Man muss schon den Kopf schütteln, wenn man die aktuelle Diskussion um Hubert Aiwanger hört und liest. Man fragt sich wirklich, was manchen Menschen daran Spaß macht, andere psychisch zu jagen, wissend, dass es sich hier, wenn überhaupt, um eine mögliche Jugendsünde handeln könnte. Ganz ehrlich, ich bin Jahrgang 1957, also auch Nachkriegsgeneration, und ja, mein Vater und mein Opa waren im Krieg und haben oft davon erzählt. Für mich war das damals alles schwer zu verstehen. Ich habe weder die eine noch die andere Seite verurteilt. Warum auch?
Mal ganz ehrlich, in den 70er Jahren gab es in den alten Bundesländern eine Zeit, in der viele Judenwitze erzählt wurden. Als Jugendlicher haben auch wir darüber geschmunzelt, weil wir das nicht erlebt haben. Erst als ich älter wurde und mich mit all diesen Dingen auseinandergesetzt habe, wurde mir wirklich klar, was da alles mit Menschen passiert ist und was man ihnen angetan hat.
Auch Aiwanger war damals ein Jugendlicher und wenn man versuchen würde, alle Jugendsünden unserer Politiker öffentlich zu machen, könnte es sein, dass wir den einen oder anderen Politiker nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen würden. Wenn man sich all diese „ehemaligen Mitschüler“ und Organisationen anschaut, die jetzt Stellung beziehen, kann man wirklich das Kotzen bekommen. Auch wenn ich sicher kein Wähler der Freien Wähler bin, aber was man menschlich mit Aiwanger gerade macht, ist nicht in Ordnung. Es wird so getan, als hätte Aiwanger all das nicht als Jugendlicher, sondern als Politiker getan. Es ist nichts mehr als ein Wahlkampfgetöse. Söder erhofft sich mehr Stimmen für die CSU, die Grünen und die SPD hoffen, dadurch mehr Stimmen zu bekommen. Politik ist und bleibt ein dreckiges Geschäft.
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