Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hat ihren jüngsten Bericht veröffentlicht, der signifikante Veränderungen im europäischen Drogenkonsum aufzeigt.
Haupterkenntnisse:
1. Todesfälle:
– 2022: Schätzungsweise 6.392 drogenbedingte Todesfälle in der EU
– Anstieg gegenüber 2021 (6.166 Fälle)
– Opioide waren in etwa zwei Dritteln der Fälle nachweisbar
– Heroin spielte bei über 1.800 Todesfällen eine Rolle
2. Synthetische Substanzen:
– Zunehmende Bedrohung durch hochwirksame synthetische Substanzen
– Besorgnis über neue synthetische Opioide, insbesondere Nitazene
3. Kokain:
– Rekordmengen beschlagnahmt: 323 Tonnen in 2022 (303 Tonnen in 2021)
– Etwa 4 Millionen europäische Erwachsene konsumierten Kokain im letzten Jahr
– Zweithäufigster Grund für Erstbehandlungen wegen Drogenkonsum
4. Cannabis:
– Etwa 8% der europäischen Erwachsenen konsumierten Cannabis im letzten Jahr
– 92.000 Personen begannen 2022 eine Behandlung wegen Cannabisproblemen
– Neue synthetische Cannabinoide wie HHC bereiten Sorgen
5. Heroinmarkt:
– Mögliche zukünftige Versorgungsengpässe aufgrund des Anbauverbots in Afghanistan
– Potenzielle Verschiebung zu synthetischen Opioiden
6. Polysubstanzkonsum:
– Weit verbreiteter gleichzeitiger oder aufeinanderfolgender Konsum mehrerer Substanzen
– Erhöhte Gesundheitsrisiken und Behandlungsschwierigkeiten
Die EU-Kommission betont die Notwendigkeit verstärkter Maßnahmen gegen den Drogenhandel, insbesondere in europäischen Häfen. Der Bericht unterstreicht die Dynamik und Unbeständigkeit des europäischen Drogenmarktes sowie dessen Verbindungen zu Gewalt und Korruption.
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