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Nach den Stimmenverlusten der AfD bei der Bundestagswahl sowie den Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist der zuletzt nur mühsam unterdrückte Richtungsstreit an der Parteispitze voll entbrannt. Parteichef Jörg Meuthen kündigte heute in Berlin eine schonungslose Analyse möglicher Fehler im Wahlkampf an.

Zur Zukunft der Partei sagte er: „Wir müssen schauen: In welche Richtung bewegt sich diese Partei, kommen wir da auf einen gemeinsamen Nenner oder kommen wir das nicht?“ Unter dem Strich werde man das „als Erfolg nicht vermelden können“, so Meuthen zum Ergebnis der Bundestagswahl.

Die AfD sei mit dem Slogan „Mut zur Wahrheit“ angetreten, dazu gehöre auch, „die Dinge nicht schönzureden“.

„100 Prozent zufrieden mit dem Ergebnis bin ich nicht unbedingt“, so auch Spitzenkandidat Tino Chrupalla, der die Partei seit knapp zwei Jahren als Ko-Vorsitzender gemeinsam mit Meuthen führt. Er sprach dennoch von einem „sehr stabilen Ergebnis“.

Die zweite Spitzenkandidatin Alice Weidel sagte, dass sie sich das Ergebnis „nicht schlechtreden lasse, von niemandem“. Auf die Frage, wie sie zu Meuthen stehe, sagte sie: „Er ist ein Charakterkopf. Ich habe immer sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet.“ Das klang schon ein wenig so, als sei Meuthen in der AfD schon Vergangenheit.

Die AfD hatte bei der Bundestagswahl gestern zwar ihr intern angepeiltes Ziel, mindestens zehn Prozent der Zweitstimmen zu gewinnen, erreicht. Sie blieb jedoch sowohl im Bund, wo sie laut dem vorläufigen Ergebnis 10,3 Prozent holte, als auch bei den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin unter ihren Stimmanteilen der jeweils zurückliegenden Wahlen.

Im Osten, wo die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Rechtsaußen-Strömung der Partei besonders stark ist, holte sie insgesamt deutlich bessere Ergebnisse als im Westen. In Sachsen und Thüringen schaffte es die Partei mit rund einem Viertel der Zweitstimmen auf Platz eins, in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf Platz zwei.

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