Moderator: Guten Tag, heute haben wir Martina Pistorus, Rechtsexpertin im Miet- und Wohnungsbau, bei uns im Studio. Martina, wir haben in letzter Zeit viel über die neuen Airbnb-Regelungen in New York gehört. Können Sie uns einen Einblick geben, was es für Touristen und Anbieter bedeutet?
Martina Pistorus: Selbstverständlich. Das neue Gesetz in New York hat vor allem zwei Hauptpunkte: Erstens müssen Vermieter, die ihre Unterkunft für weniger als 30 Tage anbieten wollen, bei der Stadt registriert sein. Zweitens dürfen sie während der Vermietung nur zwei Gäste beherbergen und müssen in der Unterkunft anwesend sein.
Moderator: Was steckt dahinter? Warum hat die Stadt New York diese Schritte unternommen?
Martina Pistorus: Die Stadt argumentiert, dass der angespannte Wohnungsmarkt durch die Einschränkung von Kurzzeitvermietungen entlastet werden könnte. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Meinungen. Einige Anbieter sind natürlich verärgert, denn sie sehen ihre Einnahmequelle in Gefahr.
Moderator: Was sagen Sie zu der Kritik, dass diese Regelung eher die professionellen Airbnb-Vermieter trifft, während die ursprüngliche Idee der Plattform – nämlich der Tausch von Privat zu Privat – unberührt bleibt?
Martina Pistorus: Es ist tatsächlich so, dass viele „Giga-Hosts“, also Vermieter mit vielen Wohnungen, ein Problem für den Wohnungsmarkt darstellen könnten. Sie entziehen den Einheimischen potenziellen Wohnraum. Aber es gibt auch viele Privatpersonen, die Airbnb nutzen, um ihre eigene Miete zu finanzieren, während sie zum Beispiel geschäftlich unterwegs sind. Das Gesetz trifft also beide Seiten.
Moderator: Was bedeutet das für Touristen, die bereits eine Unterkunft in New York gebucht haben?
Martina Pistorus: Wenn sie bis zum 1. Dezember anreisen, ändert sich für sie nichts. Bei späterer Ankunft werden die Buchungen von Airbnb storniert, und das bereits bezahlte Geld wird zurückerstattet.
Moderator: Und wie wirkt sich das auf den Hotelmarkt in New York aus?
Martina Pistorus: Hotels könnten durchaus davon profitieren. Viele haben lange gegen die Ausbreitung von Airbnb gekämpft. Sie argumentieren, dass sie höhere Steuern zahlen und strengere Hygiene- und Sicherheitsstandards erfüllen müssen, während Airbnb-Vermieter bisher recht unkontrolliert agieren konnten.
Moderator: Vielen Dank, Martina, für diesen umfassenden Überblick. Es wird sicherlich interessant sein zu beobachten, wie sich die Situation weiter entwickelt.
Martina Pistorus: Gern geschehen. Es bleibt in der Tat eine spannende Entwicklung, die wir im Auge behalten sollten.
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