Morgen sind rund 2.700 Wahlberechtigte in der bayerischen Gemeinde Straßkirchen aufgerufen, über den geplanten Bau einer großen Batteriefabrik von BMW abzustimmen. Dieses Projekt ist von entscheidender Bedeutung für den Münchner Automobilkonzern.
BMW plant, „mehrere hundert Millionen Euro“ in das Werk zu investieren, wie Projektleiter Alexander Kiy erklärte. Er bezeichnete die geplante Fabrik als das „Herzstück“ der Elektroflotte des Unternehmens. Dort sollen zukünftig rund 600.000 Hochvoltbatterien pro Jahr gefertigt werden, die direkt in die neuen Elektromodelle eingebaut werden, die in den BMW-Werken in Regensburg, München und Dingolfing produziert werden.
Die Nähe zur Fahrzeugmontage ist von großer Bedeutung, da die Batterien für Elektrofahrzeuge sperrig und schwer sind. Aus diesem Grund bevorzugt BMW Produktionsstätten in der Nähe der Montage, was auch in Ungarn, den USA, Mexiko und China der Fall ist. Straßkirchen erfüllt dieses Kriterium, da es etwa eineinhalb Autostunden von München entfernt liegt.
Allerdings gibt es in Straßkirchen auch Widerstand gegen die Pläne. Ein Teil der Bevölkerung befürchtet, dass ihr ländliches Gebiet südlich der Donau und des Bayerischen Waldes zu einem Industriegebiet umgewandelt wird. Thomas Spötzl, Sprecher der Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“, äußerte die Bedenken, dass mehr als 100 Hektar erstklassiges Ackerland unwiederbringlich zerstört würden. Dem widersprach Martin Götz, Sprecher einer Initiative für den BMW-Standort, und betonte, dass die Fabrik eine Chance für die Region darstelle, in nachhaltige Technologien und Arbeitsplätze zu investieren. BMW plant derzeit mit der Schaffung von 3.200 neuen Arbeitsplätzen.
Die beiden Lager sind seit Monaten unversöhnlich. „Die Stimmung ist jetzt ein paar Tage vor dem Bürgerentscheid deutlich pro BMW“, meinte Straßkirchens Bürgermeister Christian Hirtreiter (CSU). Die Abstimmung wird auf jeden Fall Signalwirkung haben, da es für BMW in Bayern um die Zukunft der Elektrifizierung und die Attraktivität Bayerns als Wirtschaftsstandort geht, so BMW-Vorstandsmitglied Ilka Horstmeier.
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