Auf dem Bundesparteitag der AfD in Essen haben die Delegierten erneut Tino Chrupalla an die Spitze der Partei gewählt. Der 47-jährige Bundestagsabgeordnete erhielt rund 83 Prozent der Stimmen und bleibt damit einer der beiden gleichberechtigten Parteivorsitzenden.
Als zweite Vorsitzende soll wie erwartet Alice Weidel bestätigt werden. Die 43-jährige Fraktionsvorsitzende im Bundestag hatte den Parteitag mit einer harschen Attacke auf die Ampel-Regierung eröffnet. Deutschland sei „zu einem Ponyhof verkommen“, kritisierte Weidel in ihrer Rede und forderte Neuwahlen.
Weidel verteidigte auch die Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz als „rechtsextremistischen Verdachtsfall“. Sie sprach sich dafür aus, die Behörde in dieser Form abzuschaffen.
Vor der Grugahalle in Essen, in der der AfD-Parteitag stattfindet, haben sich unterdessen tausende Menschen versammelt, um gegen die Partei zu protestieren. Sie machen damit ihren Unmut über den rechtspopulistischen Kurs der AfD deutlich.
Insgesamt zeichnet sich ab, dass die AfD-Spitze weiterhin von den beiden umstrittenen Politikern Chrupalla und Weidel dominiert wird. Beide vertreten einen zunehmend radikalen Kurs, der bei Teilen der Bevölkerung auf große Ablehnung stößt.
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