Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seinen geplanten Staatsbesuch in Deutschland abgesagt. Der Grund dafür sind die heftigen Krawalle, die das ganze Land seit einigen Tagen erschüttern.
Auslöser für die Ausschreitungen war der Tod eines 17-jährigen Lieferfahrers namens Nahel M. in Nanterre. Ein Polizist erschoss den jungen Mann nordafrikanischer Herkunft bei einer Verkehrskontrolle, als dieser versuchte zu fliehen. Zuvor hatte M. eine erste Polizeikontrolle ignoriert und bei der Verfolgungsjagd Passanten gefährdet.
Die Gewalt und Unruhen nehmen von Nacht zu Nacht zu. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden über 1300 Personen festgenommen und 79 Polizisten verletzt, wie das französische Innenministerium berichtet. Ursprünglich hatte Macron am Sonntag zu seinem ersten Staatsbesuch in Deutschland seit 23 Jahren reisen wollen.
Die Krawalle in Frankreich gehen weiter. In Lyon, Marseille und Grenoble wurden Geschäfte geplündert und Demonstranten haben Autos und Mülltonnen angezündet. In Straßburg haben Randalierer bereits vor Einbruch der Dunkelheit einen Apple Store und andere Geschäfte angegriffen. Die französische Polizei ist mit bis zu 45.000 Einsatzkräften und gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz, um die Kontrolle über die Situation zu behalten.
Großveranstaltungen wurden im ganzen Land abgesagt und der öffentliche Verkehr mit Bussen und Straßenbahnen wurde ab 21 Uhr eingestellt. Der Verkauf von Feuerwerkskörpern, Benzinkanistern und anderen gefährlichen Produkten wurde ebenfalls untersagt.
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