Meyer Werft in der Krise?

Published On: Dienstag, 09.04.2024By Tags:

Der Wirtschaftsausschuss des Niedersächsischen Landtags hat sich kürzlich in einer vertraulichen Sitzung mit der finanziellen Situation der Meyer Werft befasst, wie aus einer Aussage des Sprechers des Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) hervorgeht. Laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ steht das in Papenburg ansässige Unternehmen, das auch Standorte in Rostock und Turku (Finnland) unterhält, vor der Herausforderung, im November 2024 einen Kredit in Höhe von 550 Millionen Euro zurückzuzahlen. Dabei sei die Sicherung der Refinanzierung aktuell noch nicht gewährleistet. Die hohe Verschuldung der Werft, die im Jahr 2022 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro verzeichnete, wird als kritisch betrachtet.

Die Meyer Werft, bekannt für den Bau von Kreuzfahrtschiffen, spielt eine bedeutende Rolle in der regionalen Wirtschaft. Als Arbeitgeber für rund 3.000 Menschen trägt sie maßgeblich zur lokalen Beschäftigung und zur wirtschaftlichen Stabilität der Region bei. Die Werft steht zudem in Verhandlungen mit dem Bund sowie den Ländern Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, möglicherweise im Hinblick auf staatliche Unterstützung oder Bürgschaften. Bereits im Vorjahr wurde der Werft eine Bürgschaft in Höhe von 350 Millionen Euro gewährt.

Trotz der aktuellen Herausforderungen hat die Meyer Werft zuletzt neue Aufträge akquirieren können, was auf eine solide Auftragslage hindeutet. Dennoch belasten hohe Material- und Energiekosten das Unternehmen, nicht zuletzt als Konsequenz des Krieges in der Ukraine. Die Bedeutung der Werft für die regionale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, insbesondere in Niedersachsen, unterstreicht die Notwendigkeit, Lösungen für die aktuellen finanziellen Herausforderungen zu finden, um den Fortbestand und die Entwicklung dieses traditionellen Unternehmens zu sichern.

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