Nachdem ein italienisches Gericht am Dienstag der Auslieferung eines russischen Staatsbürgers an die US-Justizbehörden zugestimmt hat, ist dieser untergetaucht. Der Russe wartete unter Hausarrest in einer Wohnung in Mailand auf die Auslieferung. Er wird jetzt in der ganzen Lombardei gesucht, berichteten italienische Medien.
Dem Russen wird unter anderem vorgeworfen, unter Verletzung von Sanktionen Öl aus Venezuela geliefert zu haben. Er war im vergangenen Oktober aufgrund eines internationalen Haftbefehls am Mailänder Flughafen Malpensa festgenommen worden und steht nun unter Hausarrest, und zwar wegen Verstoßes gegen ein Embargo gegen Venezuela und wegen Bankbetrugs.
Das Mailänder Berufungsgericht teilte am Dienstag mit, es habe der Auslieferung von Artem U. zugestimmt, allerdings nur in zwei der vier Anklagepunkten, die ihm in den USA zur Last gelegt werden. Sein Anwalt könnte nun beim obersten Gericht in Rom Berufung einlegen, um die Auslieferung seines Mandanten zu verhindern.
So lehnte es das Berufungsgericht ab, den Russen wegen des mutmaßlichen Verbrechens des Schmuggels von Militärtechnologie aus den USA nach Russland und wegen Geldwäsche auszuliefern. Die US-Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Jahr den Mann und vier weitere russische Staatsbürger angeklagt, von US-Herstellern gekaufte Militärtechnologie an russische Abnehmer geliefert zu haben, von denen einige auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zum Einsatz kamen.
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