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ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH-miese Bilanz, Bilanzverlust nahezu verdoppelt

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Schaut man sich diese Bilanz des Unternehmens an, dann kann man doch „leichtes Stirnrunzeln bekommen“, denn im Moment scheint das „ein Fass mit wenig Boden“ zu sein.

Erneut entstand im abgelaufenen Geschäftsjahr ein hohes negatives Jahresergebnis, dass man dann dem Verlust aus dem Vorjahr zugeschrieben hat.

Für eine Service Kapitalverwaltungs GmbH halten wir das für eine miese Bilanz, denn solche Gesellschaften entscheiden ja auch darüber, worin KAGB Fonds investieren. Wenn man das eigene Unternehmen aber „finanziell nicht in den Erfolg führen kann“, wie soll man das dann bei anderen Unternehmen beurteilen können? Genannte Gesellschaft ordnen wir der XOLARIS Gruppe von Stephan Klaile zu.

Wesentlich kritischer sehen wir aber dann den nachfolgenden Hinweis in der Bilanz:

„Im Berichtsjahr wurden TEUR 415 der Kapitalrücklage zugeführt. Zudem wurde aufgrund einer gesamtschuldnerischen Eigenkapitalfinanzierungszusage der Gesellschafter vom 2. August 2016 ein Nachschusskapital in Höhe von TEUR 265 der Kapitalrücklage zugeführt, das zum Bilanzstichtag noch nicht eingezahlt war“.

ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Bilanz zum 31. Dezember 2016

AKTIVA

Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR
1. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 23.988,09 228.259,01
b) andere Forderungen 185.023,69 0,00
2. Forderungen an Kunden 71.398,81 90.157,14
3. Beteiligungen 1.000,00 0,00
– darunter:
Beteiligungen an Kapitalgesellschaften EUR 1.000,00 (EUR 0,00)
4. Immaterielle Anlagewerte 468,00 0,00
5. Sachanlagen 11.705,00 446,00
6. Sonstige Vermögensgegenstände
a) Forderungen gegen Gesellschafter 265.304,10 0,00
b) Andere Vermögensgegenstände 17.146,23 6.602,53
7. Rechnungsabgrenzungsposten 262,63 0,00
576.296,55 325.464,68

PASSIVA

Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) andere Verbindlichkeiten
täglich fällig 178.718,05 27.285,87
2. Sonstige Verbindlichkeiten
a) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 5.585,66 4.300,07
b) Andere Sonstige Verbindlichkeiten 46.155,20 26.042,30
3. Rückstellungen
a) andere Rückstellungen 193.400,00 75.466,00
4. Eigenkapital
a) Eingefordertes Kapital
Gezeichnetes Kapital 125.000,00 125.000,00
b) Kapitalrücklage 1.370.304,10 690.000,00
c) Bilanzverlust -1.342.866,46 -622.629,56
Eigenkapital 152.437,64 192.370,44
576.296,55 325.464,68

Gesamtbetrag der Nettoinventarwerte der von der Gesellschaft verwalteten Fondsgesellschaften: EUR 9.077.933,77

Anzahl der verwalteten Investmentvermögen: 2

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2016 bis 31.12.2016

ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH, Hamburg

Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR EUR
1. Zinserträge 30,28 0,00
2. Zinsaufwendungen -1.812,50 -6.936,19
Ergebnis Zinsen -1.782,22 -6.936,19
3. Provisionserträge 169.422,66 474.467,78
4. Provisionsaufwendungen -38.865,05 -70.338,97
Ergebnis Provisionen 130.557,61 404.128,81
5. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus Währungsumrechnungen 1.006,27 7.324,37
b) sonstige betriebliche Erträge 53.864,33 83.562,54
54.870,60 90.886,91
6. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -480.684,32 -328.258,34
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -61.908,53 -53.067,96
andere Verwaltungsaufwendungen
c) sonstige andere Verwaltungsaufwendungen -353.288,71 -221.442,50
-895.881,56 -602.768,80
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände -180,00 0,00
b) auf Sachanlagen -7.509,57 -24,55
-7.689,57 -24,55
8. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -719.925,14 -114.713,82
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -6,59 0,00
10. Sonstige Steuern, soweit nicht unter sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen -305,17 -21,00
Ergebnis Steuern -311,76 -21,00
11. Jahresfehlbetrag -720.236,90 -114.734,82
12. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -622.629,56 -507.894,74
13. Bilanzverlust -1.342.866,46 -622.629,56

Anhang für das Geschäftsjahr 2016

A. Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Grundlagen der Währungsumrechnung

Die ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH hat ihren Sitz in Hamburg und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (Reg. Nr. 127488) eingetragen.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 der Gesellschaft wurde nach den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften gemäß § 267 i.V.m. § 340a HGB, unter Beachtung der Rechnungslegungsvorschriften des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB), des Handelsgesetzbuchs (HGB), der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) und des GmbH – Gesetzes aufgestellt. Die Regelungen des Bilanzrichtlinienumsetzungsgesetzes (BilRUG) wurden erstmals in diesem Geschäftsjahr angewendet. Die Gliederung des Jahresabschlusses erfolgt entsprechend den Gliederungsvorschriften der RechKredV.

Die Gesellschaft übernimmt als externe Kapitalverwaltungsgesellschaft die kollektive Vermögensverwaltung von inländischen geschlossenen Publikums Alternativen Investmentfonds (AIF) und von inländischen geschlossenen Spezial Alternativen Investmentfonds (Spezial-AIF).

Der Jahresabschluss wurde unter Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) aufgestellt.

Die immateriellen Anlagewerte und die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert. Es kommt die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 410 € werden sofort in voller Höhe abgeschrieben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zu Nennwerten bewertet.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind ausreichend bemessen und nach vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des Erfüllungsbetrages passiviert.

Sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten, die auf fremde Währung lauten, werden entsprechend § 256a HGB bewertet.

B. Erläuterungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

Forderungen an Kreditinstitute wurden zum Nennwert angesetzt.

Forderungen an Kunden

Diese Position beinhaltet abgetretene Forderungen aus Leistungen, die von Gesellschaftern erbracht wurden.

Beteiligungen

Die Berichtsgesellschaft ist seit dem 05.12.2016 an der RE 04 Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) als alleinige Gesellschafterin mit TEUR 1 beteiligt. Der Jahresfehlbetrag zum 31.12.2016 beträgt TEUR 0,3.

Immaterielle Anlagewerte

Die immateriellen Anlagewerte beinhalten in voller Höhe EDV-Software-Lizenzen.

Sachanlagen

Die Sachanlagen beinhalten in voller Höhe die Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen eingeforderte Nachschüsse in die Kapitalrücklage gegenüber den Gesellschaftern in Höhe von TEUR 265 und Forderungen gegen das Finanzamt in Höhe von TEUR 17.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet abgegrenzte Kfz-Steuern in Höhe von TEUR 0,2.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden resultieren in voller Höhe aus bezogenen Lieferungen und Leistungen und beinhalten in Höhe von EUR 30.884,01 Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern (Vorjahr: EUR 0,00).

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten resultieren in Höhe von TEUR 30 aus Forderungsrückzahlungen gegenüber Kunden, in Höhe von TEUR 15 aus der Lohn- und Kirchensteuer, in Höhe von TEUR 5,5 aus Gesellschafterdarlehen und in Höhe von TEUR 1 aus Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

Rückstellungen

Die Bilanzposition beinhaltet in voller Höhe andere Rückstellungen. Die anderen Rückstellungen setzten sich aus Rückstellungen aufgrund Personalkosten (TEUR 71), von Rechtsstreitigkeiten (TEUR 75), Jahresabschlusserstellung und -prüfung (TEUR 24), interne Revision (TEUR 20) sowie Aufbewahrungsverpflichtung (TEUR 3) zusammen.

Eigenkapital

Der Bilanzverlust hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

Verlustvortrag zum 1.1.2016 622.629,56 €
Jahresfehlbetrag 2016 720.236,90 €
Bilanzverlust zum 31.12.2016 1.342.866,46 €

Im Berichtsjahr wurden TEUR 415 der Kapitalrücklage zugeführt. Zudem wurde aufgrund einer gesamtschuldnerischen Eigenkapitalfinanzierungszusage der Gesellschafter vom 2. August 2016 ein Nachschusskapital in Höhe von TEUR 265 der Kapitalrücklage zugeführt, das zum Bilanzstichtag noch nicht eingezahlt war.

Provisionserträge

Die Provisionserträge ergeben sich aus gegenüber Dritten erbrachten Dienstleistungen und sind ausschließlich im Inland entstanden.

Provisionsaufwendungen

Die Provisionsaufwendungen resultieren aus der Auslagerung von Dienstleistungen, die mit den erbrachten Provisionserträgen im Zusammenhang stehen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 55 enthalten im Wesentlichen TEUR 15 aus der Weiterbelastung der Kosten der Jahresabschlussprüfung 2015, TEUR 12 aus der Erbringung von Beratungsleistungen, TEUR 10 für die Personalüberlassung an die reconcept GmbH, TEUR 6 für Sachbezüge aufgrund der PKW-Nutzung, TEUR 5,5 aus der Weiterbelastung der Kosten der Jahresabschlusserstellung 2015 und TEUR 2 aus der Erstattung nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz.

Andere Verwaltungsaufwendungen

Die anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von TEUR 353 enthalten im Wesentlichen TEUR 116 Rechts- und Beratungskosten, TEUR 50 Gebühren, TEUR 30 Mietaufwendungen, TEUR 26 Jahresabschluss- und Prüfungskosten, TEUR 25 Versicherungen, TEUR 20 interne Revision, TEUR 17 Buchführungskosten, TEUR 15 Aufsichtsratvergütungen, TEUR 13 Fahrzeugkosten, TEUR 10 Softwareberatung und -lizenzen, TEUR 5 Reisekosten sowie insgesamt TEUR 26 sonstige verschiedene Verwaltungsaufwendungen.

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Es haben sich keine periodenfremden Erträge und Aufwendungen ergeben.

Fristigkeiten:

bis 3 Monate 3-12 Monate 1-5 Jahre über 5 Jahre
EUR EUR EUR EUR
Forderungen an Kreditinstitute 23.988,09 185.023,69 0,00 0,00
Vorjahr: 228.259,01 0,00 0,00 0,00
Forderungen an Kunden 0,00 71.398,81 0,00 0,00
Vorjahr: 0,00 90.157,14 0,00 0,00
Verbindlichkeiten ggü. Kunden 178.718,05 0,00 0,00 0,00
Vorjahr: 27.285,87 0,00 0,00 0,00
Sonstige Verbindlichkeiten 51.740,86 0,00 0,00 0,00
Vorjahr: 30.342,37 0,00 0,00 0,00

C. Sonstige Angaben

Aufgliederung nach geografischen Märkten

Die Aufgliederung nach geografischen Märkten kann unterbleiben, da sich die Märkte nicht wesentlich unterscheiden (§ 34 Abs. 2 RechKredV).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt jährlich TEUR 165 und setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR
Raumkosten (Miete, Reinigung) 84
IT-Kosten 21
Leasingkosten 16
Buchhaltungs-/Personalverwaltungskosten 25
Interne Revision 19
165

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2016 waren durchschnittlich 5 Mitarbeiter beschäftigt.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt TEUR 15 ausschließlich für Abschlussprüfungsleistungen.

Gesellschafter

Es gab einen Gesellschafterwechsel in der Gesellschaft. Die bisher alleinige Gesellschafterin der Gesellschaft, die reconcept GmbH, hat ihre Geschäftsanteile mit Vertrag vom 26. Januar 2016 zu je 50 % an die XOLARIS GmbH, Konstanz und die xpecto AG, Landshut verkauft.

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Sämtliche Geschäfte mit nahestehenden Personen sind zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Firma

Die Firmierung der Gesellschaft hat sich geändert und lautet seit dem 08. Juni 2016 ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH. Die Gesellschaft firmierte vorher unter reconcept Vermögensmanagement GmbH.

Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr 2016:

– Herr Karsten Reetz, Geschäftsführer Portfoliomanagement, Hamburg (bis 7.4.2016)

– Herr Carsten Diettrich, Geschäftsführer Risikomanagement, Hamburg (bis 8.11.2016)

– Herr Dr. Guido Komatsu, Geschäftsführer Portfoliomanagement, Hamburg (8.4.2016 bis 31.7.2017)

– Herr Dr. Kristoffer Blydt-Hansen, Geschäftsführer Risikomanagement, Hamburg (1.12.2016 bis 30.6.2017)

– Herr Torsten Schlüter, Geschäftsführer Risikomanagement, Hamburg (seit 1.7.2017)

– Herr Hendrick Böhrnsen, Geschäftsführer Portfoliomanagement, Hamburg (seit 1.8.2017)

Die Gesellschaft wird in keinen Konzernabschluss einbezogen.

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2016 waren und sind:

Vom 01.01.-31.05.2016

– Herr Michael Conrad, Steuerberater (Vorsitzender)

– Frau Katharina Hollensteiner, Rechtsanwältin (stellvertretende Vorsitzende)

– Frau Stefanie Schoth, Kauffrau

Im Zuge des Verkaufs der KVG sind die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder zum 31. Mai 2016 von ihren Ämtern zurückgetreten.

Die Aufsichtsratvergütung für den Zeitraum 01.01.-31.05.2016 betrug TEUR 15.

Seit 01.06.2016

– Herr Stefan Klaile, Vorstand XOLARIS Service KV-AG, München, (Vorsitzender)

– Herr Harald Elsperger, Vorstand xpecto AG, Landshut, (stellvertretender Vorsitzender)

– Herr Thomas Soltau, Vorstand wallstreet:online capital AG, Berlin

Die Aufsichtsratvergütung für den Zeitraum 01.06.-31.12.2016 betrug TEUR 0.

Vergütung der Geschäftsführung

Hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführungsvergütung wird von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag von EUR 720.236,90 zusammen mit dem Verlustvortrag von EUR 622.629,56, mithin einen Bilanzverlust von EUR 1.342.866,46, auf neue Rechnung vorzutragen.

Ereignisse nach Bilanzstichtag

Aus dem Verkauf der von der Gesellschaft verwalteten reconcept 04 Wasserkraft Kanada GmbH & Co. geschlossene Investmentkommanditgesellschaft (RE 04) wurde auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung vom März 2017 eine Ausschüttung von 30% des Kommanditkapitals an die Anleger beschlossen.

Die aus der Sonderprüfung gemäß § 14 KAGB für den RE 04 erwarteten Kosten sind unter den Rückstellungen ausgewiesen.

Die Gesellschaft hat mit Vertrag vom April 2017 ihre 100% Beteiligung an der RE 04 Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) an die reconcept GmbH zu einem Kaufpreis von EUR 1.000,00 verkauft und übertragen.

 

Hamburg, den 15. Dezember 2017

gez. Hendrik Böhrnsen (Geschäftsführer)

gez. Torsten Schlüter (Geschäftsführer)

Lagebericht 2016

der ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH

1. Grundlagen des Unternehmens

Die bisherige Alleingesellschafterin, die reconcept GmbH, hat ihre Anteile an der ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH („KVG“) mit Vertrag vom 26. Januar 2016 zu je 50 % an die XOLARIS GmbH, Konstanz, und die xpecto AG, Landshut, verkauft. Der Vertrag ist im Mai 2016 nach Beendigung des Inhaberkontrollverfahrens wirksam geworden.

Die Gesellschafterversammlung hat daraufhin am 19. Mai 2016 eine Änderung der Firma der Gesellschaft von reconcept Vermögensmanagement GmbH in ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH beschlossen, die mit Handelsregistereintragung am 8. Juni 2016 wirksam geworden ist.

Mit Wirkung zum 7. April 2016 ist Herr Karsten Reetz aus der Geschäftsführung der Kapitalverwaltungsgesellschaft ausgeschieden und Herr Dr. Guido Komatsu als neuer Geschäftsführer bestellt worden.

Mit Wirkung zum 28. Oktober 2016 ist Herr Carsten Diettrich aus der Geschäftsführung der Kapitalverwaltungsgesellschaft ausgeschieden und mit Wirkung zum 1. Dezember 2016 ist Herr Dr. Kristoffer Blydt-Hansen als neuer Geschäftsführer bestellt worden.

Die KVG fungiert als Kapitalverwaltungsgesellschaft von Alternativen Investment Funds (AIF). Die Verwaltung der Sachwertinvestitionen erfolgt nach den Maßgaben und Auflagen der §§ 20, 22 des Kapitalanlagengesetzbuches (KAGB). Die Kapitalverwaltungsgesellschaft darf Investmentvermögen gemäß §§ 261 ff. sowie §§ 285 ff verwalten. Im Jahr 2016 wurden ausschließlich geschlossene inländische Publikumsfonds verwaltet.

Es handelt sich dabei ausschließlich um AIFs, die in Anlagen zur Erzeugung, zum Transport und zur Speicherung von Strom, Gas oder Wärme aus erneuerbaren Energien sowie in die dazu genutzte Infrastruktur investieren. Mit Datum vom 28. Oktober 2016 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht („BaFin“) der KVG zudem die Erlaubnis zur Verwaltung von geschlossenen inländischen Investmentvermögen, die in Immobilien, einschließlich Wald, Forst- und Agrarland sowie Schiffe, Schiffsaufbauten, Schiffsbestandteile und Schiffsersatzteile investieren, erteilt.

Bei den Anlegern der verwalteten AIFs handelt es sich i.d.R. um Privatinvestoren; sie sind bei einer Investition in Sachwertfonds unternehmerisch Beteiligte, die bereit sind, ihren Anlagebetrag für einen gewissen Zeitraum fest zu investieren.

Der Absatz der Produkte an die Privatinvestoren hängt vor allem von der Bereitschaft der Anleger ab, unternehmerische Risiken einzugehen, eine gewisse Zeit über die Investitionssumme nicht verfügen zu können und letztendlich von der Nachfrage nach Sachwerten.

Die Kernaufgabe einer Kapitalverwaltungsgesellschaft im Geltungsbereich des KAGB ist die kollektive Vermögensverwaltung. Diese umfasst die Portfolioverwaltung, das Risikomanagement, administrative Tätigkeiten, den Vertrieb von eigenen Investmentanteilen sowie Tätigkeiten im Zusammenhang mit den Vermögensgegenständen der verwalteten Fonds.

2. Ziele und Strategie

Für zukünftiges Geschäft plant die ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH, als Service-KVG für Sachwertinvestitionen von Drittanbietern zu fungieren.

Des Weiteren ist geplant, zukünftig Produkte ebenfalls an semiprofessionelle und professionelle Investoren als Spezial-AIF anzubieten, um auch an diesem an Bedeutung gewinnenden Markt partizipieren zu können.

Die Verwaltung der regulierten Investmentvermögen (Publikums-AIF und Spezial-AIF) nach KAGB erfolgt durch die ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH als regulierte und lizensierte Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG). Die Gesellschaft ist zukunftsweisend ausgerichtet, um auch die laufende Verwaltung weiterer Fonds über den Lebenszyklus der Beteiligungen zu begleiten und zu sichern.

3. Wirtschaftsbericht

3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nach Angaben des Branchenverbandes bsi (Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V.) haben die Mitglieder des Verbandes 2016 für semiprofessionelle, professionelle und Publikums-Anleger rd. EUR 10,3 Mrd. (Vorjahr EUR 8,9 Mrd.) in Sachwerte investiert bzw. die Verwaltung hierfür übernommen.

Davon entfielen auf KAGB-konforme Strukturen rd. EUR 8,6 Mrd., verteilt auf EUR 0,9 Mrd. aus geschlossenen AIF für Publikums-Anleger, EUR 1,6 Mrd. aus geschlossenen Spezial-AIF und EUR 3,3 Mrd. aus offenen Spezial-AIF. Weitere rd. EUR 2,8 Mrd. entfielen auf europäisch regulierte Luxemburger Strukturen (SICAF und SICAV).

Die Gesellschaft bewegte sich im Berichtsjahr ausschließlich im Segment der geschlossenen AIF für Publikums-Anleger mit einem Investitionsvolumen aus dem Jahr 2015 in Höhe von insgesamt rd. EUR 700 Mio.

Die Eigenkapitalplatzierung für geschlossene Publikumsfonds stieg 2016 gegenüber dem Vorjahr um EUR 117 Mio. auf EUR 638 Mio. Dies entspricht einer Steigerung von rd. 22 %.

Der bsi geht auf Basis der Zahlen des Geschäftsjahres 2016 davon aus, dass sich der Markt für Sachwerte 2017 weiter positiv entwickelt.

3.2 Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft fungierte im Geschäftsjahr 2016 als Kapitalverwaltungsgesellschaft für die Sachwertfonds „RE03 Windenergie Finnland“ und „RE04 Wasserkraft Kanada“. Zudem wurde 2016 die Gesellschaft zur KVG eines Bestandfonds bestellt, des „Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG“. Diese Bestellung wurde 2016 allerdings noch nicht wirksam, weil die Erlaubniserweiterung um die Asset-Klasse Immobilien erst am 28. Oktober 2016 erfolgte. Die Verwaltung des „Garbe Logimac Fonds Nr. 2 AG & Co. KG“ übernahm im Jahr 2016 die XOLARIS Service-Kapitalverwaltungs-AG. Erst mit Wirkung zum 1. Februar 2017 wurde dann die Gesellschaft als KVG bestellt. Ferner hat die Gesellschaft 2016 mit der Konzeption eines Publikums-AIF für US-Immobilien begonnen, dem „HAB US Immobilienfonds 01 GmbH & Co. geschlossene InvKG“. Die Anlagebedingungen dieses AIFs wurden im Dezember 2016 bzw. die ergänzten Anlagebedingungen im September 2017 von der BaFin genehmigt, der Verkaufsprospekt wird voraussichtlich im November/Anfang Dezember 2017 genehmigt werden.

Die wesentlichen Erträge der Gesellschaft werden aus dem Angebot und der Verwaltung von Sachwertfonds generiert; die wesentlichen Aufwendungen setzen sich aus Personal- und Sachkosten zusammen.

Der Sachwertfonds „RE03 Windenergie Finnland“ wurde per 11. Juni 2014, vor Auslaufen der KAGB-Übergangsfrist für diesen Fonds am 21. Juli 2014, geschlossen. In der Folge wurde der Fonds komplett auf die Regeln des KAGB umgestellt.

Die Vertriebsanzeige gemäß § 316 Kapitalanlagegesetzbuch für den Sachwertfonds „RE04 Wasserkraft Kanada“ wurde im Oktober 2013 bei der BaFin eingereicht; die Billigung wurde per 18. September 2014 erteilt. Allerdings verlief der Vertrieb sehr schleppend. U. a. um den Vertrieb erfolgreicher zu gestalten, wurde seitens reconcept 2016 ein Nachtrag geplant.

Im Rahmen der Verhandlungen über den Nachtrag wurde die schwierige wirtschaftliche Lage des RE 04 deutlich. Als sich Anfang September 2016 herausstellte, dass der Einstieg in das Standard Offer Programm (Stromvergütung) erst ab 2020 wieder möglich wäre, wurde klar, dass der RE 04 sehr begrenzte wirtschaftliche Überlebenschancen hat. Dementsprechend hatte die KVG zu handeln. Zunächst wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das den Gesamtkomplex RE 04 aus aufsichtsrechtlicher, allgemein zivilrechtlicher und strafrechtlicher Sicht würdigt. Ausgangspunkt dabei war die Frage, gegen wen der RE 04 welche Ansprüche hat. Diese gesamtschuldnerischen Haftungsverhältnisse wurden auf Basis der vorhandenen Verträge sowie aller Rechnungen des RE 04 der Jahre 2013-2015 analysiert. Über den Sachverhalt wurde des Weiteren die BaFin informiert. Ein entsprechendes Treffen mit dem Referatsleiter und der Sachbearbeiterin fand am 2. November 2016 in Frankfurt statt. Auf Basis des Gutachtens wurden die vertragliche Situation und einzelne Zahlungen dargestellt. Die BaFin stimmte dem Vorschlag der KVG zu, dass zunächst die KVG die Aufklärung des Sachverhaltes weiterbetreiben solle. Ziel sei es, die Einhaltung der in den Anlagebedingungen festgelegten Kostenquote zu erreichen und die Anleger umfassend über die Situation des RE 04 im Rahmen einer Gesellschafterversammlung zu informieren. Auf der Gesellschafterversammlung am 15. Dezember 2016 bot reconcept den Anlegern an, die Anteile zu 85 % zurück zu kaufen. (Vgl. dazu auch den Abschnitt „Nachtragsbericht“.)

3.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

3.3.1 Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2016 wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 720 erzielt (Vorjahr: TEUR 115). Dabei ist die Ertragslage im Wesentlichen geprägt durch die Provisionserträge in Höhe von TEUR 169 (Vorjahr: TEUR 474), die Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 543 (Vorjahr: TEUR 381), andere Verwaltungsaufwendungen in Höhe von TEUR 353 (Vorjahr: TEUR 241), sonstige betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 55 (Vorjahr: TEUR 91) sowie Provisionsaufwendungen in Höhe von TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 70).

Die Provisionserträge resultieren aus abgeschlossenen Dienstleistungs- und Vermögensverwaltungsverträgen mit drei Fondsgesellschaften. Die Provisionsaufwendungen beinhalten im Wesentlichen die Aufwendungen für die Treuhand- und Haftungsvergütungen sowie die Finanzbuchhaltungen der Fondsgesellschaften.

Aufgrund der Inanspruchnahme von Dienstleistungen, insbesondere für die rechtliche Beratung und damit zusammenhängende Kosten, sind im Geschäftsjahr 2016 Aufwendungen in Höhe von TEUR 116 entstanden, die unter den anderen Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen werden. Weitere wesentliche Posten innerhalb der anderen Verwaltungsaufwendungen stellen die Aufwendungen für Gebühren (TEUR 50), Abschluss- und Prüfungskosten (TEUR 46), Mieten (TEUR 30), Versicherungen (TEUR 25) und die Buchführungskosten (TEUR 17) dar.

3.3.2 Vermögens und Finanzlage

Die Gesellschaft weist zum 31. Dezember 2016 eine Eigenkapitalquote von rd. 26 % auf (Vorjahr: 59 %). Der Rückgang der Eigenkapitalquote resultiert aus der Eigenkapitalminderung aufgrund des in 2016 erwirtschafteten Jahresfehlbetrags in Höhe von TEUR 720, die im wesentlichen durch die Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 415 und die Aktivierung der Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 265 kompensiert wurde sowie den Anstieg der Bilanzsumme auf TEUR 580 (Vorjahr: TEUR 325). Die Passiva setzen sich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in Höhe von TEUR 179 (Vorjahr: TEUR 27), dem Eigenkapital in Höhe von TEUR 152 (Vorjahr: TEUR 192), Rückstellungen in Höhe von TEUR 193 (Vorjahr: TEUR 75) sowie übrige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 56 (Vorjahr: TEUR 30) zusammen.

Zur Sicherstellung der Liquidität der KVG haben die Gesellschafter der KVG einen Darlehensrahmen in Höhe von TEUR 300 zur Verfügung gestellt. Das Darlehen wurde im Laufe des Geschäftsjahres sukzessive in Höhe von TUR 419 in Anspruch genommen und ausgezahlt. Die in Anspruch genommenen Beträge wurden im Laufe des Geschäftsjahres sukzessive in Höhe von TEUR 415 auf Basis von Gesellschafterbeschlüssen in Eigenkapital umgewandelt und der Kapitalrücklage zugeführt. Die Umwandlung stellt gemäß 1. Nachtrag zum Darlehensvertrag eine Tilgung der Darlehensschuld dar und lässt den Darlehensrahmen in entsprechender Höhe wiederaufleben. Grundlage für die Umwandlung der Darlehensbeträge ist die von den Gesellschaftern abgegebene (unbegrenzte) Finanzierungszusage, auf Basis derer die Einhaltung der gesetzlichen Eigenkapitalvorschriften auch in defizitären Geschäftsjahren sichergestellt ist. Basierend auf der Finanzierungszusage wurde zum Bilanzstichtag eine Forderung gegen die Gesellschafter in Höhe von TEUR 265 eingebucht.

Das Vermögen der Gesellschaft besteht zum Bilanzstichtag aus Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 265, aus Bankguthaben in Höhe von TEUR 209 (Vorjahr: TEUR 228), Forderungen an Kunden in Höhe von TEUR 71 (Vorjahr: TEUR 90) und anderen Aktiva in Höhe von TEUR 34 (Vorjahr: TEUR 7). Im Geschäftsjahr wurden keine wesentlichen Investitionen in das Anlagevermögen getätigt und sind nach derzeitigem Stand auch nicht für das Geschäftsjahr 2017 geplant.

Die Liquidität der Gesellschaft hat sich wie folgt entwickelt:

2016
TEUR
Jahresfehlbetrag -720
+ Abschreibungen 8
+ Zunahme der Rückstellungen 118
+/- Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge -4
+ Abnahme von Forderungen an Kunden sowie andere Aktiva * 4
– Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sowie anderer Passiva 177
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -418
– Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -1
– Investitionen in das Sachanlagevermögen -12
– Investitionen in das Finanzanlagevermögen -1
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit -13
+ Zuführung zur Kapitalrücklage 415
+ Aufnahme Gesellschafterdarlehen 419
– Tilgung Gesellschafterdarlehen -415
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 419
+/- Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -19
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 228
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 209

* Die Forderungen gegen Gesellschafter aus der Finanzierungszusage wurden ergebnisneutral erfasst und werden somit nicht im Rahmen der Ermittlung des Cashflow nach der indirekten Methode berücksichtigt.

3.3.3 Wesentliche finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Im Geschäftsjahr wurden geringe Provisionserträge und sonstige betriebliche Erträge im Verhältnis zu den bestehenden Aufwendungen erzielt. In dieser Phase des Unternehmens erfolgt die Steuerung des Unternehmens im Wesentlichen über die vorhandene und benötigte Liquidität. Als Folge dessen waren im Geschäftsjahr 2016 die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren die Cashflows. So wurde in 2016 der negative Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR – 418 vollständig durch die Einzahlungen aus der Aufnahme von Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 419 finanziert. Insgesamt ist der Finanzmittelfonds von TEUR 228 um TEUR 19 auf TEUR 209 leicht zurückgegangen.

Eine Steuerung über nichtfinanzielle Leistungsindikatoren ist nicht vorgesehen.

4. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag und bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses sind folgende Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten, die wesentliche Auswirkungen auf die Lage des Unternehmens erwarten lassen:

Sämtliche Anleger der von der Gesellschaft verwalteten reconcept 04 Wasserkraft Kanada GmbH & Co. geschlossene Investmentkommanditgesellschaft („RE04“) haben das ihnen im Dezember 2016 von der reconcept Canada investment GmbH & Co. KG unterbreitete Angebot zum Erwerb ihrer Anteile angenommen. Die reconcept Canada investment GmbH & Co. KG ist somit mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Januar 2017 und dinglicher Wirkung zum 16. März 2017 – mittelbar über die reconcept Treuhand GmbH – die alleinige Gesellschafterin des RE04. In den jeweiligen Kaufverträgen haben sämtliche Anleger auf etwaige Schadensersatzansprüche sowohl gegen die Gesellschaft als auch die verschiedenen involvierten reconcept Gesellschaften verzichtet. Die außerordentliche Gesellschafterversammlung des RE04 vom 13. März 2017 hat die Liquidation der Gesellschaft und eine Ausschüttung in Höhe von 30% des Kommanditkapitals an die Anleger beschlossen.

Am 21. Februar 2017 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemeinsam mit einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bei der Gesellschaft sowie der reconcept GmbH mit einer Sonderprüfung gem. § 14 KAGB begonnen. Gegenstand der Prüfung ist insbesondere der Verdacht, dass (i) die in den Anlagebedingungen des RE 04 festgelegten Initialkosten überschritten wurden und (ii) Konzeptionsleistungen mehrfach abgerechnet wurden. Die externen Prüfer haben ihre Prüfung in den Geschäftsräumen der Gesellschaft am 9. bzw. 29. März 2017 beendet. Die Kosten der Prüfung, deren Gesamthöhe derzeit nicht abschätzbar ist, tragen die Gesellschaft und die Komplementärin des RE04 in einem von der BaFin festzusetzenden Verhältnis. Ob die Gesellschaft nach Abschluss des Verfahrens von der BaFin mit einem Ordnungsgeld belegt wird, ist bisher nicht bekannt, ebenso wenig wie Höhe und Zeitpunkt.

Mit notariellem Vertrag vom 24. April 2017 hat die Gesellschaft ihre 100%-ige Beteiligung an der RE 04 Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) an die reconcept GmbH verkauft und übertragen. Der Kaufpreis betrug € 1.000,00 und entspricht somit dem Beteiligungsansatz.

Mit Klage vom 4. April 2017 hat eine ehemalige Mitarbeiterin die Zahlung eines Bonus in Höhe von € 12.000,00 für das Kalenderjahr 2016 sowie die Korrektur ihres Arbeitszeugnisses verlangt. Mit Klageerweiterungsantrag vom 4. Mai 2017 hat sie ferner im Rahmen einer Stufenklage die Zahlung eines Bonus in Höhe von € 12.000,00 für das Kalenderjahr 2015 verlangt. Mit Zahlung von rd. TEUR 7 im Juli 2017 wurde sich verglichen und der Vorgang beendet.

Mit Wirkung zum 30. Juni 2017 haben die Geschäftsführer der Gesellschaft Dr. Guido Komatsu und Dr. Kristoffer Blydt-Hansen ihre Anstellungsverträge gekündigt. Herr Dr. Kristoffer Blydt-Hansen hat das Unternehmen zum 30. Juni 2017 und Herr Dr. Guido Komatsu zum 31. Juli 2017 verlassen. Die Gesellschafter beabsichtigen nach Auskunft des Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Klaile, das Unternehmen am Standort Hamburg fortzuführen und haben die vakanten Geschäftsleiterpositionen mit Herrn Torsten Schlüter zum 01. Juli 2017 und mit Herrn Hendrik Böhrnsen zum 01. August 2017 wieder besetzt.

5. Prognose, Chancen- und Risikobericht

Im Folgenden wird die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung von Chancen und Risiken erläutert.

5.1. Prognosebericht

Der Geschäftsplan der ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH sieht für das Geschäftsjahr 2017 ein zu emittierendes Eigenkapital (EK) von EUR 41 Mio. vor. Hieraus resultieren einmalige Einnahmen und in der Folge dann laufende Einnahmen aus den einzelnen Fonds.

2017 sollen wesentliche einmalige Erträge aus den zu emittierenden Publikums- und Spezial-AIFs generiert werden. Laufende Gebühreneinnahmen sind aus dem RE 03, dem Garbe Logimac 2 sowie weiteren zu emittierenden Fonds vorgesehen. Das Ergebnis der Gesellschaft wird aufgrund der nach wie vor geringen Anzahl verwalteter Fonds und der daraus resultierenden geringen Erträge während der Anlaufphase belastet werden. Ein ausgeglichenes Ergebnis kann in 2017 noch nicht erwirtschaftet werden. Entsprechend der Prognose geht die Geschäftsführung ab dem Jahr 2018 von einem positiven Ergebnis aus. Der aktuelle Geschäftsplan ist mit den Gesellschafterinnen abgestimmt. Nach momentanem Stand gehen wir von deutlich erhöhten Provisionserträgen als im Vorjahr aus. Sofern die Einnahmen nicht ausreichen, um die laufende Geschäftstätigkeit zu finanzieren, muss dementsprechend die von den Gesellschafterinnen gegebene Finanzierungszusage in Anspruch genommen werden.

Die Prognose erscheint der Geschäftsführung unter den gegebenen Marktbedingungen als realistisch. Die Lage des Unternehmens wird sich voraussichtlich erst in einem Jahr positiver darstellen. Dies ist der im Wirtschaftsbericht bereits dargestellten Anlaufphase geschuldet. Gewinne kann die Gesellschaft erst erzielen, sobald die Erträge aus Angebot und Verwaltung von Fonds die Ausgaben, im wesentlichen Personalkosten, übersteigen.

Durch die strategische Entscheidung der neuen Gesellschafterinnen, die ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH als KVG zu übernehmen, sieht sich die Geschäftsführung der Unterstützung der Gesellschafterinnen, insbesondere der Bildung der notwendigen Kapitalrücklagen sowie der Zurverfügungstellung von Liquiditätsdarlehen, versichert.

5.2. Risikobericht

Das Risikomanagement dient dazu, bewusste Vorgaben zu schaffen, welche Risiken eingegangen werden sollen und eingegangen werden dürfen, ohne den Fortbestand der Gesellschaft zu gefährden. Das Risikomanagement ist daher als die systematische, umfassende, zukunfts- und zielorientierte Steuerung der Risikogesamtposition der Gesellschaft zu verstehen. Die Risikosteuerung und -überwachung obliegt vorrangig dem Risikomanager. Dieser stellt sicher, dass Risiken fortwährend identifiziert, analysiert und bewertet werden. Außerdem überwacht er die Wirksamkeit der beschriebenen Risikosteuerungsmaßnahmen.

Die wesentlichen Risiken im Berichtsjahr, die bei Realisierung Auswirkungen auf den Fortbestand der Geschäftstätigkeit haben und bis hin zur Insolvenz führen können, sind rechtliche und wirtschaftliche Risiken, Reputationsrisiken sowie Platzierungsrisiken.

Das rechtliche Risiko besteht im Wesentlichen aus der Umsetzung des Kapitalanlagegesetzbuches durch die Gesellschaft und in der Anwendung des Gesetzes durch die BaFin und der damit einhergehenden Anforderungen und Produktgenehmigungen.

Wirtschaftliche Risiken ergeben sich aus arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen mit ehemaligen Mitarbeitern der Gesellschaft sowie eines Vorsteuerschadens auf Grund der Anwendung eines Urteils des EuGH hinsichtlich der Umsatzsteuerfreiheit bestimmter Ausgangsleistungen der Gesellschaft. Das ursprünglich betragsmäßig größte wirtschaftliche Risiko, das der Gesellschaft aus einer Rückabwicklung des RE 04 bzw. einer Haftung wegen der überschrittenen Initialkostenquote drohte, hat sich durch den Verzicht sämtlicher Anleger auf etwaige Schadensersatzansprüche gegen die Gesellschaft im Rahmen des Verkaufs ihrer Anteile erledigt.

Reputationsrisiken können der Gesellschaft in Folge der Sonderprüfung der BaFin im Zusammenhang mit dem Fonds RE 04 entstehen. Sofern hier ein Ordnungsgeld verhängt wird, könnte dies der Gesellschaft bei der Akquisition von zukünftigen Projekten schaden. Darüber hinaus haben die Anleger des RE 04 trotz des Rückkaufs ihrer Anteile einen Verlust in Höhe von 15% des Nominalbetrages ihrer Kommanditbeteiligung zuzüglich eines gezahlten Agios erlitten, weshalb sie eventuell zukünftig von der Gesellschaft verwaltetet Fonds meiden könnten. Für den „RE 03 Windenergie Finnland“ besteht das Reputationsrisiko darin, dass die prospektierten Anlageziele auf Grund der Underperformance dauerhaft nicht erreicht werden.

Die wesentlichen Risiken sind an die Geschäftsleitung adressiert und Steuerungsmaßnahmen sind eingeleitet. 2016 sind zwei Schadensfälle aufgetreten. Bei dem RE 03 wurden zwei Windenergieanlagen später als prospektiert in Betrieb genommen, so dass die laufenden Erträge des Fonds niedriger ausfallen werden und er den sog. Early-Bird-Bonus nicht erhalten hat.

Bei dem RE 04 haben sich die Rahmendaten des Investments verändert, da dieser in Folge der verzögerten Projektentwicklung nicht mehr ab dem geplanten Zeitpunkt von den günstigen, staatlich garantierten, Einspeisevergütungen (sog. SOP-Programm) profitieren kann. Dies wäre erst ab 2020 wieder möglich, so dass der Fonds bis dahin lediglich die wesentlich geringeren Marktpreise vereinnahmen könnte. Alle weiteren identifizierten Risiken haben keinen oder keinen signifikanten Einfluss auf den Fortbestand der Gesellschaft. Ungeachtet dieses Risikoberichts können weitere Risiken, die bisher als solche noch nicht erkannt oder als unwesentlich eingestuft wurden, ebenfalls negative Auswirkungen haben.

5.3. Chancenbericht

Die Identifikation und Wahrnehmung von Chancen obliegt dem operativen Management. Diese werden von der Geschäftsführung in regelmäßigen Abständen mit dem Aufsichtsrat und den Gesellschafterinnen diskutiert und Strategien für die zukünftige Ausrichtung der Gesellschaft abgeleitet. Eine aggregierte Sicht der in diesen Strategiegesprächen ermittelten Chancen ist Bestandteil der regelmäßigen Berichterstattung an den Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Wesentliche Chancen ergeben sich aus der Umsetzung des Kapitalanlagegesetzbuches. Durch die mit der Einführung dieses Gesetzes im Jahr 2013 gestiegenen Anforderungen sowohl an Kapitalverwalter als auch an die Produkte können sich für zugelassene Gesellschaften Chancen ergeben. Einerseits ist damit zu rechnen, dass einige Marktteilnehmer das Marktsegment der geschlossenen Publikums-AIF verlassen, um nicht den gesetzlichen Anforderungen genügen zu müssen. Auf diese Weise könnte der Wettbewerb für die bereits zugelassene Gesellschaft abnehmen und der Marktanteil ausgebaut werden; dies gerade unter den neuen Gesellschafterinnen und der damit verbundenen Unabhängigkeit von einem Emissionshaus als Muttergesellschaft. Hieraus verstärkt sich für die bereits zugelassene Gesellschaft die Chance, als Servicegesellschaft für Emissionshäuser zu fungieren, die keine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft gründen, dennoch aber am Markt aktiv bleiben möchten.

 

Hamburg, den 15. Dezember 2017

ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH

Die Geschäftsführung

gez. Torsten Schlüter

gez. Hendrik Böhrnsen

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers:

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) und der delegierten Verordnung (EU) Nr. 231/2013 liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne unsere Beurteilung einzuschränken verweisen wir auf die Ausführungen der Geschäftsführung im Lagebericht unter 5.1. Prognosebericht. Es wird dargestellt, dass die Gesellschaft mindestens noch für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 auf die von den Gesellschafterinnen gegebene unbegrenzte Finanzierungszusage angewiesen ist. Sollte diese Finanzierungszusage gekündigt werden oder nicht bedient werden können, ohne dass weitere Finanzierungsquellen in Anspruch genommen werden können, wäre der Fortbestand der Gesellschaft gefährdet.

 

Hamburg, den 19. Dezember 2017

ESC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Michael Kapitza, Wirtschaftsprüfer

Beatrix Arlitt, Wirtschaftsprüferin

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