Auch die Deutsche Finance hat deutsche Anlegergelder in den USA und dortigen Immobilein angelegt

Published On: Dienstag, 27.02.2024By Tags:

Die Krise auf dem US-Markt für Gewerbeimmobilien stellt zunehmend auch eine Belastung für deutsche Banken dar. Jüngst musste die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) einräumen, dass sie für das vergangene Jahr Rückstellungen in Höhe von bis zu 215 Millionen Euro bilden muss. Diese Mitteilung erfolgte offensichtlich in der Absicht, die Beunruhigung an den Finanzmärkten zu dämpfen.

Bereits in dieser Woche musste die PBB einen Wertverlust ihrer Aktien um etwa zehn Prozent hinnehmen. In ihrer Stellungnahme wies die Bank auf die schwerwiegendste Immobilienkrise seit dem Finanzdesaster von 2008 hin, aus dem die PBB als Nachfolgerin der damals staatlich geretteten Hypo Real Estate hervorging. Doch die PBB steht mit diesem Problem nicht allein da. Mehrere Kreditinstitute spüren den Druck durch ihre Beteiligungen im Sektor der Gewerbeimmobilien. Besonders deutlich wurde dies, als Anleihen deutscher Banken mit Immobilienfokus nach einer Verkaufsempfehlung von Morgan Stanley für PBB-Anleihen signifikant an Wert verloren.

Auch die Deutsche Bank musste kürzlich ihre Rückstellungen für Verluste im US-Gewerbeimmobiliensegment vervierfachen, was die Anleger zusätzlich beunruhigte. Diese Sorgen wurden durch den unerwarteten Verlust der amerikanischen Regionalbank New York Community Bancorp und die darauffolgende Dividendenkürzung noch verstärkt. Die Turbulenzen betreffen nicht nur kleine und regionale US-Banken, die den größten Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierungen bereitstellen, sondern auch europäische Banken, die in diesem Sektor aktiv sind. Die Krise hat bereits im Frühjahr 2023 zu Bankenkrisen in den USA geführt, die sich bis nach Europa ausweiteten und in der Insolvenz der systemrelevanten Credit Suisse gipfelten.

Die US-Finanzministerin Janet Yellen äußerte zwar Bedenken hinsichtlich der Verluste im Gewerbeimmobiliensektor, hält das Problem jedoch für kontrollierbar. Dennoch verschärfen die steigenden Zinsen die Lage, da sie die Kosten für Immobilienkredite in die Höhe treiben. Die Krise wird zusätzlich durch eine langsame Erholung der Auslastung von Gewerbeimmobilien nach der Corona-Pandemie und eine hohe Leerstandsquote angeheizt.

Die Bundesbank hat bereits vor den Risiken im Gewerbeimmobiliensektor gewarnt und auf mögliche „erhebliche Anpassungen“ hingewiesen, die zu höheren Ausfällen und Kreditverlusten führen könnten. Obwohl das Engagement deutscher Banken im US-Gewerbeimmobilienmarkt relativ gering ist, liegt eine bedeutsame Kapitalkonzentration bei einigen wenigen Instituten vor.

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