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Adcada und der Verdacht eines mutmaßlichen Schneeballsystems – Wie kann solch ein Verdacht entstehen?

JillWellington (CC0), Pixabay
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Eines am Beginn des Artikels ganz klar gesagt, einen objektiven Beweis für das Vorliegen eines Schneeballsystems beim Unternehme adcada gibt es derzeit noch nicht.

Die Ostsee-Zeitung hatte dieses Wort in Bezug auf das Unternehmen adcada aus Bentwisch bei Rostock als erstes Medium dann auch öffentlich so verlauten lassen.

Das Medium, welches dem Unternehmen adcada über Jahre aus unserer Sicht durchaus sehr unkritisch begegnet ist. Selbst die Meldung der Maßnahmen der BaFin wurde dann ja noch nahezu verharmlost.

Relativ schnell nachdem Erscheinen des Artikel in der Ostsee-Zeitung, war dieser dann aber auch wieder aus dem Netz verschwunden, weil es sich hier um eine sogenannte Verdachts-Berichterstattung gehandelt hat. Für diese Verdachtsberichterstattung gibt es aber dann für Journalisten ganz enge Grenzen.

Geht man aber dann logisch an das „Konstrukt adcada“ an, dann könnte die Ostsee-Zeitung möglicherweise in nicht allzu langer Zeit sich als Sieger in diesem Streit fühlen dürfen, nämlich dann wenn die derzeit laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Rostock und in Vaduz/Liechtenstein abgeschlossen sind.

Das Unternehmen adcada nennt sich selber ein Multibranchen-Unternehmen. Handel, Immobilien, Finanzen, Gastronomie und Marketing um einmal die Schwerpunkte aufzuzählen. Nun bedarf es ja, um all diese Branchen zu finanzieren, auch Kapital, und da das Unternehmen adcada ja Wert legt, auf Feststellung „banken-unabhängig“ zu sein, muss das Geld für all die Investitionen ja irgendwoher kommen. Auch das Eigenkapital ist ja relativ beschränkt gewesen.

Jenes Kapital, wo sich Senator der Wirtschaft und nach eigenen Angaben der hanseatische Kaufmann Benjamin Kühn ja gerne damit schmückt, betrug ja angeblich nur 25.000 Euro. Selbst diese Summe würden wir dann mal so im Raum stehen lassen.

Woher das Kapital für eine Kapitalerhöhung auf 500 TDE Euro kam, dürfte dann auch einmal eine spannende zukünftig noch zu klärende Frage sein. Vor allem Dana Kühn mit ihrem 450 TDE Euro Anteil wird da möglicherweise bald mal eine Antwort geben müssen.

Da bleibt dann, was die Kapitalbeschaffung betrifft, eigentlich nur noch der „dumme Kleinanleger“ übrig, dem man solch eine Story verkaufen kann.

Offenbar ist dies der Marketingabteilung des Unternehmens adcada dann auch sehr gut gelungen, denn Anlegergelder scheinen ja in erheblichem Maß geflossen zu sein.

Man hört hier von Beträgen im mittleren 2-stelligen Millionenbereich und um die 1.000 Anleger. Die exakte Zahl wiederum weiß dann nur Benjamin Franklin Kühn, und jener Benjamin Franklin Kühn hüllt sich bei Fragen nach diesen Zahlen in Schweigen. Kann er natürlich auch, aber den Ermittlungsbehörden wird er dann möglicherweise Antworten müssen, wenn die Frage danach kommt.

Nun hat man ja auch einen Wasserkopf aufgebaut, den man offensichtlich auch für solch einen Multibranchen-Unternehmen braucht. Rechtsanwalt Thomas Arndt von der Kanzlei adcada.law aus Rostock zumindest hat erklärt, dass Adcada 150 Mitarbeiter habe.

All das kostet ja nun auch Geld. Geld was ja auch dann erwirtschaftet werden muss. Unterstellt, man rechnet bei jedem Mitarbeiter eine Summe von 2.500 Euro inklusive aller Lohnnebenkosten, dann kommen da monatlich schon 375.000 Euro an Kosten zusammen.

Dazu muss man dann noch die Kosten für angemietete Büroräume, die Nebenkosten dafür usw. rechnen. Hier rechnen wir einfach einmal rund 30.000 Euro im Monat.

Dann kommt noch der Marketingbereich, der aus meiner Sicht sehr exzessiv betrieben wird. Ich sehe hier einen Betrag von 40.000 Euro und mehr im Monat.

Rechnet man dann noch mögliche fällige Zinszahlungen dazu, deren Höhe wir ebenfalls nur schätzen können, rechnen wir mal 4 % auf 30 Millionen eingesammeltes Kapital, dann kommen wir hier rechnerisch auch nochmals auf 100.000 Euro im Monat an finanziellen Aufwendungen. Rückzahlungen irgendwelcher Anlegerinvestments noch gar nicht mitberechnet.

In Summe kommen wir dann, bei dieser spekulativen Kalkulation, auf einen Jahresaufwand von um die 6.500.000 Euro bei knapp 550.000 im Monat. Das ist mal eine Hausnummer Herr Kühn.

Schaut man sich all die Investments der Unternehmensgruppe adcada an, dann fragt man sich schon, woher man diese Beträge dann erwirtschaften will? Genau dann, wenn man diese Logik nicht findet, kommt es natürlich zu spekulativen Annahmen und in der Folge natürlich auch zu spekulativen Meinungen, wie die das Vorliegen eines Schneeballsystems.

Dieser Meinung leistet das Unternehmen dann eigentlich ja noch Vorschub, denn das Unternehmen hat keine lückenlosen Bilanzen in den dafür zuständigen Registern hinterlegt, befolgt damit sogar gesetzliche Vorschriften nicht. Fragen nach einer konsolidierten Bilanz bleiben dann auch unbeantwortet.

Möglicherweise ist das Unternehmen adcada nur ein Multibranchen-Kartenhaus, was nicht mehr lange halten wird, aber auch das ist zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation.

Natürlich wünschen wir uns im Interesse der adcada-Anleger, dass diese spekulative Berichterstattung nicht bestätigt wird in der Zukunft, denn dann müsste man über ganz andere Szenarien nachdenken und auch berichten.

Irritiert hat uns dann die Aussage von Rechtsanwalt Thomas Arndt von adcada.law, dass das Unternehmen derzeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei und derzeit die Nachrangklausel in den jeweiligen Investmentverträgen mit den Anlegern, auf ihre Wirksamkeit hin prüfen lasse.

Mit Verlaub Herr Rechtsanwalt Thomas Arndt, das ist doch die Wahl zwischen Pest und Cholera, denn hält die Nachrangklausel bedeutet dies zwar für sie, dass sie fällige Darlehen und Darlehenszinsen nicht zurückbezahlen müssen, wenn Insolvenzgefahr besteht, aber letztlich gestehen sie dadurch auch ein, dass, wenn sie die Verpflichtungen erfüllen müssten, dann für das Unternehmen das Insolvenzverfahren einleiten müssten.

Natürlich wird das doch Auswirkungen haben auf das gesamte Unternehmen, denn welcher Anleger wird da noch Geld bei Ihnen investieren? Damit wiederum, könnte dann auch in anderen Gesellschaften eine möglicherweise brenzlige Situation entstehen.

Meine Gedanken dazu kennen sie. Suchen sie sich bitte schnellstmöglich einen erfahrenen Sanierungsexperten, der sich das gesamte Unternehmenskonstrukt adcada anschaut, was davon Sinn macht und wie es weiterführen. Heiko Kühn/Heiko Ziebell hat doch bereits eine Insolvenz mit dem Unternehmen advago hinter sich.

Genau das zeigt aber dann möglicherweise doch, dass es eben eines erfahrenen Sanierers bedarf, der sich alles genau anschaut, dann mit Ihnen gemeinsam eine Entscheidung trifft, und möglicherweise auch mit den Anlegern der FMA in Liechtenstein und der BaFin redet.

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