Eine Woche nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela verschärft sich die Lage. Die Oppositionspartei Vente Venezuela berichtet von einem nächtlichen Überfall auf ihr Hauptquartier in Caracas. Sechs Maskierte sollen das Sicherheitspersonal überwältigt, die Räume verwüstet und Büromaterial entwendet haben.

Die Regierung des zum Sieger erklärten Präsidenten Nicolas Maduro beschuldigt die USA, einen Putschversuch anzuführen. Proteste brachen aus, nachdem die Wahlbehörde Maduro mit 51% der Stimmen zum Gewinner einer dritten Amtszeit erklärt hatte.

Die Opposition behauptet, ihr Kandidat Edmundo Gonzalez Urrutia habe die Wahl gewonnen, und wirft der Regierung Wahlbetrug vor. Oppositionsführerin Maria Corina Machado ruft zu landesweiten Demonstrationen auf.

Die USA und Argentinien haben Gonzalez Urrutia bereits als Wahlsieger anerkannt. Andere Länder wie Brasilien, Mexiko und Kolumbien sowie die EU äußern Zweifel am offiziellen Wahlergebnis und fordern detaillierte Resultate.

Bei den anhaltenden Protesten sind laut Human Rights Watch mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Maduro regiert seit 2013. Venezuela, trotz reicher Ölvorkommen, steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und humanitären Krise, die Millionen Bürger zur Flucht gezwungen hat.