Israel hat nach eigenen Angaben Hassan Nasrallah, den langjährigen Anführer der libanesischen Hisbollah-Miliz, bei einem gezielten Luftangriff auf das Hauptquartier der Miliz in Beirut getötet. In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung erklärte die israelische Armee: „Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren.“ Bisher gab es jedoch keine Bestätigung von Seiten der Hisbollah oder des Iran.

Die Nachricht wurde vom arabischsprachigen Militärsprecher Israels, Avichai Adrai, am Samstag bekanntgegeben. Während erste Berichte widersprüchlich waren, da die iranische Nachrichtenagentur Tasnim Nasrallah zunächst in Sicherheit wähnte, meldeten iranische Regierungskreise später, dass Nasrallah nicht erreichbar sei. Der endgültige Status Nasrallahs blieb zunächst unklar.

Sollte sein Tod bestätigt werden, würde dies einen schweren Schlag gegen die Hisbollah bedeuten. Nasrallah hatte die vom Iran unterstützte Organisation seit 30 Jahren angeführt und galt als enger Verbündeter der iranischen Revolutionsgarden. Der Tod Nasrallahs wäre ein bedeutender Erfolg für Israel im Konflikt mit der Hisbollah, die seit dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 aktiv Raketenangriffe auf den Norden Israels durchgeführt hatte.

Anhaltende Angriffe und eskalierende Spannungen

Auch nach den Berichten über Nasrallahs Tod setzten sich die Angriffe der Hisbollah auf Israel fort. Am Samstag wurden erneut Raketen aus dem Libanon abgefeuert, während Israel mit Luftangriffen auf mutmaßliche Hisbollah-Stellungen im Süden Beiruts und der Bekaa-Ebene reagierte. Dabei wurden mehrere Kommandeure der Hisbollah getötet, darunter Mohammed Ali Ismail, der Chef der Hisbollah-Raketeneinheit, und sein Stellvertreter Hussein Ahmed Ismail.

Israels Militärchef Herzi Halevi betonte die Entschlossenheit des Landes, gegen alle Bedrohungen vorzugehen. Er wies darauf hin, dass der Angriff, bei dem Nasrallah getötet wurde, lange vorbereitet gewesen sei. Die israelische Armee befinde sich in höchster Alarmbereitschaft, um weiteren Angriffen entgegenzuwirken.

Ungewisse Zukunft für den Iran und die Hisbollah

Nach dem Tod Nasrallahs kursierten Berichte, dass das iranische geistliche Oberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei, an einen sicheren Ort gebracht worden sei. Iranische Quellen bestätigten, dass es intensiven Austausch zwischen Teheran und der Hisbollah gab, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Der Iran steht derzeit vor wirtschaftlichen Herausforderungen und strebt möglicherweise eine diplomatische Annäherung an den Westen an. Die Reaktionen auf den Tod Nasrallahs und mögliche Vergeltungsaktionen bleiben abzuwarten. Es besteht die Möglichkeit, dass der Konflikt mit Israel weiter eskaliert, insbesondere wenn der Iran beschließt, seine militärische Unterstützung für die Hisbollah zu intensivieren.