In der sonnenverwöhnten Stadt Agde an der französischen Mittelmeerküste, die für ihre FKK-Strände und Swingerpartys bekannt ist, haben sich die Lichter für Bürgermeister Gilles d’Ettore und die stadtbekannte Hellseherin Sophia Martinez verdunkelt. Der Grund? Eine bizarre Geschichte, die selbst die hartgesottensten Bewohner von Cap d’Agde erröten lässt.

Der Bürgermeister, einst ein angesehener gaullistischer Abgeordneter, suchte Rat bei der Hellseherin, um Kontakt zu seinem verstorbenen Vater aufzunehmen. Sophia Martinez, die behauptet, mit Verstorbenen kommunizieren zu können, ließ sich nicht lange bitten und begann, mit einer tiefen, männlichen Stimme zu sprechen – angeblich die des Vaters aus dem Jenseits.

Doch die Stimmen aus dem Jenseits hatten einen irdischen Preis: Der Bürgermeister sollte die Hellseherin großzügig entlohnen. Und so griff d’Ettore tief in die Stadtkasse, finanzierte Urlaube für Martinez und ihre kinderreiche Familie, stellte ihren Mann in der Stadtverwaltung an und ließ ihr Haus renovieren – alles auf Kosten der Steuerzahler.

Doch die Polizei schöpfte Verdacht und deckte das Komplott auf. Es stellte sich heraus, dass die Stimmen aus dem Jenseits in Wahrheit von Martinez‘ bauchrednerischen Fähigkeiten stammten. Die Hellseherin hatte den Bürgermeister geschickt manipuliert und ausgenutzt.

Nun sitzen beide in Haft und die Stadt Agde ist um eine Attraktion reicher: Eine „verrückte Geschichte“, wie der Anwalt des Bürgermeisters es treffend formulierte. Martinez wurde sogar in Einzelhaft verlegt, nachdem sie von Mitinsassinnen der Hexerei bezichtigt und angegriffen wurde.

Es bleibt abzuwarten, wie die Justiz mit diesem Fall umgehen wird. Eines ist jedoch sicher: In Agde wird es trotz der Hellseherin jetzt dunkel – zumindest für den Bürgermeister und seine manipulative Bauchrednerin.