Das Verteidigungsministerium arbeitet derzeit intensiv an der Planung und Umsetzung einer deutlich verstärkten Reserve der Bundeswehr. Diese soll so ausgebildet und ausgerüstet werden, dass sie im Verteidigungsfall in der Lage ist, die aktive Truppe sowohl im Kampf zu unterstützen als auch gegebenenfalls zu ersetzen. Generalleutnant Alexander Hoppe, der Beauftragte für Reservistenangelegenheiten, betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme angesichts der sich verändernden sicherheitspolitischen Lage.

Ein zentrales Ziel der Planungen ist es, künftig bis zu 60.000 Männer und Frauen als Reservisten in einer sogenannten Grundbeorderung zu haben. Diese Grundbeorderung umfasst eine regelmäßige Verpflichtung zur Teilnahme an Übungen und Fortbildungen, um die Einsatzbereitschaft und die militärischen Fähigkeiten der Reservisten auf einem hohen Niveau zu halten.

Darüber hinaus wird derzeit geprüft, wie viele Menschen im Verteidigungsfall grundsätzlich zum Dienst herangezogen werden könnten. Diese Untersuchung umfasst eine Analyse der verfügbaren Ressourcen sowie der rechtlichen und logistischen Rahmenbedingungen, die im Ernstfall greifen müssten. Ziel ist es, die Mobilisierungspotenziale der Bundeswehr zu maximieren und sicherzustellen, dass im Krisenfall schnell und effektiv auf eine ausreichende Anzahl an gut ausgebildeten und ausgerüsteten Kräften zurückgegriffen werden kann.

Die verstärkte Reserve ist ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen Verteidigungsstrategie, die auf eine flexible und schnell reagierende Truppe setzt. Durch die Einbindung von Reservisten soll nicht nur die Schlagkraft der Bundeswehr erhöht, sondern auch die Resilienz gegenüber unerwarteten Bedrohungen gestärkt werden.

Generalleutnant Hoppe unterstrich, dass die Reservisten eine zentrale Rolle in der Verteidigungsstruktur spielen und daher kontinuierlich gefördert und weiterentwickelt werden müssen. In diesem Zusammenhang sind auch verstärkte Anstrengungen in der Rekrutierung und der Verbesserung der Attraktivität des Reservistendienstes geplant, um die notwendigen Personalziele zu erreichen.