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Der Ausstieg eines Großaktionärs versetzt Netflix einen weiteren Schlag. Die Aktien der Onlinevideothek sind heute laut Reuters um 4,4 Prozent gefallen, nachdem sie gestern wegen eines überraschenden Kundenschwunds 35 Prozent eingebrochen waren. Pershing Square, der Hedgefonds des Milliardärs William Ackman, stieß den Angaben zufolge seine 3,1 Millionen Netflix-Papiere ab und nahm dabei einen Verlust von 400 Millionen Dollar (369 Mio. Euro) in Kauf.

Netflix verlor eigenen Angaben zufolge im Auftaktquartal erstmals seit über zehn Jahren Kunden und erwartet, dass sich der Negativtrend im laufenden Vierteljahr verstärkt. Netflix hatte Ende März weltweit knapp 222 Millionen Abos.

Während Netflix schwächelte, hat der US-Konkurrent HBO („Game of Thrones“) zu Jahresbeginn starkes Nutzerwachstum verbucht. Im ersten Quartal steigerten der Bezahlsender und sein Streamingservice HBO Max die Abonnentenzahl unterm Strich um drei Millionen auf nun knapp 77 Millionen Kundinnen und Kunden.

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Tech-Milliardär Elon Musk hat nach eigenen Angaben Finanzierungszusagen über 46,5 Milliarden Dollar (42,9 Mrd. Euro), um ein Übernahmeangebot für Twitter auf die Beine zu stellen. Er erwäge, ein formelles Gebot an alle Aktionäre für die ausstehenden Aktien des Onlinedienstes zu starten, hieß es in einer Mitteilung bei der Börsenaufsicht SEC heute.

Musk habe Zusagen für Kredite über gut 25 Milliarden Dollar und wolle darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen. Der 50-Jährige hatte vergangene Woche angekündigt, dass er Twitter kaufen und von der Börse nehmen wolle. Er nannte dabei einen Preis von 54,20 Dollar pro Aktie, was einem Gesamtwert von rund 43 Milliarden Dollar entspräche.

Weiter Zweifel an Umsetzbarkeit

Der Twitter-Verwaltungsrat setzte daraufhin eine Abwehrmaßnahme in Gang, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald ein Aufkäufer wie Musk die Marke von 15 Prozent überschreitet. Das würde seine Beteiligung verwässern. Musk kaufte sich in den vergangenen Monaten einen Anteil von rund neun Prozent des Unternehmens zusammen. Zugleich hält sich Twitter die Möglichkeit offen, bei einem passenden Preis einem Deal zuzustimmen.

Anleger zweifeln laut dpa auch nach Bekanntgabe der Finanzierungszusagen daran, dass Musk ans Ziel kommen wird: Die Twitter-Aktie lag im frühen US-Handel mit einem Plus von 0,3 Prozent bei gerade einmal rund 47 Dollar. Tesla-Chef Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Das Vermögen besteht aber fast ausschließlich aus Aktien des Elektroautoherstellers und seiner Weltraumfirma SpaceX, sodass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste.

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