In einer aktuellen Wendung der Ereignisse hat der US-Krankenversicherer Cigna seine Ambitionen zur Übernahme des Konkurrenten Humana fallengelassen. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ („WSJ“), der sich auf Quellen beruft, die mit dem Sachverhalt vertraut sind, konnte keine Einigung über den Preis und andere finanzielle Aspekte der Transaktion erzielt werden. Als Reaktion auf diesen gescheiterten Übernahmeversuch plant Cigna nun, ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm im Wert von zehn Milliarden Dollar (circa 9,3 Milliarden Euro) zu lancieren.
Dieser Zusammenschluss hätte einen neuen Konzern mit einer beeindruckenden Marktkapitalisierung von rund 140 Milliarden Dollar geschaffen. Damit wäre Cigna in die Nähe größerer Wettbewerber wie der UnitedHealth Group und CVS Health aufgestiegen, was die Dynamik im Gesundheitsversicherungsmarkt deutlich verändert hätte.
Allerdings standen solche Übernahmen in der Vergangenheit häufig unter genauer Beobachtung der Wettbewerbsbehörden. Ein historisches Beispiel dafür ist der Fall vor sechs Jahren, als US-Gerichte Kartellrechtsklagen bestätigten und damit eine Konsolidierung in der Branche blockierten. Infolgedessen musste Anthem, heute als Elevance Health bekannt, seinen 48 Milliarden Dollar schweren Deal zur Übernahme von Cigna aufgeben. In einem ähnlichen Szenario verzichtete auch Aetna auf einen 37 Milliarden Dollar schweren Übernahmedeal von Humana. Aetna ist nun Teil von CVS Health, dem Betreiber der gleichnamigen Apothekenkette.
Die Entscheidung von Cigna, sich von der Übernahme zurückzuziehen, spiegelt die komplexen regulatorischen und finanziellen Herausforderungen wider, mit denen große Fusionen im Gesundheitssektor konfrontiert sind.
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