Als erste große Fluggesellschaft weltweit hat Air New Zealand ihr ambitioniertes Ziel zur CO2-Emissionsreduktion aufgegeben. Die ursprünglich geplante Senkung um 28,9 Prozent bis 2030 wird nicht realisiert. Hauptgründe sind Lieferengpässe bei treibstoffsparenden Flugzeugen und unzureichende Verfügbarkeit nachhaltiger Treibstoffe.
Herausforderungen der Luftfahrtindustrie:
1. Produktionsprobleme bei Airbus und Boeing verzögern die Auslieferung effizienter Flugzeuge.
2. Begrenzte Kapazitäten für die Herstellung von „Sustainable Aviation Fuels“ (SAF).
3. Hohe Kosten und technische Schwierigkeiten bei der Skalierung von SAF-Produktion.
Trotz des Rückschlags hält Air New Zealand am branchenweiten Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 fest. CEO Greg Foran deutet an, dass die bestehende Flotte möglicherweise länger als geplant im Einsatz bleiben muss.
Globaler Kontext:
– 2022 vereinbarten 184 ICAO-Mitgliedsstaaten das Ziel von Netto-Null-Emissionen im internationalen Luftverkehr bis 2050.
– Viele Airlines setzen auf SAF zur Emissionsreduktion, doch Produktion und Verfügbarkeit bleiben problematisch.
Neuseeländischer Hintergrund:
Die konservative Regierung Neuseelands hat kürzlich mehrere Umweltschutzmaßnahmen zurückgenommen, was die Erreichung nationaler Klimaziele gefährdet.
Expertenmeinungen:
Trotz Verständnis für die Herausforderungen sehen Fachleute die Entscheidung von Air New Zealand kritisch und betonen die Notwendigkeit von Branchenführern im Klimaschutz.
Im Gegensatz dazu hält die AUA (Austrian Airlines) an ihren Klimazielen fest und plant bis 2028 eine vollständige Umstellung ihrer Langstreckenflotte auf effizientere Boeing 787-9 „Dreamliner“.
Die Entscheidung von Air New Zealand unterstreicht die komplexen Herausforderungen, denen sich die Luftfahrtindustrie im Kampf gegen den Klimawandel gegenübersieht, und könnte ein Vorbote für ähnliche Entscheidungen anderer Airlines sein.
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