G20

Published On: Mittwoch, 10.04.2024By Tags:

Trotz ihrer Bekenntnisse zur Reduzierung von CO2-Emissionen und dem Kampf gegen die Klimakrise haben die führenden Wirtschaftsnationen der Welt weiterhin milliardenschwere Investitionen in fossile Brennstoffprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern getätigt. Eine Untersuchung von Oil Change International (OCI) und Friends of the Earth US, die vom „Guardian“ zitiert wird, offenbart, dass die G-20-Staaten zwischen 2020 und 2022 über ihre multilateralen Entwicklungsbanken insgesamt 142 Milliarden US-Dollar in die Erschließung fossiler Brennstoffe im Ausland investiert haben. Im Gegensatz dazu beliefen sich die Investitionen in erneuerbare Energien im gleichen Zeitraum auf rund 104 Milliarden US-Dollar.

Besonders hervorzuheben ist, dass Kanada, Japan und Südkorea die Hauptfinanziers fossiler Brennstoffprojekte waren, wobei Gasprojekte gegenüber Kohle und Öl bevorzugt wurden. Diese Praxis steht in krassem Widerspruch zu den 2022 von der G-7, zu der sowohl Japan als auch Kanada gehören, gemachten Zusagen, die Finanzierung fossiler Brennstoffe im Ausland zu beenden. Trotz eines Rückgangs der Finanzierung von Kohleprojekten bleibt die Unterstützung für Öl- und Gasvorhaben auf einem hohen Niveau.

Bemerkenswert ist zudem, dass ein erheblicher Teil der finanziellen Mittel in entwickelte Volkswirtschaften wie Australien fließt, obwohl der Großteil der Investitionen in Entwicklungsländer geht. Dennoch erhalten reichere Länder prozentual mehr Unterstützung als die ärmsten Nationen. Japan hebt sich besonders hervor, da es trotz internationaler Versprechen weiterhin in fossile Brennstoffprojekte im Ausland investiert und dabei bestehende Regelungslücken ausnutzt.

Die Weltbank selbst hat im betrachteten Zeitraum jährlich etwa 1,2 Milliarden US-Dollar für fossile Brennstoffe bereitgestellt, wobei der Großteil in Gasprojekte floss. Auch die USA, Deutschland und Italien haben bis Ende 2022/23 jährlich mehrere Milliarden Dollar für ähnliche Vorhaben zur Verfügung gestellt, während Großbritannien durchschnittlich rund 600 Millionen Dollar pro Jahr investierte.

Diese anhaltende finanzielle Unterstützung für fossile Brennstoffe durch die größten Volkswirtschaften der Welt stellt ein ernstes Hindernis im globalen Kampf gegen die Klimakrise dar. Sie untergräbt die internationalen Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung nachhaltiger und erneuerbarer Energiequellen. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, die Klimaerwärmung zu begrenzen, ist eine Neubewertung und Umorientierung dieser Finanzströme unerlässlich, um eine nachhaltige und klimagerechte Zukunft zu gewährleisten.

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