Hier bin ich mir völlig sicher. Trotz aller wechselseitigen Beschimpfungen und Verunglimpfungen der politischen Gegner hat der Bürger ein klares Gespür dafür, wem er seine Stimme gibt. Weder ein Wahl-O-Mat, noch Fernsehdebatten oder Veröffentlichungen von Umfragen, deren Ergebnisse oftmals undurchsichtig zustande kommen, können daran etwas ändern.

Gerade weil der Bürger genau weiß, wem er sein Vertrauen schenkt, während den Politikern diese Gewissheit oft fehlt, wird die Wahl am Sonntag in Sachsen und Thüringen besonders spannend. Erst nach der Wahl wird es sinnvoll sein, ernsthaft über mögliche Mehrheiten in diesen Bundesländern zu diskutieren. Bis dahin bleiben solche Überlegungen nichts weiter als Spekulationen.

Der Bürger hat viele wichtige Fragen, die er beantwortet sehen möchte: die Sicherheit seiner Familie, seine eigene Sicherheit, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum, steigende Mieten, bezahlbare Energie und mehr. Unabhängig davon, wer nach der Wahl die Regierung in Sachsen und Thüringen bilden wird, wird diese Regierung sich diesen Fragen in ihrer Regierungszeit stellen müssen. Wird sie durch ihr praktisches Handeln keine überzeugenden Antworten liefern, wird sie nach fünf Jahren die Konsequenzen tragen müssen – und nicht wiedergewählt werden.