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Die deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen lehnt an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel wie Chips, Cola und Co ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Gleichzeitig spricht sich eine deutliche Mehrheit für Zucker-, Fett- und Salz-Höchstgrenzen aus, wenn Lebensmittel an Kinder vermarktet werden. Das entspricht auch den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die darin einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung von Fehlernährung sieht. Der vzbv diskutiert auf der Internationalen Grünen Woche mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über das Thema.

„Die Bundesregierung sollte den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sowie dem Wunsch der Verbraucher:innen nachkommen und Kinder besser vor fettigen Snacks und Zuckerbomben schützen. Ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel ist überfällig und auch wirksam, wie die Erfahrungen anderer Länder wie Spanien, Norwegen oder Irland zeigen“, sagt vzbv-Vorständin Ramona Pop.

Tatsächlich haben zahlreiche Länder inzwischen gesetzliche Werbeverbote oder Beschränkungen für Ungesundes eingeführt. Der Junk-Food-Konsum ist dort in fast 15 Jahren um knapp neun Prozent zurückgegangen. In Ländern mit freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie hat er dagegen im selben Zeitraum zugenommen. Das hat ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beim BMEL im Jahr 2020 festgehalten.

Ampel muss Versprechen einlösen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert, dass die Bundesregierung ihr im Koalitionsvertrag gegebenes Versprechen einlöst und Kinder mit Werbebeschränkungen besser vor ungesunder Ernährung schützt.

Bundesernährungsminister Cem Özdemir: „Was eine gute und gesunde Ernährung ist, das lernen wir vor allem in Kindertagen. Und wir wissen, dass Werbung bei Kindern einen nachweislichen und vor allem nachhaltigen Einfluss hat. Wir arbeiten deshalb daran, an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt gesetzlich zu beschränken. Dafür haben wir auch die Rückendeckung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses von Wissenschaft und Medizin über Krankenkassen bis hin zu Elternvertretungen.“

Einer Untersuchung von foodwatch aus dem Jahr 2021 zufolge entsprechen 86 Prozent aller betrachteten Lebensmittel, deren Werbung sich durch Bärengesichter, Comicfiguren oder Glitzer an Kinder richtet, nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, sind also zu süß, salzig oder fettig.

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