Im kürzlich geführten Interview mit der BILD äußerte sich Burkhard Jung, der Oberbürgermeister von Leipzig und Vize-Präsident des Deutschen Städtetags, zur umstrittenen Frage der Zusammenarbeit mit der AfD auf lokaler Ebene. Er machte dabei deutlich, dass gemeinsame Abstimmungen im Stadtrat nicht als Zusammenarbeit zu werten seien und er unabhängig von der Parteizugehörigkeit positiv auf gute Anträge reagieren werde.
Die Diskussion über eine mögliche Kooperation mit der AfD ist aktuell besonders brisant, da CDU-Chef Friedrich Merz erst kürzlich widersprüchliche Aussagen zu diesem Thema gemacht hatte.
Oberbürgermeister Jung betonte, dass er keinerlei Verantwortung für das Abstimmungsverhalten anderer Abgeordneter trage und dass es bereits in der Vergangenheit Koalitionen und Abstimmungen mit verschiedenen Parteien gegeben habe.
Bezüglich der Frage, ab wann Zusammenarbeit beginnt, unterstrich Jung, dass er keine Zugeständnisse an die AfD machen werde, um politische Mehrheiten zu erzielen. Für ihn sei Politik eine Frage der Haltung, und er werde während seiner Amtszeit keine AfD-Vertreter in der Verwaltung zulassen.
Der Oberbürgermeister beabsichtigt, die AfD durch kontinuierliche Argumentation zu entkräften und deutlich zu machen, dass ihre einfachen Antworten für komplexe politische Probleme nicht geeignet seien. Als Stadt Leipzig könne er beispielsweise nicht eigenmächtig über die Aufnahme von Flüchtlingen entscheiden, da dies eine staatliche Pflichtaufgabe sei.
Die Frage der Zusammenarbeit mit der AfD bleibt somit ein wichtiges und kontroverses Thema in der deutschen Politik, insbesondere auf kommunaler Ebene, wo politische Entscheidungen unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der Bürger haben.
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