzlich interpretierbar sind. Daher sind die vom pU in Modul 4 B des Dossiers vorgelegten Auswertungen zu den patientenberichteten Endpunkten nicht zur Bewertung geeignet.
k Angabe zur absoluten Differenz (AD) nur bei statistisch signifikantem Unterschied; eigene Berechnung.
l Operationalisiert über SUEs des PT Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS). Die Operationalisierung als schwere UEs ist für diesen Endpunkt wegen Abweichung von der Schweregradeinteilung nach CTCAE-Kriterien und damit einhergehenden diskrepanten Ergebnissen zu SUEs nicht verwertbar.
m operationalisiert über schwere UEs (CTCAE-Grad ≥ 3) der SOC Erkrankungen des Nervensystems
n operationalisiert über schwere UEs (CTCAE-Grad ≥ 3)
o Effekt: Mantel-Haenszel-Methode; 95 %-KI und p-Wert: Normalverteilungsapproximation; stratifiziert nach bestem Gesamtansprechen auf die Erstlinientherapie (refraktär [SD, PD, PR oder CR mit Rezidiv < 3 Monate] vs. rezidiviert [CR mit Rezidiv ≥ 3 und < 12 Monate]) und sAAIPI (0 oder 1 vs. 2 oder 3).
p p-Wert basierend auf Log-Rank-Test
q Operationalisiert über UEs des PT Zytokin-Freisetzungssyndrom. Für diesen Endpunkt liegen Angaben zum Anteil der Patientinnen und Patienten mit Ereignis sowie das Ergebnis des Log-Rank-Tests vor. Eine Effektschätzung war über das vom pharmazeutischen Unternehmer vorgelegte Cox-Proportional-Hazards-Modell nicht berechenbar. Für die UEs der über­geordneten SOC Erkrankungen des Immunsystems, die überwiegend das PT Zytokin-Freisetzungssyndrom umfassen, zeigt sich folgendes Ergebnis: 51 (55,4 %) vs. 9 (9,9 %); HR 6,96 [3,41; 14,18]; p < 0,001.
r Für diesen Endpunkt liegen Angaben zum Anteil der Patientinnen und Patienten mit Ereignis sowie das Ergebnis des Log-Rank-Tests vor. Eine Effektschätzung war über das vom pharmazeutischen Unternehmer vorgelegte Cox-Proportional-Hazards-Modell nicht berechenbar. Für die SUEs der übergeordneten SOC Erkrankungen des Immunsystems, die überwiegend das PT Zytokin-Freisetzungssyndrom umfassen, zeigt sich folgendes Ergebnis: 12 (13,0 %) vs. 2 (2,2 %); HR: 5,91 [1,32; 26,48]; p = 0,020.
s Für diesen Endpunkt liegen Angaben zum Anteil der Patientinnen und Patienten mit Ereignis sowie das Ergebnis des Log-Rank-Tests vor. Eine Effektschätzung war über das vom pharmazeutischen Unternehmer vorgelegte Cox-Proportional-Hazards-Modell nicht berechenbar. Für die übergeordnete SOC Erkrankungen der Nieren und Harnwege, deren Ereignisse überwiegend das PT Akute Nierenschädigung umfassen (jeweils operationalisiert als SUEs), zeigt sich folgendes Ergebnis: 1 (1,1) vs. 7 (7,7); HR: 0,11 [0,01; 0,88]; p = 0,038.
Verwendete Abkürzungen:
AD = Absolute Differenz; autoSZT = autologe Stammzelltransplantation; BOR = bestes Ansprechen; CR = komplettes Ansprechen; CRS = Zytokin-Freisetzungssyndrom; CTCAE = Common Terminology Criteria for Adverse Events (gemeinsame Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse); DLBCL = diffus großzelliges B-Zell-Lymphom; EORTC = European Organisation for Research and Treatment of Cancer; FACT-LymS = Functional Assessment of Cancer Therapy – Lymphoma Subscale; FL3B = follikuläres Lymphom Grad 3B; HDT = Hochdosistherapie; HGBCL = high-grade B-Zell-Lymphom; HR = Hazard Ratio; KI = Konfidenzintervall; N = Anzahl ausgewerteter Patientinnen und Patienten; n = Anzahl Patientinnen und Patienten mit (mindestens einem) Ereignis; NAT = neue antineoplastische Therapie; n. b. = nicht berechenbar; n. e. = nicht erreicht; QLQ-C30 = Quality of Life Questionnaire Cancer-30; PD = Fortschreitende Erkrankung; PFS = Progressionsfreies Überleben; PMBCL = primär mediastinales großzelliges B-Zell-Lymphom; PR = Partielles Ansprechen; PT = Preferred Term (bevorzugter Begriff); RR = relatives Risiko; sAAIPI = Sekundärer altersadjustierter Internationaler Prognostischer Index; SD = stabile Erkrankung; SOC = Systemorganklasse; SUE = schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis; UE = unerwünschtes Ereignis; VAS = visuelle Analogskala; vs. = versus
b1)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
Es liegen keine Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Keine Daten zur Mortalität vorgelegt.
Morbidität Keine Daten zur Morbidität vorgelegt.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Keine Daten zur Lebensqualität vorgelegt.
Nebenwirkungen Keine Daten zu Nebenwirkungen vorgelegt.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter beziehungsweise relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

b2)
Erwachsene mit primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
Es liegen keine Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Keine Daten zur Mortalität vorgelegt.
Morbidität Keine Daten zur Morbidität vorgelegt.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Keine Daten zur Lebensqualität vorgelegt.
Nebenwirkungen Keine Daten zu Nebenwirkungen vorgelegt.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter beziehungsweise relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

2.
Anzahl der Patientinnen und Patienten beziehungsweise Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen

a)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
ca. 835 bis 1 180 Patientinnen und Patienten
b1)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
ca. 820 bis 1 150 Patientinnen und Patienten
b2)
Erwachsene mit primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind
ca. 20 bis 25 Patientinnen und Patienten
3.
Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung
Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Breyanzi (Wirkstoff: Lisocabtagen maraleucel) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 9. Oktober 2023):
https:/​/​www.ema.europa.eu/​documents/​product-information/​breyanzi-epar-product-information_​de.pdf
Gemäß den Vorgaben der EMA hinsichtlich zusätzlicher Maßnahmen zur Risikominimierung ist seitens des pharmazeutischen Unternehmers Schulungsmaterial und eine Patienten-Notfallkarte zur Verfügung zu stellen. Das Schulungsmaterial für sämtliches medizinisches Fachpersonal, welches Lisocabtagen maraleucel verschreiben, abgeben und verabreichen soll, enthält Anweisungen zur Identifizierung, Behandlung und Überwachung des Zytokin-Freisetzungssyndroms und neurologischer Nebenwirkungen. Darüber hinaus beinhaltet es Anweisungen zum Auftauvorgang der Zellen, zur Verfügbarkeit von einer Dosis Tocilizumab am Behandlungsort, zur Bereit­stellung relevanter Informationen für die Patientinnen und Patienten und zur vollständigen und angemessenen Berichterstattung von Nebenwirkungen.
Das Schulungsprogramm für Patientinnen und Patienten soll über die Risiken des Zytokin-Freisetzungssyndroms und schwerwiegender neurologischer Nebenwirkungen aufklären sowie die Notwendigkeit erklären, die Symptome sofort der behandelnden Ärztin beziehungsweise dem behandelnden Arzt zu melden, für mindestens 4 Wochen nach der Infusion von Lisocabtagen maraleucel in der Nähe der Behandlungseinrichtung zu bleiben und die Patienten-Notfallkarte immer bei sich zu tragen.
Lisocabtagen maraleucel muss in einer qualifizierten Behandlungseinrichtung angewendet werden. Für die An­wendung von Lisocabtagen maraleucel im Anwendungsgebiet großzelliges B-Zell-Lymphom sowie follikuläres Lymphom (FL) gelten die Maßnahmen zur Qualitätssicherung gemäß ATMP-Qualitätssicherungs-Richtlinie. Näheres regelt die Anlage I CAR-T-Zellen bei B-Zell-Neoplasien der ATMP-Qualitätssicherungs-Richtlinie.
4.
Therapiekosten
Jahrestherapiekosten:
Für die Kostendarstellung im Beschluss werden die Kosten für das erste Behandlungsjahr dargestellt.

a)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patientin beziehungsweise Patient
Zu bewertendes Arzneimittel:
Lisocabtagen maraleucel 345 000,00 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 744,76 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie:
Induktionschemotherapie, gefolgt von einer Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation bei Ansprechen auf die Induktionschemotherapie
Induktionschemotherapien
R-GDP (Rituximab + Gemcitabin + Dexamethason + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen
Rituximab 5 315,42 € − 8 313,20 €
Gemcitabin 734,20 € − 1 101,30 €
Dexamethason 44,29 € − 79,59 €
Cisplatin 228,06 € − 342,09 €
R-GDP 6 321,97 € − 9 836,18 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
R-ICE (Rituximab + Ifosfamid + Carboplatin + Etoposid); 2 bis 3 Zyklen inklusive Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab 8 313,20 € − 10 630,84 €
Ifosfamid 671,48 € − 1 007,22 €
Carboplatin 633,30 € − 822,60 € (2 Zyklen)

949,95 € − 1 233,90 € (3 Zyklen)
Etoposid 459,30 € − 688,95 €
R-ICE 10 077,28 € − 10 266,58 € (2 Zyklen)

13 276,96 € − 13 560,91 € (3 Zyklen)
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 105,00 € − 433,37 €
R-DHAP (Rituximab + Dexamethason + Cytarabin + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen inklusive optionale Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab 5 315,42 € − 10 630,84 €
Dexamethason 44,29 € − 79,59 €
Cytarabin 575,52 € − 863,28 €
Cisplatin 285,96 € − 428,94 €
R-DHAP 6 221,19 € − 12 002,65 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation
Hochdosischemotherapie
mit autologer Stammzelltransplantation
38 863,86 €
Gesamt
R-GDP-Induktionschemotherapie
+
Hochdosischemotherapie
mit autologer Stammzelltransplantation
45 185,83 € − 48 700,04 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
R-ICE-Induktionschemotherapie
+
Hochdosischemotherapie
mit autologer Stammzelltransplantation
48 941,14 € − 49 130,44 € (2 Zyklen R-ICE)

52 140,82 € − 52 424,77 € (3 Zyklen R-ICE)
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 105,00 € − 433,37 €
R-DHAP-Induktionschemotherapie
+
Hochdosischemotherapie
mit autologer Stammzelltransplantation
45 085,05 € − 50 866,51 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
Induktionschemotherapie, gefolgt von einer Hochdosischemotherapie mit allogener Stammzelltransplantation bei Ansprechen auf die Induktionschemotherapie
Induktionschemotherapien
R-GDP (Rituximab + Gemcitabin + Dexamethason + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen
Rituximab 5 315,42 € − 8 313,20 €
Gemcitabin 734,20 € − 1 101,30 €
Dexamethason 44,29 € − 79,59 €
Cisplatin 228,06 € − 342,09 €
R-GDP 6 321,97 € − 9 836,18 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
R-ICE (Rituximab + Ifosfamid + Carboplatin + Etoposid); 2 bis 3 Zyklen inklusive Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab 8 313,20 € − 10 630,84 €
Ifosfamid 671,48 € − 1 007,22 €
Carboplatin 633,30 € − 822,60 € (2 Zyklen)

949,95 € − 1 233,90 € (3 Zyklen)
Etoposid 459,30 € − 688,95 €
R-ICE 10 077,28 € − 10 266,58 € (2 Zyklen)

13 276,96 € − 13 560,91 € (3 Zyklen)
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 105,00 € − 433,37 €
R-DHAP (Rituximab + Dexamethason + Cytarabin + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen inklusive optionale Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab 5 315,42 € − 10 630,84 €
Dexamethason 44,29 € − 79,59 €
Cytarabin 575,52 € − 863,28 €
Cisplatin 285,96 € − 428,94 €
R-DHAP 6 221,19 € − 12 002,65 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
Hochdosischemotherapie mit allogener Stammzelltransplantation
Hochdosischemotherapie
mit allogener Stammzelltransplantation
57 563,63 €
Gesamt
R-GDP-Induktionschemotherapie
+
Hochdosischemotherapie
mit allogener Stammzelltransplantation
63 885,60 € − 67 399,81 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
R-ICE-Induktionschemotherapie
+
Hochdosischemotherapie
mit allogener Stammzelltransplantation
67 640,91 € − 67 830,21 € (2 Zyklen R-ICE)

70 840,59 € − 71 124,54 € (3 Zyklen R-ICE)
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 105,00 € − 433,37 €
R-DHAP-Induktionschemotherapie
+
Hochdosischemotherapie
mit allogener Stammzelltransplantation
63 784,82 € − 69 566,28 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 143,16 € − 192,26 €
Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 1. November 2023)
Sonstige GKV-Leistungen:

Bezeichnung
der Therapie
Art der Leistung Kosten/​
Einheit
Anzahl/​
Zyklus
Anzahl/​Patientin
beziehungs-
weise Patient/​
Jahr
Kosten/​Patientin
beziehungs-
weise Patient/​
Jahr
Zu bewertendes Arzneimittel
Lisocabtagen maraleucel − Lymphozytendepletion
Cyclophosphamid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 3,0 300 €
Fludarabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 3,0 300 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie
Induktionschemotherapie, gefolgt von einer Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation bei Ansprechen auf die Induktionschemotherapie
Induktionschemotherapien
R-GDP (Rituximab + Gemcitabin + Dexamethason + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Gemcitabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 2 4,0 – 6,0 400 € – 600 €
Cisplatin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
R-ICE (Rituximab + Ifosfamid + Carboplatin + Etoposid); 2 bis 3 Zyklen inklusive Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 3,0 – 4,0 300 € – 400 €
Ifosfamid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Carboplatin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Etoposid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 6,0 – 9,0 600 € – 900 €
Mesna Zuschlag für die Herstellung sonstiger parenteraler Lösungen 54 € 2 4,0 – 6,0 216 € − 324 €
R-DHAP (Rituximab + Dexamethason + Cytarabin + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen inklusive optionale Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 2,0 – 4,0 200 € – 400 €
Cytarabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 2 4,0 – 6,0 400 € – 600 €
Cisplatin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Induktionschemotherapie, gefolgt von einer Hochdosischemotherapie mit allogener Stammzelltransplantation bei Ansprechen auf die Induktionschemotherapie
Induktionschemotherapien
R-GDP (Rituximab + Gemcitabin + Dexamethason + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Gemcitabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 2 4,0 – 6,0 400 € – 600 €
Cisplatin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
R-ICE (Rituximab + Ifosfamid + Carboplatin + Etoposid); 2 bis 3 Zyklen inklusive Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 3,0 – 4,0 300 € – 400 €
Ifosfamid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Carboplatin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
Etoposid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 6,0 – 9,0 600 € – 900 €
Mesna Zuschlag für die Herstellung sonstiger parenteraler Lösungen 54 € 2 4,0 – 6,0 216 € − 324 €
R-DHAP (Rituximab + Dexamethason + Cytarabin + Cisplatin); 2 bis 3 Zyklen inklusive optionale Einmalgabe von Rituximab vor Therapiebeginn
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 2,0 – 4,0 200 € – 400 €
Cytarabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 2 4,0 – 6,0 400 € – 600 €
Cisplatin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 1 2,0 – 3,0 200 € – 300 €
b1)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patientin beziehungsweise Patient
Zu bewertendes Arzneimittel
Lisocabtagen maraleucel 345 000,00 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 744,76 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie
Polatuzumab Vedotin + Bendamustin + Rituximab
Polatuzumab Vedotin 61 470,36 €
Bendamustin 6 023,10 €
Rituximab 15 946,26 €
Gesamt 83 439,72 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 62,65 € – 62,98 €
Tafasitamab + Lenalidomid
Tafasitamab 97 585,95 €
Lenalidomid 427,76 €
Gesamt 98 013,71 €
Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 1. November 2023)
Sonstige GKV-Leistungen:

Bezeichnung
der Therapie
Art der Leistung Kosten/​
Einheit
Anzahl/​
Zyklus
Anzahl/​Patientin
beziehungs-
weise Patient/​
Jahr
Kosten/​Patientin
beziehungs-
weise Patient/​
Jahr
Zu bewertendes Arzneimittel
Lisocabtagen maraleucel − Lymphozytendepletion
Cyclophosphamid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 3,0 300 €
Fludarabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 3,0 300 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie
Polatuzumab Vedotin + Bendamustin + Rituximab
Polatuzumab Vedotin Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 6,0 600 €
Bendamustin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 2 12,0 1 200 €
Rituximab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 6,0 600 €
Tafasitamab + Lenalidomid
Tafasitamab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € Zyklus 1: 5
Zyklus 2 und 3: 4
ab Zyklus 4: 2
33,0 3 300 €
b2)
Erwachsene mit primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patientin beziehungsweise Patient
Zu bewertendes Arzneimittel
Lisocabtagen maraleucel 345 000,00 €
Zusätzlich notwendige GKV-Kosten 744,76 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie
Pembrolizumab Monotherapie
Pembrolizumab 93 515,26 €
Nivolumab + Brentuximab Vedotin
Nivolumab 48 690,42 €
Brentuximab Vedotin 159 283,60 €
Gesamt 207 974,02 €
Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 1. November 2023)
Sonstige GKV-Leistungen:

Bezeichnung
der Therapie
Art der Leistung Kosten/​
Einheit
Anzahl/​
Zyklus
Anzahl/​Patientin
beziehungs-
weise Patient/​
Jahr
Kosten/​Patientin
beziehungs-
weise Patient/​
Jahr
Zu bewertendes Arzneimittel
Lisocabtagen maraleucel – Lymphozytendepletion
Cyclophosphamid Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 3,0 300 €
Fludarabin Zuschlag für die Herstellung einer zytostatikahaltigen parenteralen Lösung 100 € 3 3,0 300 €
Zweckmäßige Vergleichstherapie
Pembrolizumab Monotherapie
Pembrolizumab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 17,4 1 740 €
Nivolumab + Brentuximab Vedotin
Nivolumab Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 17,4 1 740 €
Brentuximab Vedotin Zuschlag für die Herstellung einer parenteralen Lösung mit monoklonalen Antikörpern 100 € 1 17,4 1 740 €
5.
Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V, die in einer Kombina­tionstherapie mit dem bewerteten Arzneimittel eingesetzt werden können
Im Rahmen der Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V werden die folgenden Feststellungen getroffen:

a)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
b1)
Erwachsene mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), high-grade B-Zell-Lymphom (HGBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3b (FL3B), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
b2)
Erwachsene mit primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL), die für eine Hochdosistherapie nicht infrage kommen und innerhalb von zwölf Monaten nach Beendigung der Erstlinientherapie rezidivieren oder auf diese refraktär sind

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
Die Benennung von Kombinationen dient ausschließlich der Umsetzung des Kombinationsabschlags nach § 130e SGB V zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern. Die getroffenen Feststellungen schränken weder den zur Erfüllung des ärztlichen Behandlungsauftrags erforderlichen Behandlungsspielraum ein, noch treffen sie Aussagen über Zweckmäßigkeit oder Wirtschaftlichkeit.
II.

Der Beschluss tritt mit Wirkung vom Tag seiner Veröffentlichung auf den Internetseiten des G-BA am 16. November 2023 in Kraft.

Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf den Internetseiten des G-BA unter www.g-ba.de veröffentlicht.

Berlin, den 16. November 2023

Gemeinsamer Bundesausschuss
gemäß § 91 SGB V

Der Vorsitzende
Prof. Hecken

1
Unter Berücksichtigung der Vorgaben der Richtlinie Methoden Krankenhausbehandlung (Stand 18. Oktober 2023): § 4 Absatz 2 Nummer 4
2
Daten aus der Dossierbewertung des IQWiG (A23-48) und dem Addendum (A23-98), sofern nicht anders indiziert.

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