Keine Frage, die alten Bundesländer sind nicht die Parteihochburgen für die AfD. Trotzdem zeigt dieses Wahlergebnis auch, dass eine Partei, die keine Perspektiven aufzeigen kann und innerlich auch zerstritten ist, vom Wähler abgestraft wird. Die AfD wird es trotzdem natürlich nicht zerreißen; dafür ist man in den ostdeutschen Landesparlamenten noch zu stark vertreten.
Im Jahr 2020 wird, wenn es nicht in Thüringen noch eine Wende geben sollte, keine weitere Wahl zu einem Landtag oder einer Bürgerschaft anstehen. Erst 2021 wird dann ein „Superwahljahr“.
Was kommen wird, sind in diesem Jahr noch Kommunalwahlen in Bayern und in NRW. In Bayern wird dies ein erster Stimmungstest für Markus Söder und seine Koalition mit den Freien Wählern.
Übrigens wird nächsten Sonntag in Leipzig ein neuer Oberbürgermeister gewählt. In Leipzig gibt es derzeit dazu eine klare Wechselstimmung in der Bevölkerung, weg vom SPD-Kandidaten Burkhard Jung hin zum CDU-Kandidaten Sebastian Gemkow.
Bereits im ersten Wahlgang hatte Herausforderer Sebastian Gemkow mehr Stimmen von den Leipzigern erhalten als Amtsinhaber Burkhard Jung. Das war ein klares Zeichen, dass die Leipziger eine politische und personelle Veränderung im Rathaus wollen. 30 Jahre SPD sind genug.
Jene SPD, die in Leipzig mittlerweile zu einer Splitterpartei geworden ist, die Politik nicht mehr mitbestimmen kann. Trotzdem, auch das sei ganz klar gesagt, hat Burkhard Jung zehn Jahre einen anständigen Job gemacht.
Die letzten vier Jahre jedoch hatte man das Gefühl, dass das Leipziger Rathaus zu einer Komfortzone für Burkhard Jung geworden war. Er hat sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht.
Nachgetragen wird Jung in der Leipziger Bevölkerung natürlich auch noch, dass er Leipzig vor knapp anderthalb Jahren in Richtung Berlin verlassen wollte, um einen hochdotierten Job im Ostdeutschen Sparkassen Verband anzutreten. Gewählt wurde Jung auch hier nicht. Wiederholt sich das am 1. März 2020 in Leipzig?
Sebastian Gemkow macht es genau andersherum. Er verlässt, wenn er ins Amt des Leipziger Oberbürgermeisters gewählt werden sollte, einen Ministerposten in Dresden, um der Stadt zu dienen, in der er geboren wurde.
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