Auch Tupperware Österreich meldet Insolvenz an

Published On: Dienstag, 01.10.2024By Tags:

Der US-amerikanische Frischhaltedosenhersteller Tupperware ist nun auch in Österreich zahlungsunfähig. Beim Handelsgericht Wien wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Betroffen sind rund 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tupperware Österreich GmbH, die ihren Sitz im 23. Wiener Bezirk hat.

Diese Meldung wurde am Dienstag von den Kreditschutzverbänden Creditreform, AKV und KSV1870 bestätigt. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten ist eine Fortführung des Unternehmens geplant, wobei den Gläubigern eine Rückzahlungsquote von 20 Prozent angeboten wird. Die Verbindlichkeiten sollen sich auf etwa zehn Millionen Euro belaufen. Ein Sanierungsverwalter muss noch ernannt werden.

Die Ursache für die Insolvenz liegt in der Zahlungsunfähigkeit des Mutterkonzerns in den USA, der seinerseits durch Auseinandersetzungen mit großen Gläubigern in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist.

Tupperware: Erfolgsgeschichte und spätes Umdenken

In den 1950er-Jahren erlebte Tupperware mit den berühmten „Tupperpartys“ einen rasanten Aufstieg. Dabei präsentierten Verkaufsberaterinnen und -berater die praktischen Plastikbehälter und Küchenutensilien in privaten Haushalten, ein Vertriebskonzept, das dem Unternehmen zu weltweitem Erfolg verhalf. Auch in Österreich sind die Tupperware-Produkte seit 1965 erhältlich, und das Unternehmen blieb dem klassischen Direktvertrieb lange Zeit treu.

Doch das traditionsreiche Unternehmen verpasste den rechtzeitigen Einstieg in den Onlinehandel. Erst 2022 begann Tupperware, seine Produkte online anzubieten, was laut Handelsexperten viel zu spät kam, um mit den modernen Marktanforderungen Schritt zu halten.

Tupperware wurde 1938 von Earl Tupper gegründet und beschäftigt heute weltweit etwa 5.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 41 Ländern. Zusätzlich arbeiten rund 465.000 unabhängige Verkaufsberaterinnen und Verkaufsberater für das Unternehmen.

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