Die BaFin hat am 11.12.2015 die Agrofinanz aufgefordert, das von ihr unerlaubt betriebene Einlagengeschäft einzustellen und unverzüglich den Anlegern ihr Geld zurück zu zahlen. Dann folgt die ausdrückliche Klarstellung der BaFin, dass es für die Rückabwicklung nicht ausreichend ist, wenn der bisherige Vertrag gekündigt und ein anderer, den Kapitalgeber schlechter stellender Vertrag, abgeschlossen wird. Mit dem Angebot der Agrofinanz an ihre Anleger, die Verträge von der Farm Capital Management GmbH zu übernehmen, verstößt die Agrofinanz gegen die Anordnung der BaFin. Damit dürften auch die neuen Verträge ungültig und jederzeit kündbar sein.
Lässt sich die BaFin austricksen? Argofinanz in neuem Gewand!
Vermutlich versucht die Agrofinanz trickreich, die Anordnung der BaFin zu umgehen. So wurde umgehend die neue FCH Farm Capital Holding gegründet. Im Impressum findet man nicht mehr Anthony Berends und Bram Holthausen, sondern den Vertriebsleiter der Agrofinanz, Stefan von Ühm. Der Inhaber der Domain der Farm Capital ist aber nach wie vor die Agrofinanz. Auch die Adresse ist identisch. Im Prinzip die alte Agrofinanz in neuem Gewand.
Neuer Vertrag mit Farm Capital deutlich schlechter als Vertrag mit Agrofinanz
Die Kunden der Agrofinanz sind mit einem Rundschreiben über die Situation informiert worden. Um die „lukrativen“ Geschäfte zu retten, soll der Vertrag mit der Agrofinanz gekündigt und ein neuer Vertrag mit der Farm Capital Management GmbH abgeschlossen werden. Dieser ist allein durch die Nachrangigkeit deutlich schlechter. Die Farm Capital Management ihrerseits ist eine Tochter der Farm Capital Holding GmbH, die durch Stefan von Ühm gegründet wurde. Offenkundig war man auf diese Situation bereits vorbereitet. Jedem Anleger muss allerdings klar sein, dass sein Vertrag gegen die Anordnung der BaFin verstößt.
Kann Anleger der Agrofinanz tatsächlich Eigentümer der Bäume werden?
Resch Rechtsanwälte verfolgen seit geraumer Zeit das Angebot der Agrofinanz mit großer Skepsis. Das Angebot ist intransparent. Es bestehen große Zweifel, dass die Kunden der Agrofinanz tatsächlich und rechtlich Eigentum an den Bäumen erwerben können.
Wo befinden sich die Plantagen der Agrofinanz?
Es ist wohl davon auszugehen, dass die Bäume auf einem Grundstück der Titan agri S.A. stehen, einer Tochtergesellschaft der Kronos Agri Holding. Dies ist eine holländische Gesellschaft. Bei der Kronos Agri kann man lesen, dass dort Futtergetreide, Palmöl, Zucker und Reis angebaut werden. Das Unternehmen besitzt in Puebloviejo in der Region Los Rios. Die Kronos Agri schreibt, dass sie einen 500 Hektar großen Landbesitz in der Provinz Los Rios nahe der Ortschaft Puebloviejo bearbeitet. Es liegt also der Verdacht nahe, dass es die Anzahl der von Agrofinanz genannten Plantagen gar nicht geben kann. Es sei denn, die Agrofinanz würde ihre Ölpalmen in mehreren Etagen anbauen.
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