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Aberhatschi und der junge Häuptling Winnetou

mschoettchen (CC0), Pixabay
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Große Aufregung gibt es um das neue Buch aus dem Ravensburger Verlag: „Der junge Häuptling Winnetou“. Dieses Buch ist zum gleichnamigen Film auf den Markt gekommen und wurde in den sozialen Medien nun heftig kritisiert.

Bestimmte Kritiken meinen, dass das Buch „kulturelle Aneignung“ und „Reproduktion rassistischer Stereotype“ enthalte. Die Geschichte ist jedoch etwas anders.

So stellt das Buch nur eine sehr einfache Nacherzählung des Films dar. Die Geschichte ist linear, ohne Überraschungen und etwas den Wilden Westen verklärend.

Das war es dann aber auch schon.

Wir alle wissen heute, trotz der vielfach verklärenden Filme und Bücher, über die schrecklichen Hintergründe der Ausrottung und Dezimierung der amerikanischen Ureinwohner und das bis heute andauernde, himmelschreiende Unrecht, welches man ihnen antat. Erinnert sei etwa an Dustin Hoffmans sehr sehenswerten Film „Little Big Man“.

Karl May schrieb seine Geschichten vor mehr als hundert Jahren. Was erwartet man von ihm? Eine Änderung seiner Ansichten ist rein technisch nicht mehr möglich. Die amerikanische Geschichte ist nicht änderbar. Wild Bill Hickok ist auch schon lange tot. Das gleiche gilt für Geronimo, Sitting Bull und andere. Auch General Custer segnete schon lange das zeitliche.

Ebenso wenig wird man Pippi Langstumpf die Strumpfhalter abmontieren können. Allein Lucky Luke schaffte es zum Nichtraucher zu werden und hat nun ein Gänseblümchen im Mund. Die Geschichten blieben dieselben und gefallen auch heute noch Kindern. Was will man gegen die nicht wirklichkeitsentsprechenden Geschichten von Asterix und Obelix unternehmen?

Können Geschichten nicht auch dazu dienen sich mit einem Thema näher und tiefer zu beschäftigen? Wie werden Menschen Archäologen? Wann und wodurch beginnen sie sich für Geschichte zu interessieren? „Lernen Sie Geschichte, junger Mann“ sagte schon Bruno Kreisky.

Der landläufig erfolgreichste, deutsche Film war Bully Herbigs „Der Schuh des Manitu“. Dieser strotzte vor politischer Incorrectness und Stereotypen.

Der „echte“ Winnetou Pierre Brice aber vermeinte seinerzeit dazu: „So waren die Indianer nicht!“. Brice verwies auf Werte wie Frieden und Respekt vor den Rassen. Karl May, so Brice, hätte sich was Besseres verdient. Das Publikum kümmerte es wenig. Heute greift man nun Karl May an, da Brice ja schon starb und man seine verklärende Sicht auch nicht mehr gut kritisieren kann.

Mit Santa Maria auf den Punkt gebracht: „Schau, schau die Schoschone.“

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