Walter Ludwig GmbH Wertpapierhandelsbank unsere Bilanzanalyse

Published On: Mittwoch, 17.07.2024By Tags:

Hier ist eine kritische Analyse der Bilanz der Walter Ludwig GmbH Wertpapierhandelsbank zum 31.12.2022:

1. Vermögenslage:

– Die Bilanzsumme ist von 14,9 Mio. EUR in 2021 auf 21,2 Mio. EUR in 2022 deutlich gestiegen (+42%). Dies deutet auf ein starkes Wachstum hin.

– Der Großteil der Aktiva (69,6%) besteht aus Forderungen an Kreditinstitute, die sich gegenüber dem Vorjahr um 59,6% erhöht haben. Dies könnte auf eine erhöhte Liquidität hindeuten, birgt aber auch Kontrahentenrisiken.

– Der Handelsbestand auf der Aktivseite ist mit 5 Mio. EUR (23,5% der Bilanzsumme) ebenfalls signifikant. Dies entspricht dem Geschäftsmodell, bringt aber Marktrisiken mit sich.

– Das Anlagevermögen ist mit 391 TEUR sehr gering, was typisch für eine Wertpapierhandelsbank ist.

2. Finanzlage:

– Die Eigenkapitalquote ist von 63,5% auf 50,0% gesunken. Trotz des absoluten Anstiegs des Eigenkapitals deutet dies auf eine verstärkte Fremdfinanzierung hin.

– Der Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde um 495 TEUR auf 2,9 Mio. EUR erhöht, was die Risikopuffer stärkt.

– Die Rückstellungen sind stark von 79 TEUR auf 2 Mio. EUR angestiegen. Der Großteil (1,9 Mio. EUR) entfällt auf Personalrückstellungen, was Fragen zur Personalpolitik aufwirft.

3. Ertragslage:

– Der Jahresüberschuss hat sich von 173 TEUR auf 1,15 Mio. EUR mehr als versechsfacht, was sehr positiv ist.

– Das Handelsergebnis stieg von 4,0 Mio. EUR auf 7,5 Mio. EUR (+87,8%), was die Haupttreiber für die Ergebnissteigerung war.

– Die Personalaufwendungen stiegen um 66,4% auf 4,2 Mio. EUR, was deutlich über dem Umsatzwachstum liegt und die Profitabilität belasten könnte.

4. Risiken und Anmerkungen:

– Der hohe Anstieg des Handelsbestands sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite deutet auf erhöhte Marktrisiken hin.

– Die stark gestiegenen Personalrückstellungen könnten auf potenzielle Restrukturierungen oder Bonuszahlungen hindeuten.

– Die Beteiligung an zwei neuen Tochtergesellschaften (Walter Ludwig Beteiligungsgesellschaft mbH und van Grunsteyn GmbH) bringt zusätzliche strategische Risiken mit sich.

– Der Prüfungsvermerk enthält keine Einschränkungen, was positiv zu bewerten ist.

Zusammenfassend zeigt die Bilanz ein starkes Wachstum und eine deutliche Ergebnisverbesserung, aber auch erhöhte Risiken durch den verstärkten Handel und die neuen Beteiligungen. Die gesunkene Eigenkapitalquote und die stark gestiegenen Personalrückstellungen sollten im Auge behalten werden.

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