Aktien sind nicht gleich Aktien. Wenn Sie an der Börse investieren wollen, können Sie dies auf verschiedene Arten tun:
Einzelaktien: Das Spekulieren mit Einzelaktien ist eine Sache für Kenner. Erfahrungsgemäß sind wenige Einzelaktien aus nur einem oder wenigen Ländern und Branchen deutlich riskanter als weltweit streuende Aktienfonds. Außerdem müssen Sie selbst entscheiden, welche Aktien sie kaufen wollen. Diese Entscheidung setzt ein hohes Maß an Fachwissen voraus.
Aktienfonds: Bei herkömmlichen Aktienfonds versuchen Fondsmanager, ein Portfolio besonders aussichtsreicher Aktien zusammenzustellen, in das sie dann hoffentlich gewinnbringend investieren. Doch zahlreiche Studien belegen, dass die Erträge der meisten dieser Fonds auf lange Sicht enttäuschend ausfallen. Das liegt vor allem an den hohen Kosten der Fonds für das Management und den Vertriebsprovisionen für Banken und Fondsvermittler. Schließlich wollen ja nicht nur Sie an Ihren Aktien verdienen …
ETFs (Exchange Traded Fund): Wenn Aktien für Sie grundsätzlich in Frage kommen, empfehlen wir ausschließlich Aktien-ETFs. ETFs sind börsengehandelte Indexfonds. Sie investieren also quasi in einen Aktienindex, wie beispielsweise den Deutschen Aktienindex (DAX). Dementsprechend erzielen Sie in etwa die Erträge, die der Dax oder ein anderer Index an der Börse im Jahr zulegen.
- Die ETF-Kosten sind im Gegensatz zu herkömmlichen Aktienfonds sehr niedrig. Das liegt daran, dass bei einem ETF kaum Managementkapazität benötigt wird, da dieser ja nur einen Aktienindex nachbildet.
- Auch die Transaktionskosten sind sehr gering. Da ausschließlich ein Aktienindex abgebildet wird, fallen, anders als bei herkömmlichen Fonds, keine Kosten für den Handel mit Aktien an.
- Keine Provisionen für Banken oder Finanzvertriebe.
Die jährlich wiederkehrenden Kosten für ETFs liegen häufig nur bei ungefähr 0,2 Prozent des angelegten Kapitals. Zum Vergleich: Bei herkömmlichen Fonds belaufen sich diese Kosten in der Regel auf über zwei Prozent (inklusive weiterer Kosten). Diese Kosten sind nicht zu unterschätzen. Zwei Prozent laufende Kosten pro Jahr fressen über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren die Hälfte Ihres Vermögenszuwachses auf.
Bei der Auswahl eines geeigneten ETFs unterstützen wir Sie gerne in unserer persönlichen Beratung. Eine aktuelle Liste erhalten Sie aber auch auf den Seiten der Stiftung Warentest. Darauf sollten Sie grundsätzlich achten:
- Breite Streuung: Wählen Sie einen ETF, der einen Aktienindex mit Unternehmen aus der ganzen Welt abbildet. So minimieren Sie das Risiko.
- Einfach halten: Natürlich können Sie auch verschiedene ETFs kombinieren. Aber warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
- Thesaurierende ETFs: Diese ETFs investieren Ihre Erträgen automatisch in neue Aktien. So profitieren Sie stärker vom Zinseffekt. Wird die Dividende am Jahresende auf Ihr Girokonto überwiesen, spricht man von einem ausschüttenden ETF.
- Fondsvolumen: Investieren Sie in ETFs mit einem großen Volumen. Bei kleinen Fonds mit einem Volumen unter 100 Millionen Euro besteht die Gefahr, dass diese geschlossen werden, Sie also ungeplant Ihre Fonds-Anteile verkaufen und durch neue ersetzen müssen. Das verursacht unnötige Kosten. Außerdem sind bei sehr kleinen Fonds die jährlichen Kosten meist etwas höher.
- Einmalig oder Sparplan? Wenn Sie einmalig eine feste Summe investieren wollen, macht es aufgrund der Kaufkosten Sinn, mindestens 1000 Euro anzulegen. Wollen Sie lieber regelmäßig eine feste Summe investieren, empfiehlt sich ein ETF-Sparplan. Diese gibt es bereits ab 25 Euro monatlich. ETF-Sparpläne sind in der Regel sehr kostengünstig und flexibel.
Einen ersten Überblick über den Aktienmarkt vermitteln wir Ihnen in unserem Vortrag „Aktienfonds, ETFs & Co. für Einsteiger“. Was verbirgt sich eigentlich hinter Begriffen wie Dax, ETF oder Indexfonds? Wir verraten Ihnen die Spielregeln und geben Ihnen wichtige Hinweise an die Hand, um an den Finanzmärkten nicht ins Fettnäpfchen zu treten.
Eine wichtige Stellschraube im Vermögensaufbau ist die Entscheidung, wie viel vom Ersparten relativ sicher, dafür aber derzeit kaum verzinst angelegt werden soll und welcher Teil in riskantere Geldanlagen investiert werden kann, die möglicherweise mehr abwerfen.
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