MOMENTUM automotive GmbH-eine kritische Bilanzanalyse aus Anlegersicht

Published On: Samstag, 03.08.2024By Tags:

Hier ist unsere kritische Bilanzanalyse der MOMENTUM automotive GmbH basierend auf dem Jahresabschluss zum 31.12.2022:

1. Eigenkapitalsituation:
Die Gesellschaft weist ein negatives Eigenkapital auf. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag beträgt 149.726,23 EUR. Dies deutet auf eine erhebliche Überschuldung hin und stellt ein signifikantes Risiko für die finanzielle Stabilität des Unternehmens dar.

2. Verschuldungsgrad:
Die Verbindlichkeiten sind von 5.541.317,29 EUR im Vorjahr auf 6.639.334,37 EUR gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von etwa 19,8% und zeigt eine steigende Abhängigkeit von Fremdkapital.

3. Liquidität:
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind von 761.732,63 EUR auf 265.664,80 EUR gesunken, was eine Abnahme der liquiden Mittel um etwa 65% bedeutet. Dies könnte auf potenzielle Liquiditätsengpässe hindeuten.

4. Umlaufvermögen:
Das Umlaufvermögen ist von 5.705.681,44 EUR auf 6.868.940,24 EUR gestiegen. Besonders auffällig ist der Anstieg der Vorräte von 899.226,31 EUR auf 2.017.824,62 EUR, was mehr als eine Verdoppelung darstellt. Dies könnte auf Lageraufbau oder Absatzschwierigkeiten hindeuten.

5. Forderungen:
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind von 4.044.722,50 EUR auf 4.585.450,82 EUR gestiegen. Dies könnte auf ein Wachstum des Geschäftsvolumens hindeuten, birgt aber auch das Risiko von Forderungsausfällen.

6. Ergebnissituation:
Trotz der problematischen Eigenkapitalsituation weist das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 8.037,62 EUR aus. Dies ist jedoch ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresergebnis von 21.268,86 EUR.

7. Nachrangdarlehen:
Ein wesentlicher Teil der Verbindlichkeiten (6.591.032,73 EUR) besteht aus Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt. Dies beseitigt zwar formal die Überschuldung, stellt aber eine erhebliche zukünftige finanzielle Verpflichtung dar.

Fazit:
Die MOMENTUM automotive GmbH befindet sich in einer finanziell angespannten Situation. Das negative Eigenkapital, die hohe Fremdkapitalquote und die sinkende Liquidität sind besorgniserregend. Die Beseitigung der Überschuldung durch Nachrangdarlehen ist nur eine kurzfristige Lösung und verschiebt das Problem in die Zukunft. Das Unternehmen muss dringend Maßnahmen ergreifen, um seine Eigenkapitalbasis zu stärken und die Profitabilität zu verbessern. Die gestiegenen Vorräte und Forderungen binden zudem Kapital und erhöhen das Risiko. Insgesamt erscheint die finanzielle Lage des Unternehmens als sehr riskant und instabil.

 

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