Natürlich macht der sogenannte Fortschritt auch nicht vor den Fonds halt. Wen wundert es da, dass man auch hier die Möglichkeit erhält, seinen Fondsanteil online zu zeichnen. Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, denn viele Geschäfte verlagern sich mittlerweile in den Onlinebereich. Trotzdem finden wir, dass dies der falsche Weg ist und die BaFin hier ein „waches Auge“ haben sollte. Fonds sind sehr komplexe Finanzprodukte, die aus unserer Sicht erklärungsbedürftig sind.
Da reicht es nicht nur, mit ein paar Klicks zu sagen, „ich habe das verstanden“. Aus unserer Sicht muss hier eine qualifizierte Beratung durch einen Vermittler mit entsprechenden Ausbildungen und Genehmigungen erfolgen und zwar Face to Face. Im Gespräch kommen schließlich oft spontane Rückfragen, die sich sofort beantworten lassen. Online ist es aus unserer Sicht nicht möglich, eine Beratungsqualität anzubieten, die den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird. Die BaFin sollte auf diese Entwicklung ein waches Auge haben, vor allem was die Beratungsprotokolle anbetrifft.
Wir haben in der Vergangenheit so manches Onlineangebot gesehen, bei dem Anleger nahezu auf sämtliche Rechte aus einer fehlerhaften Beratung verzichten sollten. Dies ist aus unserer Sicht kein guter Weg und auch nicht förderlich, um das Vertrauen in Kapitalanlagen zu fördern. Gerade bei komplexen Kapitalanlagen finden wir eine qualifizierte fachliche Beratung heute wichtiger denn je. Manche Prospekte haben 500 Seiten und mehr. Das online zu beraten, sehen wir als „fast unmöglich“ an.
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