Die Manipulation von Aktienkursen ist illegal und verstößt gegen die Gesetze der meisten Länder, insbesondere gegen Vorschriften von Finanzaufsichtsbehörden wie der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) in den USA oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland. Es gibt verschiedene Methoden, die verwendet werden, um den Aktienkurs zu manipulieren, und alle diese Praktiken sind strafbar. Hier sind einige der häufigsten illegalen Methoden:
1. Insiderhandel
Beim Insiderhandel nutzen Personen nicht-öffentliche, vertrauliche Informationen über ein Unternehmen, um sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen. Wenn jemand beispielsweise Zugang zu Informationen über bevorstehende Fusionen, Übernahmen oder finanzielle Ergebnisse hat, kann er oder sie Aktien kaufen oder verkaufen, bevor die Öffentlichkeit von diesen Informationen erfährt. Dies kann den Aktienkurs beeinflussen.
2. Pump-and-Dump
Beim „Pump-and-Dump“-Schema kaufen Betrüger Aktien eines kleinen, oft wenig gehandelten Unternehmens zu einem niedrigen Preis und beginnen dann, den Aktienkurs künstlich durch falsche oder irreführende Informationen in die Höhe zu treiben („Pump“). Nachdem der Kurs erheblich gestiegen ist, verkaufen sie ihre Aktien mit Gewinn („Dump“), während der Kurs dann meist dramatisch sinkt und andere Investoren Verluste erleiden.
3. Short-and-Distort
Diese Methode ähnelt dem „Pump-and-Dump“, aber hier spekulieren die Betrüger auf fallende Kurse. Sie verkaufen Aktien leer (Short Selling) und verbreiten dann negative Gerüchte oder falsche Informationen über das Unternehmen, um den Aktienkurs zu senken. Sobald der Kurs gefallen ist, kaufen sie die Aktien zu einem niedrigeren Preis zurück, um die Leerverkäufe zu decken, und erzielen so einen Gewinn.
4. Wash Trading
Beim Wash Trading werden künstliche Transaktionen zwischen verschiedenen Konten durchgeführt, die im Grunde keine echten Marktgeschäfte darstellen. Händler kaufen und verkaufen dieselbe Aktie gleichzeitig über verschiedene Konten, um ein höheres Handelsvolumen zu simulieren und damit den Eindruck zu erwecken, dass die Aktie stark gehandelt wird. Dies kann den Kurs in die Höhe treiben oder stabilisieren, obwohl es keine echten Käufer gibt.
5. Spoofing
Spoofing ist eine Form der Marktmanipulation, bei der ein Händler große Kauf- oder Verkaufsaufträge in den Markt einbringt, ohne die Absicht, diese tatsächlich auszuführen. Diese Aufträge sollen den Eindruck erwecken, dass es eine große Nachfrage oder ein großes Angebot gibt. Nachdem der Aktienkurs aufgrund dieser scheinbaren Nachfrage in die gewünschte Richtung bewegt wurde, zieht der Spoofer die Aufträge zurück und profitiert von der Kursänderung.
6. Churning
Beim Churning wird übermäßiger Handel durch einen Broker durchgeführt, um Provisionen zu generieren. Dies kann die Liquidität einer Aktie manipulieren und manchmal den Aktienkurs beeinflussen. Es schadet in erster Linie dem Kunden, dessen Konto durch die unnötigen Transaktionen belastet wird, aber es kann auch den Markt verfälschen.
7. Gerüchte und falsche Nachrichten (Fake News)
Gerüchte und falsche Nachrichten können verwendet werden, um den Aktienkurs zu manipulieren. Beispielsweise könnten betrügerische Akteure gefälschte Berichte über eine Übernahme, eine bevorstehende Fusion oder große Gewinne verbreiten, um den Aktienkurs zu beeinflussen. Diese Taktiken werden oft online über soziale Medien oder Foren verbreitet.
8. Cornering (Ecke bilden)
Hierbei kaufen Manipulatoren so viele Anteile eines bestimmten Unternehmens, dass sie den Markt kontrollieren und somit das Angebot künstlich verknappen. Dies zwingt andere Investoren, zu überhöhten Preisen zu kaufen, was den Kurs manipuliert.
9. Front Running
Front Running tritt auf, wenn ein Broker oder Händler im Voraus weiß, dass ein großer Kunde beabsichtigt, eine beträchtliche Anzahl von Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Der Broker nutzt diese Informationen aus, indem er selbst vorher in die Aktie investiert und dann nach dem Kursanstieg oder -rückgang aufgrund des großen Auftrags des Kunden verkauft.
10. High-Frequency Trading (Hochfrequenzhandel)
Einige Formen des Hochfrequenzhandels können auch zur Marktmanipulation verwendet werden. Hierbei nutzen Trader extrem schnelle Computer und Algorithmen, um minimale Kursbewegungen auszunutzen. Dies kann den Aktienkurs in sehr kurzen Zeiträumen manipulieren, was kleinere Investoren benachteiligt.
Konsequenzen und Strafen
Die Manipulation von Aktienkursen ist illegal und wird streng verfolgt. Finanzaufsichtsbehörden wie die SEC oder BaFin überwachen die Märkte und können Bußgelder, Handelsverbote und sogar Gefängnisstrafen verhängen. Die Strafen hängen von der Schwere des Verstoßes ab, aber in schwerwiegenden Fällen drohen den Tätern Haftstrafen von mehreren Jahren sowie erhebliche finanzielle Sanktionen.
Das Ziel dieser Gesetze ist es, die Integrität der Finanzmärkte zu schützen und sicherzustellen, dass alle Investoren fair behandelt werden. Manipulation untergräbt das Vertrauen in die Märkte und schadet sowohl privaten als auch institutionellen Anlegern.
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