In Erwartung neuer Proteste hat die ägyptische Regierung in der Hauptstadt Kairo tausende Polizisten in Stellung gebracht.Die Beamten bewachten wichtige Verkehrswege, das Gebäude des staatlichen Fernsehens und den Sitz der regierenden Nationaldemokratischen Partei.
Das Innenministerium erklärte in einer Stellungnahme, die Polizei werde keine Versammlungen, Märsche oder Proteste tolerieren. Offenbar wurden die Sicherheitskräfte angewiesen, bei ersten Anzeichen neuer Proteste umgehend Gewalt anzuwenden.
Auf die inhaltlichen Forderungen der Demonstranten, die verschiedenen politischen Gruppierungen angehören, ging die Regierung nicht ein. Die Demonstranten hatten höhere Löhne und Meinungsfreiheit gefordert. Sie protestierten gegen die in den Behörden weit verbreitete Korruption. Einige von ihnen forderten auch den Rücktritt von Präsident Husni Mubarak. Eine pro-demokratische Jugendbewegung rief für Mittwoch zu weiteren Protesten auf. Die oppositionelle Bewegung, die bereits zu den regierungskritischen Protesten vom Dienstag aufgerufen hatte, forderte auf ihrer Seite im Online-Netzwerk Facebook die Ägypter auf, sich auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo zu versammeln. Die Demonstranten müssten den Platz «erneut erobern».
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