Analyse des Jahresberichts der Vivendes Bonanova 2019 SL für das Geschäftsjahr 2021

Published On: Dienstag, 24.09.2024By Tags:

Der Jahresbericht der Vivendes Bonanova 2019 SL bietet einen umfassenden Überblick über die Geschäftstätigkeit, Finanzlage und Compliance-Aspekte des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021. Hier sind die wichtigsten Punkte und eine Analyse des Berichts:
1. Identifikation und Tätigkeit

Rechtsform: Das Unternehmen ist als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (S.L.) eingetragen, was der spanischen Entsprechung einer GmbH in Deutschland entspricht.
NIF: Die Steuernummer (NIF) des Unternehmens ist B16629289.
Sitz: Der Hauptsitz befindet sich in Palma de Mallorca auf den Balearen, konkret in der Straße Can Puigdorfila 2.
Tätigkeit: Das Unternehmen ist im Bereich der Immobilienentwicklung tätig, spezialisiert auf den Bau von Gebäuden (CNAE-Code: 4110).

Analyse: Die Tätigkeit der Immobilienentwicklung deutet darauf hin, dass das Unternehmen in einem Bereich mit potenziell hoher Volatilität tätig ist, da dieser Sektor stark von der wirtschaftlichen Lage und Zinsen abhängt.
2. Personal

Im Jahr 2021 sowie 2020 hatte die Vivendes Bonanova 2019 SL keine festangestellten oder befristeten Mitarbeiter.

Analyse: Die fehlenden Beschäftigten könnten darauf hindeuten, dass die Gesellschaft hauptsächlich projektbasiert arbeitet oder stark auf externe Dienstleister setzt, um ihre Bauvorhaben umzusetzen. Diese schlanke Unternehmensstruktur könnte flexibel, aber auch anfällig für Engpässe sein, insbesondere bei einem Anstieg der Projektvolumina.
3. Finanzlage
Aktiva

Gesamtvermögen: Das Unternehmen weist für 2021 eine Bilanzsumme von 7.046.852,29 Euro aus, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 3.914.921,70 Euro im Jahr 2020 darstellt.
Vermögenswerte: Die wesentlichen Positionen im nicht aktuellen Vermögen betreffen Investitionen in langfristige Finanzanlagen (34.000 Euro) und latente Steueransprüche (9.783 Euro). Das Umlaufvermögen stieg auf 7.003.069,15 Euro, überwiegend bestehend aus Immobilienbeständen (5.673.998,58 Euro).

Analyse: Der deutliche Anstieg des Umlaufvermögens, insbesondere der Immobilienbestände, deutet auf eine Expansion in der Immobilienentwicklung hin. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Unternehmen große Bauprojekte abgeschlossen oder Grundstücke für die Entwicklung erworben hat. Ein erheblicher Teil des Vermögens ist jedoch in nicht liquiden Vermögenswerten gebunden, was das Unternehmen anfällig für Liquiditätsengpässe machen könnte.
Passiva

Eigenkapital: Das Eigenkapital des Unternehmens ist im Jahr 2021 auf 12.836,70 Euro gesunken (2020: 24.749,65 Euro).
Fremdkapital: Der größte Teil des Kapitals besteht aus langfristigen Verbindlichkeiten (4.704.583,10 Euro) und kurzfristigen Verbindlichkeiten (2.329.432,49 Euro). Ein erheblicher Teil der langfristigen Schulden stammt von Darlehen anderer Unternehmen oder privaten Investoren (3.351.758 Euro).

Analyse: Die geringe Eigenkapitalbasis von nur 12.836 Euro steht in starkem Kontrast zu den hohen Schulden des Unternehmens. Dies weist auf ein hohes Fremdfinanzierungsrisiko hin, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten oder steigender Zinsen. Das Unternehmen verlässt sich weitgehend auf Fremdkapital zur Finanzierung seiner Aktivitäten, was langfristig ein erhebliches Risiko darstellen könnte.
4. Ergebnisrechnung

Umsatz: Es wurden keine Umsätze aus dem Verkauf von Dienstleistungen oder Produkten gemeldet.
Veränderungen im Bestand: Ein erheblicher Anstieg der Bestände an unfertigen oder fertiggestellten Immobilien führte zu einem buchhalterischen Wert von 2.012.716,16 Euro.
Aufwendungen: Die wichtigsten Ausgaben beziehen sich auf den Kauf von Materialien und Baukosten, was mit den gestiegenen Beständen korreliert. Zudem wurden allgemeine Verwaltungskosten in Höhe von 15.828,49 Euro gemeldet.
Ergebnis: Das operative Ergebnis für das Jahr 2021 war ein Verlust von -11.912,95 Euro (2020: 13.441,77 Euro Gewinn).

Analyse: Das Unternehmen hat im Jahr 2021 keine Umsätze generiert, was für ein Unternehmen in der Immobilienentwicklung nicht ungewöhnlich ist, da Erlöse oft erst nach der Fertigstellung und dem Verkauf von Projekten anfallen. Der Verlust zeigt jedoch, dass das Unternehmen aktuell in einer intensiven Investitionsphase ist und möglicherweise mit Fertigstellungsverzögerungen oder Schwierigkeiten im Verkauf der Projekte zu kämpfen hat.
5. Steuern und Gewinne

Das Unternehmen hat in 2021 keine Ertragssteuern gezahlt und meldete eine kumulierte steuerliche Verlustvortragsposition von 39.132,57 Euro, die in den kommenden Jahren verrechnet werden kann.

Analyse: Das Unternehmen hat steuerliche Verlustvorträge akkumuliert, die es in Zukunft nutzen könnte, um die Steuerlast zu mindern, wenn es Gewinne erzielt. Dies bietet potenziell eine gewisse Flexibilität bei der künftigen Steuerplanung.
6. Sonstige Bemerkungen

Umweltbezogene Angaben: Es gibt keine umweltbezogenen Posten, die in der Bilanz erfasst wurden, was darauf hinweist, dass das Unternehmen keine wesentlichen umweltrelevanten Verbindlichkeiten oder Vermögenswerte besitzt.
COVID-19: Das Unternehmen gab an, dass es keine pandemiebedingten Maßnahmen wie Kurzarbeit (ERTE) beantragt oder finanzielle Hilfen in Anspruch genommen hat.

Analyse: Die Tatsache, dass das Unternehmen keine besonderen Maßnahmen wegen COVID-19 getroffen hat, deutet darauf hin, dass es möglicherweise von der Pandemie nicht signifikant betroffen war oder dass der Fokus auf langfristigen Projekten liegt, die weniger anfällig für kurzfristige wirtschaftliche Schwankungen sind.
Fazit und Risikobewertung:

Die Vivendes Bonanova 2019 SL befindet sich in einer kapitalintensiven Phase der Immobilienentwicklung. Der Anstieg der Vermögenswerte, insbesondere der Immobilienbestände, zeigt, dass das Unternehmen in Projekte investiert hat, deren Abschluss oder Verkauf jedoch noch aussteht. Der hohe Anteil an Fremdkapital und die niedrige Eigenkapitalquote stellen ein erhebliches Risiko dar, vor allem, wenn die Immobilien nicht wie geplant verkauft werden können. Langfristig wird die Fähigkeit des Unternehmens, seine Immobilienbestände zu liquidieren und in Umsatz zu verwandeln, entscheidend für seine finanzielle Stabilität sein.

Es wäre ratsam, die Liquidität und den Fremdkapitalbedarf des Unternehmens im Auge zu behalten, insbesondere in einem volatilen Immobilienmarkt.

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