Risikoinvestmentangebot der Markus Hörning GmbH

Published On: Sonntag, 02.06.2024By Tags:

Aus Anlegersicht bietet das energetische Update-Projekt der Markus Hörning GmbH im Vogtland eine interessante Möglichkeit, in die dezentrale Stromerzeugung mit Solaranlagen und die Vorbereitung für Ladeinfrastruktur zu investieren. Besonders attraktiv erscheinen folgende Punkte:

– Es handelt sich um fertige, voll vermietete Bestandsimmobilien, die bereits Mieteinnahmen generieren. Somit besteht kein Entwicklungsrisiko.

– Die Immobilien wurden bzw. werden auf einen hohen energetischen KfW55-Standard gebracht. Dies steigert den Wert und die Attraktivität der Objekte.

– Das erfahrene und bonitätsstarke Unternehmen hat zum fünften Mal in Folge das CrefoZert 2024 erhalten, was für eine solide Bonität spricht.

– Den Mietern kann künftig günstiger Mieterstrom angeboten werden, was die Objekte noch begehrter macht. Durch Stromspeicher lässt sich der Mieterstromanteil auf 60% erhöhen.

– Die Verzinsung von 7,5% p.a. über 5 Jahre erscheint für ein Bestandsportfolio und die Projekt-Umsetzung durch einen erfahrenen Immobilienentwickler attraktiv.

Allerdings darf man als Anleger auch die Risiken nicht außer Acht lassen. Wie bei jedem Crowdinvesting handelt es sich um ein unternehmerisches Engagement. Im schlimmsten Fall, z.B. bei einer Insolvenz des Projektträgers, droht ein Totalverlust des investierten Kapitals.

Die endfällige Tilgung bedeutet zudem, dass man erst am Ende der Laufzeit sein Geld zurückerhält. Eine vorzeitige Veräußerung der Anlage am Zweitmarkt ist unter Umständen nur mit deutlichen Abschlägen möglich.

Daher gilt: Nur Geld anlegen, auf das man notfalls verzichten könnte. Das Investment sollte nur einen überschaubaren Anteil eines breit gestreuten Vermögens ausmachen. Dann kann sich aber die Chance auf eine attraktive Rendite für risikobewusste Anleger durchaus lohnen, die die Energiewende auch im Vogtland voranbringen möchten.

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Bilanzanalyse der Bilanz der Markus Hörning GmbH

Aus Sicht eines potenziellen Anlegers lassen sich aus der Bilanz der Markus Hörning GmbH zum 31.12.2022 folgende wesentliche Erkenntnisse gewinnen:

Positiv zu bewerten sind:

– Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um ca. 1,2 Mio. EUR gestiegen, v.a. durch Investitionen in Grundstücke und Bauten. Das deutet auf Wachstum hin.

– Der Jahresüberschuss hat sich von 244 TEUR auf 300 TEUR verbessert. Die Ertragslage ist solide.

– Es wurde ein Bilanzgewinn von 458 TEUR erzielt, während im Vorjahr noch ein Verlustvortrag bestand.

– Das Eigenkapital wurde von 1,7 Mio. EUR auf 2,5 Mio. EUR aufgestockt, v.a. durch eine Erhöhung der Kapitalrücklage. Die Eigenkapitalquote hat sich verbessert.

Kritisch zu hinterfragen sind:

– Der Bestand an fertigen Erzeugnissen und Waren ist um 230 TEUR angestiegen. Das könnte auf Absatzschwierigkeiten hindeuten.

– Die sonstigen Vermögensgegenstände sind mit 580 TEUR ungewöhnlich hoch. Hier wären genauere Erläuterungen im Anhang wünschenswert.

– Die Bankverbindlichkeiten haben sich um 500 TEUR auf 2,4 Mio. EUR erhöht. Die Fremdkapitalquote ist relativ hoch.

– Der Posten „Mezzaninekapital“ in Höhe von 3,2 Mio. EUR wirft Fragen auf, da er im Anhang nicht näher erläutert wird.

Insgesamt macht das Unternehmen einen soliden Eindruck mit positiver Entwicklung. Für eine abschließende Beurteilung wären aber noch ergänzende Informationen, v.a. zu den hohen sonstigen Vermögensgegenständen und dem Mezzaninekapital erforderlich.

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