Die Nominierung der AfD-Kandidaten für die bevorstehende Europawahl hat für Kontroversen gesorgt. Nach zwei Wochenenden des Auswahlprozesses in Magdeburg wurden 35 Kandidaten nominiert, mit Maximilian Krah an erster Stelle. Medienberichte deckten jedoch Unstimmigkeiten in den Lebensläufen einiger Kandidaten auf, was die Parteispitze veranlasste, alle Lebensläufe zu überprüfen. Das Ergebnis soll heute im Bundesvorstand besprochen werden.
Sollten falsche Angaben bestätigt werden, müsste die gesamte Wahlliste neu aufgestellt werden, so Verfassungsrechtler Michael Brenner. Die AfD selbst stimmt dieser Ansicht zu. Besondere Aufmerksamkeit erregten die Kandidaten Arno Bausemer und Mary Khan-Holoch. Erste Recherchen legen nahe, dass beide möglicherweise falsche Angaben zu ihrer beruflichen und akademischen Laufbahn gemacht haben.
Der Fall hat bereits parteiintern für Unruhe gesorgt. Ein internes Dokument des AfD-Bundesvorstands zeigt, dass man sich des Image-Schadens bewusst ist. Darüber hinaus sind gegen den Spitzenkandidaten Krah Ermittlungen der Rechtsanwaltskammer Tübingen eingeleitet worden, deren Natur jedoch unklar ist.
Die AfD steht nun vor einer kritischen Prüfung ihrer Kandidatenliste, die sowohl ihre Glaubwürdigkeit als auch ihre Zukunftsaussichten beeinflussen könnte.
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